(Registrieren)

Heilbronner Stimme: Ärztepräsident Montgomery zum Ärztemangel: Wir brauchen mindestens zehn Prozent mehr Studienplätze

Geschrieben am 06-02-2018

Heilbronn (ots) - Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery fordert
eine bessere Nachwuchsförderung und deutlich mehr Studienplätze für
angehende Mediziner. Der Präsident der Bundesärztekammer sagte der
"Heilbronner Stimme" (Dienstag): "Auch wenn vor allem
niedergelassene Hausärzte in ländlichen Regionen Schwierigkeiten
haben, einen Nachfolger zu finden, ist der Ärztemangel ein
facharztübergreifendes Problem. Diese Entwicklung wird sich weiter
verschärfen." Er betonte: "Wir brauchen deshalb eine konsequente
Nachwuchsförderung, die bereits mit dem Medizinstudium anfängt."

Montgomery fügte hinzu: "Immer mehr Bewerber müssen sich um immer
weniger Studienplätze in der Humanmedizin bemühen. Mittlerweile
stehen den 45.000 Bewerbern gerade einmal 9.000 Studienplätze zur
Verfügung - und das, obwohl Ärztinnen und Ärzte in Klinik und Praxis
händeringend gesucht werden. Allein in den alten Bundesländern gab es
1990 noch 12.000 Plätze. Heute sind es 10.000 im gesamten
Bundesgebiet. Deshalb brauchen wir mindestens zehn Prozent mehr
Studienplätze. Darüber hinaus müssen den Medizinstudierenden während
ihres Studiums stärker an das Gebiet Allgemeinmedizin beziehungsweise
an die hausärztliche Tätigkeit herangeführt werden. Zwingende
Voraussetzung dafür ist, dass an allen medizinischen Fakultäten in
Deutschland Lehrstühle für Allgemeinmedizin eingerichtet werden.
Sinnvoll sind auch Patenschaften zwischen Hausärzten und
Medizinstudierenden."

Der Ärztemangel werde sich zweifellos verschärfen, wenn nicht
gegengesteuert werde. Montgomery: "Denn nicht nur unsere
Gesellschaft altert, auch das Durchschnittsalter der Ärztinnen und
Ärzte steigt. Fast jeder vierte niedergelassene Arzt plant, in den
nächsten fünf Jahren seine Praxis aufzugeben. Die Verteilung der
berufstätigen Ärzte auf die Altersgruppen hat sich weiter zu den
höheren Altersjahren verschoben. Der Anteil der über 59-Jährigen ist
im Jahr 2016 auf 17,9 Prozent angewachsen, während der Anteil der 40-
bis 49-Jährigen von 24,1 Prozent auf 23,3 Prozent zurückgegangen ist.
Der Anteil der 50-bis 59-Jährigen beträgt 28,4 Prozent. Damit gibt es
viel mehr 50- bis 59-Jährige als 40- bis 49-Jährige."



Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik@stimme.de

Original-Content von: Heilbronner Stimme, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

624753

weitere Artikel:
  • NRZ: Wie groß darf die Macht der Parteimitglieder sein? - von PETER TOUSSAINT Essen (ots) - Die Mauer ist nun genau so lange weg, wie sie auf der innerdeutschen Grenze gestanden hat: 28 Jahre, zwei Monate und 26 Tage. Spötter sagen, sie fühlten sich derzeit an das alte DDR-System erinnert: "Die Partei entscheidet, wer in Deutschland das Sagen hat ..." Das ist eher eine schlappe Pointe als eine zutreffende Beschreibung der bundesdeutschen Wirklichkeit zu Beginn des Jahres 2018. Und der Vergleich zwischen SED und SPD verbietet sich angesichts von Historie und Selbstverständnis dieser Parteien sowieso. mehr...

  • Heilbronner Stimme: Zentralrat der Muslime gibt rechten Webseiten Mitschuld an Gewalt gegen Muslime - Aiman Mazyek: Neue Dimension von Islamhass und Rassismus Heilbronn (ots) - Der Zentralrat der Muslime (ZdM) hat vor einer neuen Dimension von anti-muslimischem Rassismus gewarnt. Rechte Webseiten seien mitverantwortlich für eine wachsende Gewalt gegen Muslime, sagte der ZdM-Vorsitzende Mazyek der "Heilbronner Stimme" (Dienstag). "Webseiten mit einer solchen Hasssprache sind über Jahre chronisch unterschätzt worden. So hat sich eine Art der Denke festgesetzt, die nun dafür verantwortlich ist, dass wir inzwischen eine neue Dimension des anti-muslimischen Rassismus erleben." "Die Hemmschwelle mehr...

  • neues deutschland: EU-Abgeordnete Sippel (SPD) für mehr Privatsphäre im Netz Berlin (ots) - Angesichts des Safer Internet Days an diesem Dienstag hat sich die EU-Politikerin Birgit Sippel (SPD) für die Stärkung der Nutzerrechte im Netz stark gemacht. "Privatsphäre ist ein europäisches Grundrecht. Es ist daher Aufgabe der Politik, den Einzelnen auch in der Onlinewelt zu schützen", schreibt die Fachpolitikerin in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe). Das aber widerspreche dem Gewinninteresse vieler Unternehmen. Denn wenn Nutzer mehr Mitsprache im mehr...

  • Cannabis-Umfrage: Jeder zweite Arzt für Legalisierung Hamburg (ots) - Die Regierung sollte das Cannabis-Verbot in Deutschland streichen - mit dieser Forderung hat der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) jüngst für Schlagzeilen gesorgt. Die empörte Antwort der Bundesärztekammer (BÄK) ließ nicht lange auf sich warten. Eine aktuelle Ärzte-Umfrage zeigt nun jedoch: Die breite Masse der Mediziner sieht die Sache längst nicht so eindeutig, wie es die Funktionäre darstellen: 52 Prozent von über 500 befragten Ärzten sprechen sich sogar für eine Legalisierung aus. Dies ergab eine Blitzumfrage mehr...

  • Sektorengrenzen abbauen: Pflegewohngemeinschaften in Heimen zulassen / bpa fordert Möglichkeiten zur Verbindung von ambulant betreuten Wohngemeinschaften und stationären Pflegeeinrichtungen Stuttgart (ots) - Um den großen Bedarf an ambulant betreuten Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Menschen zu decken, müssen auch Standorte in bestehenden Pflegeheimen möglich sein. Ein gemeinsamer Betrieb bringe viele Vorteile, sagt der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Rainer Wiesner. "Mit der Vorschrift, dass solche Wohngemeinschaften nicht in Verbindung mit einem Pflegeheim eingerichtet werden dürfen, wird der Ausbau ambulant betreuter Wohngemeinschaften unnötig behindert." mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht