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UN-Generalsekretär Antonio Guterres im stern: "Wünsche mir mehr deutsche Blauhelm-Soldaten"

Geschrieben am 14-02-2018

Hamburg (ots) - UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert
deutlich mehr Engagement von Deutschland bei den Blauhelm-Einsätzen
der Vereinten Nationen. Viel zu oft seien die Blauhelme lediglich die
"Babysitter von Krisen", sagte Guterres in einem Interview mit dem
Hamburger Magazin "Stern". "Die reichen Länder müssen mehr direkte
Verantwortung für UN-Friedenseinsätze übernehmen. Wir müssen in der
Lage sein, Frieden durchzusetzen." Dazu gehörten neben besserer
Ausbildung und Ausrüstung auch deutlich mehr Personal: "Ich wünsche
mir mehr deutsche UN-Blauhelme."

Der ehemalige portugiesische Ministerpräsident und langjährige
UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres war im Oktober 2016 zum
Generalsekretär der Vereinten Nationen gewählt worden. Er trat sein
Amt in schwierigen Zeiten an: Die USA unter Präsident Trump ziehen
sich aus UN-Institutionen wie etwa der Unesco zurück, kündigten das
Klima-Abkommen von Paris, kürzen massiv Gelder. Dabei müsse die
Weltgemeinschaft ihre Anstrengungen etwa im Kampf gegen den
Klimawandel verstärken, so Guterres im "Stern". "Selbst die Umsetzung
dieses Abkommens wird nicht reichen. Es ist nun einmal so: Für
unseren Planeten gilt Alarmstufe Rot."

Zugleich rief Guterres zur Unterstützung des Globalen
Migrationspaktes auf, der Ende dieses Jahres verabschiedet werden
soll. Der Pakt soll die Rechte der weltweit 258 Millionen Migranten
stärken, auch durch mehr Möglichkeiten zur legalen Einreise. Aufgrund
des demografischen Drucks und des Klimawandels werde die Zahl der
Migranten weiter steigen. Es gelte nun, Kontrolle über den Prozess zu
gewinnen. Die Flüchtlingskrise 2015 bezeichnete Guterres als
"komplettes politisches Versagen. Die Menschen sahen einen nicht
enden wollenden Flüchtlingsstrom, der vollkommen unkontrolliert über
den Balkan Richtung Norden zog. Überforderte Regierungen, niemand
erklärte sich verantwortlich."

Der von Deutschland und Frankreich geplanten Einrichtung von
Asylzentren in Afrika und Libyen steht Guterres skeptisch gegenüber.
"Wir müssen mehr Wege für legale Migration auch nach Europa öffnen.
Denn Staaten, die Migration massiv beschränken, fügen sich selbst
wirtschaftlichen Schaden zu." So werde Europa in naher Zukunft
Millionen Menschen benötigen, die sich um die alternde Bevölkerung
kümmerten.

Die USA hatten sich unter Verweis auf die "Souveränität" ihres
Landes im vergangenen Dezember aus den Verhandlungen für den
Migrations-Pakt zurückgezogen. Auch in einigen osteuropäischen
EU-Staaten regt sich Widerstand gegen das geplante Abkommen. An
diesem Wochenende wird Antonio Guterres auf der Münchner
Sicherheitskonferenz erwartet.

Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.



Pressekontakt:

Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation, Telefon
040 - 3703 2468, gruengreiff.sabine@guj.de

Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell


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