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'Capital'-Interview: Ex-Verfassungsrichter Di Fabio für Kontrolle selbst fahrender Autos "Unabhängige Stelle" gefordert / Rechtliche Grenzen für künstliche Intelligenz

Geschrieben am 17-01-2018

Berlin (ots) - Der frühere Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio
fordert ein Kontrollsystem für den Einsatz selbst fahrender Autos.
"Es muss eine unabhängige Stelle geben, die Daten und Szenarien
sammelt und schaut, was das lernende System so macht", sagte Di Fabio
dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 2/2018, EVT 18. Januar),
"wie die Flugsicherheit, die Unfälle auswertet."

Di Fabio ist Vorsitzender der Ethik-Kommission zum automatisierten
Fahren, die für die Bundesregierung in der vergangenen
Legislaturperiode Leitlinien für selbst fahrende Autos entwickelt
hat. Angesichts der Diskussion über künstliche Intelligenz sprach
sich der Jurist dafür aus, solchen Technologien Grenzen zu setzen.
"Wir haben in der Ethik-Kommission gesagt, dass selbstlernende
Systeme nicht jenseits unserer Regeln operieren dürfen", sagte Di
Fabio. "Sie brauchen also eine Programmierung, die eine Veränderung
dieser Regeln nicht erlaubt." Wenn dies nicht möglich sei, müsse man
"vielleicht auch mal die Entscheidung treffen: Das machen wir nicht."

In der Frage nach der Haftung für durch Software gesteuerte
Maschinen beharrte Di Fabio auf der geltenden Rechtslage. "Jemand,
der ein Produkt mit künstlicher Intelligenz erzeugt, muss dafür die
Haftung übernehmen", sagte er. "Wer etwas in den Verkehr bringt, der
haftet auch für dieses Produkt. Es gibt keinen Hinterausgang, durch
den Verantwortung auf Automaten und Roboter abgeschoben wird."



Pressekontakt:
Nils Kreimeier, Redaktion 'Capital',
Telefon: 030/220 74-5144
E-Mail: kreimeier.nils@capital.de
www.capital.de

Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell


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