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NABU: Chinas Importstopp von Plastikabfall ist ökologische Chance für Deutschland

Geschrieben am 05-01-2018

Berlin (ots) - Anlässlich des Importstopps von Plastikabfall nach
China appelliert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller an deutsche
Hersteller, Händler und Entsorgungswirtschaft die damit verbundenen
ökologischen und wirtschaftlichen Chancen zu nutzen: "China will
zurecht nicht länger die Halde für unseren Wohlstandsmüll sein. Das
Importverbot von Plastikabfall legt einen Finger in unsere
Umweltwunde. Viel zu lange haben wir uns in Deutschland auf niedrigen
Recyclingquoten ausgeruht und es uns mit der rohstoffvernichtenden
Verbrennung leicht gemacht. Damit muss endgültig Schluss sein. Im
Vorgriff auf das 2019 in Kraft tretende Verpackungsgesetz müssen
jetzt Sortieranlagen und Recyclingkapazitäten ausgebaut werden. Die
Bürger sind es leid, sich immer wieder anzuhören, dass für deutsche
Hersteller und Händler Kunststoffrecycling zu schwierig ist. Das ist
innovationsfeindlich und muss aufhören."

Jetzt räche es sich, dass Politik und Wirtschaft Überkapazitäten
bei der Müllverbrennung geduldet, den Ausbau von Recyclingkapazitäten
aber nicht forciert haben. Sämtliche Pläne für einen Ausbau der
Müllverbrennung und Ersatzbrennstoffverwertung müssen vom Tisch. Wer
nicht recycelbare Verpackungen und Produkte auf den Markt bringe,
müsse dafür endlich stärker zur Kasse gebeten werden. Die Hersteller
und Händler haben eine gesellschaftliche und Umweltverantwortung, den
Einsatz von recyceltem Material zu erhöhen. So werde aus dem Abfall
von heute der Rohstoff von morgen.

Hintergrund:

2018 hat die chinesische Regierung den Import von Altplastik aus
aller Welt gestoppt. Unsortierte Plastikabfälle werden ab sofort
nicht mehr von China importiert, ab März gilt das auch für sortierte
Plastikabfälle. Bisher gingen jährlich über sieben Millionen Tonnen
Plastikmüll über die chinesische Grenze, davon kamen mehr als zehn
Prozent aus Deutschland. Damit hat sich die deutsche
Entsorgungswirtschaft eines Großteils des zu recycelnden Plastikmülls
durch Exporte nach China entledigt. Das zukünftige deutsche
Verpackungsgesetz sieht höhere Recyclingquoten von 63 Prozent statt
bisher 36 für Verpackungskunststoffe vor.

Die Kosten für die Entsorgung pro Tonne Plastikmüll für Hersteller
und Händler haben sich in den vergangenen Jahren in Deutschland etwa
halbiert. Lebensmittel- und Produktpreise für Endverbraucher sind
dagegen nicht gesunken. Mehr Kunststoffrecycling war in den
vergangenen Jahren nicht zu beobachten.



Für Rückfragen:
Dr. Benjamin Bongardt, Teamleiter Ressourcenpolitik,
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1610, E-Mail: Benjamin.Bongardt@NABU.de

NABU-Pressestelle
Kathrin Klinkusch | Iris Barthel | Britta Hennigs | Nicole Flöper
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1510 | -1952 | -1722 | -1958
Fax: +49 (0)30.28 49 84-2000 | E-Mail: presse@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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