(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Der Südwest-CDU fehlt eine Führungsfigur - Leitartikel zur CDU Baden-Württemberg

Geschrieben am 24-01-2018

Ravensburg (ots) - Die CDU in Baden-Württemberg bleibt sich treu -
im schlechtesten Sinne. Man zerfleischt sich gegenseitig und gönnt
einander den Erfolg nicht. Wer glaubt, so wieder an die Macht im Land
zu kommen, dem droht bei den Wahlen 2021 zum dritten Mal nach 2011
und 2016 ein böses Erwachen.

Mit ihrem Nein zur Reform des Landtagswahlrecht kündigen die
Parlamentarier eine Koalitionsvereinbarung mit den Grünen auf, die
ihre Vertreter mitunterzeichnet haben. Sie schwächen den eigenen
Landesvorsitzenden Thomas Strobl, den stellvertretenden
Regierungschef.

Allerdings erledigt der diese Aufgabe ganz gut alleine. Wie schon
bei der Korrektur der Polizeireform wollte oder konnte er die
Querelen in den eigene Reihen nicht lösen. Dass Strobl die Abstimmung
in der Fraktion nicht verhindern konnte und an der entscheidenden
Sitzung nicht teilnahm - das zeugt von Führungsschwäche. Die
attestieren ihm selbst enge Parteifreunde.

Fraktionschef Wolfgang Reinhart präsentiert sich ebenso wenig als
Führungskraft im Sinne des großen Ganzen. Ja, die Fraktion ist gegen
eine Reform. Aber über diese Bedenken hätte man durchaus weiter mit
den Grünen verhandeln können. Die waren bisher zu vielen Kompromissen
bereit. Weil Reinhart abstimmen ließ, ist die Tür jetzt verschlossen.

Nun muss Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen Konflikt
schlichten, an dem er selbst nicht ganz unschuldig ist. Er ließ
öffentlich durchblicken, dass er kein Anhänger der Wahlrechtsreform
ist. Kretschmann kann sich das jedoch leisten, denn er sitzt bei den
Grünen ganz fest im Sattel. Sollte er sich noch einmal zur Wahl
stellen, wird es diese CDU ganz schwer haben. Dabei läuft es für die
Union in der Regierung mit den Grünen gut. Sie hat das schärfste
Polizeigesetz Deutschlands durchgesetzt, bildungspolitische
Herzensangelegenheiten erkämpft und vertritt in der Agrarpolitik
klare CDU-Positionen.

Um daraus Kapital zu schlagen, fehlt der Union aber eine
Führungsfigur mit Format - und die Geschlossenheit, eine solche
aufzubauen.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

623135

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Ein wenig mehr vom Kuchen / Die Wirtschaft wächst, es gibt weniger Arbeitslose, die Staatskassen sind voll. Alles bestens, oder? Nein, denn viele Bürger profitieren nicht vom Regensburg (ots) - Es klingt prächtig: Die Exporte befinden sich auf Rekordhoch, die Auftragsbücher deutscher Unternehmen sind gut gefüllt und die Arbeitslosigkeit ist niedrig. Auch die Staatsverschuldung sinkt und die öffentlichen Kassen sind dank hoher Steuereinnahmen voll. Kanzlerin Angela Merkel betont gern, wie gut es den Menschen in Deutschland doch geht. Ja, der materielle Wohlstand ist groß. Nur: Davon profitieren längst nicht alle Bürger. Gerade Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen haben es immer schwerer, sich mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Union und SPD setzen sich viel zu geringe Ziele und scheuen die Verantwortung / Leitartikel von Philipp Neumann Berlin (ots) - Es kommt nicht oft vor, dass einem Verbandsvertreter derart die Hutschnur platzt wie dem Industriepräsidenten Dieter Kempf. Er vermisse "Ambition und Gestaltungskraft", lässt der ehemalige Manager wissen. Man kann ihm da schwer widersprechen. Das, was Union und SPD am Ende ihrer nächtlichen Sondierungsverhandlungen vorgelegt haben, weist nicht den Weg in die Zukunft. Die 28 Seiten Vorvertrag für eine große Koalition enthalten Reparaturaufträge für bestehende Gesetze. Neue Ideen oder ehrgeizige Pläne für Europas größte mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Ungesundes Halbwissen / Kommentar von Susanne Leinemann Berlin (ots) - Die Jugend will gerne das Hier und Jetzt. Was im Moment geschieht, ist ihnen besonders wichtig. Ihr gutes Recht, dafür ist man jung. Jetzt haben Berliner Schülervertreter einen großen Sieg errungen - ab nächstem Schuljahr wird Politik ab der siebten Klasse ein eigenes Schulfach. Eine Stunde pro Woche kann dann über aktuelle Dinge diskutiert werden: Regierungsbildung, Flüchtlingskrise, Trumpismus. Ist Politik auf dem Stundenplan also eine gute Nachricht? Nicht wirklich. Schulbildung muss viel mehr sein als das Hier und mehr...

  • RNZ: Wohlstand - Kommentar zu Davos Heidelberg (ots) - Erst Merkel, dann Macron. Beide um ein Signal der europäischen Stärke bemüht, der eine mehr, die andere weniger erfolgreich. So kraftstrotzend wie der Franzose kann die deutsche Kanzlerin aufgrund der innenpolitischen Situation natürlich nicht auftreten. Doch wie viel das Bekenntnis zu internationaler Zusammenarbeit wirklich wert ist, zeigt sich ohnehin nicht in den Schweizer Alpen. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr schwang sich überraschend der Chinese Xi Jinping zum neuen Schutzherren des Freihandels auf. Sein mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Polizei hat 5,434 Millionen Überstunden angehäuft Düsseldorf (ots) - Eine neue Erhebung zu den aufgestauten Überstunden bei der NRW-Polizei relativiert die von der Landesregierung versprochenen 300 zusätzlichen Polizisten pro Jahr. Laut einem noch unveröffentlichten Bericht des Innenministeriums für den Landtag, der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) vorliegt, schieben die rund 40.000 Polizisten in NRW aktuell 5,434 Millionen Überstunden vor sich her. Arnold Plickert, NRW-Chef der Polizeigewerkschaft GdP, sagte der Redaktion: "Alleine diese Überstunden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht