(Registrieren)

Kommentar von Greenpeace Energy: Deutschland blockiert neue Rechte für Solarstrom-Eigenerzeuger in der EU / Protest-Petition gestartet

Geschrieben am 28-03-2018

Hamburg (ots) - In den aktuellen EU-Verhandlungen über die
europäische Erneuerbaren-Energien-Richtlinie verweigert sich die
Bundesregierung weiterhin den Plänen, mehr Rechte für kleine
Eigenerzeuger von Solarstrom - so genannte "Prosumer" - zu schaffen.
EU-Parlament und Kommission befürworten diese Rechte und wollen zudem
finanzielle Hürden für den Handel mit dezentralem Bürgerstrom
abbauen. Die Bundesregierung bestätigt ihre unveränderte Haltung in
ihrer gestern veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der
Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden (Grüne). Das Bündnis
Bürgerenergie startet deshalb heute eine Petition gegen diese
Blockade Deutschlands. Es kommentiert Marcel Keiffenheim, Leiter
Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy und
Aufsichtsratsmitglied beim Bündnis Bürgerenergie e.V.:

"Deutschland schaltet beim Bürgerstrom weiter auf stur. Dabei gibt
es in Europa einen breiten Konsens dafür, dass Menschen, die Strom
vom eigenen Dach ernten, diesen künftig auch ohne Hürden handeln
können. Der Bremsklotz heißt Peter Altmaier. Das
Bundeswirtschaftsministerium verweist auf drohende Mehrkosten, wenn
Eigenerzeuger ihren Sonnenstrom künftig direkt an Nachbarn statt ans
EEG-System verkaufen. Studien zeigen hingegen, dass durch stärkere
Prosumerrechte die Kosten für EEG und Netze sogar sinken können und
die Energiewende damit so richtig in Europas Städte getragen wird.
Und Deutschland? Will engagierte Eigenerzeuger wie bisher zur Kasse
bitten und ihnen finanzielle Hürden in den Weg legen. Kein Wunder,
denn es geht der Bundesregierung wohl eher um knallharte
Lobbyinteressen von Konzernen der alten Energiewirtschaft, die den
Wettbewerb mit Solarbürgern fürchten. Deutschland muss seine
unzeitgemäße Blockade endlich aufgeben, wenn es die Energiewende in
Deutschland und Europa wirklich voranbringen will. Es ist deshalb
dringend geboten, dass die Bürgerenergieszene mit ihrer heute
gestarteten Petition den Druck auf den Bundeswirtschaftsminister
erhöht."

Hintergrund: Die geplante Regelung zu den Prosumerrechten ist Teil
der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (Art. 21) im EU-Paket "Saubere
Energie für alle Europäer". Dessen Verordnungen und Richtlinien
schreiben die legislativen Rahmenbedingungen für den europäischen
Energiemarkt der kommenden Jahre fest. Im Rahmen ihrer
"Trilog"-Verhandlungen verhandeln Kommission, Parlament und Rat der
Europäischen Union derzeit auf Grundlage ihrer jeweiligen Entwürfe
einen gemeinsamen Kompromissvorschlag und wollen diesen noch 2018
verabschieden.

Redaktionelle Hinweise:

Zur heute vom Bündnis Bürgerenergie gestarteten Online-Petition
gelangen Sie hier: https://bit.ly/2E1cxuX.

Die Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche Frage der
Grünen-Abgeordneten Julia Verlinden finden Sie hier:
https://bit.ly/2GDqRzv.

Das 2017 veröffentliche "Impulspapier Bürgerstromhandel" des
Berliner Analyseinstituts Energy Brainpool zeigt, wie Privatpersonen
zu Verkäufern von erneuerbar erzeugtem Strom werden können:
https://bit.ly/2C5tYLf.

Eine internationale Studie im Auftrag von Greenpeace und weiteren
Akteuren zeigt zudem die Potenziale, die Prosumenten in der EU
hätten, wenn man sie künftig von regulatorischen Hürden befreien
würde: https://bit.ly/2p2bMMq



Pressekontakt:
Christoph Rasch
Politik und Kommunikation
Greenpeace Energy eG
Telefon 030 / 28 482 210
christoph.rasch@greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de

Original-Content von: Greenpeace Energy eG, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

631815

weitere Artikel:
  • Gesundheitsminister Jens Spahn besucht Junge Pflege Kongress in Bochum (FOTO) Bochum (ots) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wird auf dem Junge Pflege Kongress des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest am 3. Mai 2018 in Bochum zu Gast sein. Geplant sind ein Grußwort des Ministers und eine anschließende interaktive Fragerunde mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kongresses. "Wir freuen uns sehr, dass Herr Spahn zu uns kommt und mit uns diskutieren möchte. Es gibt einige dringende Themen, die wir ihm als junge Pflegende für seine Amtszeit mit auf den Weg geben wollen", mehr...

  • Der Tagesspiegel: Umfrage: Mehrheit der Deutschen für solidarisches Grundeinkommen Berlin (ots) - Berlin - Eine große Mehrheit der Deutschen spricht sich für ein solidarisches Grundeinkommen für Langzeitarbeitslose aus, wie es vom Berliner Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) gefordert wird. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey im Auftrag des "Tagesspiegels" (Donnerstagausgabe). Auf die Frage: "Sollte jeder Langzeitarbeitslose in Deutschland das Recht auf eine gemeinnützige, steuerfinanzierte Beschäftigung zum Mindestlohn erhalten?" antworteten 61,8 Prozent der Befragten mit "Ja, mehr...

  • BGA zu Musterfeststellungsklagen: Klageindustrie verhindern! Berlin (ots) - "Mit der Einführung einer Musterfeststellungsklage läuft Deutschland Gefahr, eine Klageindustrie wie in den USA zu entwickeln. Wir sind sehr besorgt, dass künftig auf Initiative von Anwaltskanzleien Verbände gegründet werden können, die aus reiner Profitgier Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit Sammelklagen überziehen. Ich plädiere dafür, den Zeitplan zu überdenken. Ein unausgegorenes Gesetz wäre weder im Interesse der Wirtschaft noch der Verbraucherinnen und Verbraucher." Dies sagte Dr. Holger Bingmann, Präsident mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): NRW-SPD Chef Groschek stellt Hartz IV infrage Bielefeld (ots) - Der Vorsitzende der NRW-SPD, Michael Groschek, unterstützt Stimmen in seiner Partei, die auf eine Abschaffung von Hartz IV dringen. "Durch ein faktisch wahrnehmbares Recht auf Arbeit - auch durch öffentliche Beschäftigungsangebote mit einem auskömmlichen Grundeinkommen - kann Hartz IV überwunden werden", sagte er der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstagausgabe). Arbeit müsse sich wieder lohnen und belohnt werden. Deshalb habe die Bundesregierung den Koalitionsauftrag erhalten, einen großflächigen mehr...

  • "Studio Friedman" am 29. März: / "Politik hat die Aufgabe, Menschen zusammenzuführen" - Gehört der Islam zu Deutschland? Berlin (ots) - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hält fest: "Der Islam gehört nicht zu Deutschland." Alexander Dobrindt, Chef der CSU im Bundestag, setzt sogar noch einen drauf: "Der Islam gehört, egal in welcher Form, nicht zu Deutschland." Bundeskanzlerin Merkel widerspricht in ihrer ersten Regierungserklärung und sagt: "Richtig ist auch, dass mit den 4,5 Millionen bei uns lebenden Muslimen ihre Religion, der Islam, inzwischen ein Teil Deutschlands geworden ist." Zugleich verweist die Kanzlerin darauf, dass die Bundesregierung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht