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Allg. Zeitung Mainz: Mörderisch / Kommentar zum Raser-Urteil / Von Christian Matz

Geschrieben am 01-03-2018

Mainz (ots) - Wenn zwei Männer in tonnenschweren, PS-starken Autos
kilometerlang durch die Innenstadt rasen, mit bis zu 170 km/h, dabei
zig rote Ampeln ignorieren, Baustellen, Bushaltestellen,
Zebrastreifen überfahren, überholen, drängeln, eine
Hauptverkehrsstraße zur privaten Rennstrecke machen - wie in aller
Welt kann ein Gericht dann zur Auffassung kommen, dass sie dabei
nicht den Tod anderer Menschen in Kauf genommen haben, mithin
vorsätzlich handelten? Die Begründung des Bundesgerichtshofs, weshalb
die Raser nicht wegen Mordes zu verurteilen waren, mag juristisch
haltbar sein; in ihrer akademischen Spitzfindigkeit freilich ist sie
von einer unübertroffenen Lebensferne. Demnach hätten die Angeklagten
den potenziell tödlichen Ausgang ihres Rennens erst erkannt und
billigend in Kauf genommen, als sie in die Unfallkreuzung einfuhren
und ohnehin nicht mehr reagieren konnten. Und was, bitteschön,
wollten sie vorher mit ihrer Amokfahrt bezwecken? Die Wahrheit ist:
Dass die Raser nicht noch viel mehr Menschen totgefahren haben, ist
ein Wunder. Über den konkreten Fall hinaus liefert die ursprüngliche
Urteilsbegründung des Landgerichts, das die Männer einst als Mörder
verurteilt hatte, einen wichtigen Hinweis darauf, wie sie womöglich
schon viel früher hätten gestoppt werden können. Demnach war einer
der beiden als notorischer Verkehrssünder bekannt. Ohne, dass er
spürbare Konsequenzen erleiden musste - man hatte ihn einfach immer
weiter laufen (beziehungsweise: fahren) lassen. Das zeigt, wohin
Milde und falsch verstandene Toleranz führen können. Solche Raser,
wie auch die sich ausbreitenden PS-Protzer in den Innenstädten,
verstehen nur ganz klare Ansagen - und harte Strafen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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