(Registrieren)

Martin Dulig (SPD) wünscht sich eine neue Form des Dialogs zwischen Ost- und Westdeutschland

Geschrieben am 09-12-2017

Bonn/Berlin (ots) - Der designierter Ost-Beauftragte der SPD,
Martin Dulig, hat sich beim Bundesparteitag der SPD über die
Schwierigkeiten seiner Partei in Ostdeutschland geäußert. "Die
Neugründung der SPD im Osten 1989/90 war tatsächlich eine
Neugründung, wir konnten nicht an die Traditionen der alten SPD
anknüpfen. Die Wurzeln sind gekappt. Ein Neuaufbau einer Partei ist
etwas anderes als wieder auf Strukturen setzen zu können, die sich
über lange Zeiten entwickelt haben. Aus dieser Anfangsschwäche sind
wir auch nicht herausgekommen. Wir haben deutlich weniger Mitglieder
und keine so starke Verankerung in der Bevölkerung", sagte Dulig im
Interview mit dem TV-Sender phoenix am Rande des SPD-Parteitags in
Berlin.

Es gebe im Osten ein gewisses Misstrauen gegenüber Parteien. "Das
hat auch etwas mit der DDR-Zeit zu tun. Es ist eben nicht
selbstverständlich, dass Menschen sich politisch engagieren in einer
Partei, sondern man muss sich in Ostdeutschland vielmehr dafür
rechtfertigen, dass man Mitglied in einer Partei ist. Genauso wie man
sich rechtfertigen muss, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein", sagte
Dulig. Und weiter: "Man hat auch manchmal den Eindruck, dass die
parlamentarische Demokratie als solches noch nicht so stark verankert
ist in großen Teilen der Bevölkerung."

Dass die AfD in Ostdeutschland dagegen so deutlich zugelegt habe,
liege seiner Meinung nach an den Enttäuschungen der Bürger. "Und zwar
der Menschen, die gesagt haben, wir haben in den 1990er-Jahren eigene
Nachteile in Kauf genommen, damit wir unseren Arbeitsplatz erhalten
und damit es irgendwann mal besser wird. Und es wurde ihnen wenig
zurückgegeben", glaubt Dulig. Es sei nun wichtig, die Nachwendezeit
aufzuarbeiten. Dulig plädiert deshalb für eine andere Form des
Dialogs. "Wir müssen die Aufarbeitung der Ost-Geschichte als
gesamtdeutsches Thema in die Öffentlichkeit bringen, denn man kann
voneinander lernen. Es geht darum, dass wir ein ehrliches Interesse
aneinander haben und dieses Nebeneinander aufhört."

http://presse.phoenix.de/news/pressemitteilungen/2017/12/20171209D
uligMartinSPD/20171209DuligMartinSPD.phtml



Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse@phoenix.de
presse.phoenix.de

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

617998

weitere Artikel:
  • Manuela Schwesig (SPD): "Hätten uns auf einen Plan B vorbereiten müssen." Bonn/Berlin (ots) - Die stellvertretende Parteivorsitzende der SPD und Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, hat Verständnis für die Missstimmung innerhalb ihrer Partei geäußert. "Ich kann viel Unmut auch verstehen, denn wenn man am Wahlabend sagt, man schließt eine Große Koalition ganz klar aus, das acht Wochen lang sagt, dann nochmal bestätigt und dann sagt, jetzt ändern wir den Kurs, dann ist schon klar, dass es auch Unsicherheit bei den Mitgliedern gibt. [...] Und da hat jetzt die Parteiführung die Pflicht mehr...

  • Der Tagesspiegel: Kauder drängt SPD zu großer Koalition Berlin (ots) - Berlin - Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) drängt die SPD dazu, sich auf eine neue große Koalition einzulassen. "Wenn wir Europa in dieser unruhigen Welt stärken wollen, brauchen wir stabile Mehrheiten", sagte Kauder dem Tagesspiegel (Sonntagausgabe). "Ich hoffe, dass wir im Januar zu Koalitionsverhandlungen kommen." Eine Minderheitsregierung oder Duldungsmodelle lehnte der CDU-Politiker hingegen ab. http://www.tagesspiegel.de/politik/gespraeche-ueber-grosse-koaliti on-kauder-lehnt-grosse-zugestaendnisse-an-die-spd-ab/20691380.html mehr...

  • Heilbronner Stimme: Horst Teltschik: Lob für Schulz nach Europa-Vorstoß - Schulz müsse ins Kabinett und die Kanzlerin in Europafragen vor sich hertreiben - Zur Dobrindt-Kritik: Er soll mal die Strauß Heilbronn (ots) - Horst Teltschik, viele Jahre Vertrauter und Berater von Helmut Kohl, setzt auf eine große Koalition und lobt Martin Schulz. Der SPD-Chef müsse als Mitglied des Kabinetts die Kanzlerin in Europafragen "vor sich hertreiben". Teltschik sagte im Interview mit der "Heilbronner Stimme": "Ich hoffe, dass es zu einer großen Koalition kommt, damit unser Land wieder handlungsfähig ist. Das ist gerade im Zusammenhang mit der europäischen Integration überfällig. Denn der französische Präsident Macron ist in Vorlage gegangen mehr...

  • Der Tagesspiegel: Kauder räumt Versäumnisse im CDU-Wahlkampf ein Berlin (ots) - Berlin - Die CDU hat nach Auffassung von Unionsfraktionschef Volker Kauder im Wahlkampf die Sorgen und Verunsicherungen vieler Bürger unterschätzt. "Menschen, die ein Leben lang gearbeitet und trotzdem geringe Renten haben, waren enttäuscht", sagte Kauder dem Tagesspiegel (Sonntagausgabe). Auch die Lage auf dem Wohnungsmarkt sei häufig zum Thema geworden. "Obwohl die Politik an diesen Themen dran ist, wäre die Union gut beraten, als Volkspartei hier noch sensibler zu sein", sagte der Fraktionschef. http://www.tagesspiegel.de/politik/gespraeche-ueber-grosse-koaliti mehr...

  • Der Tagesspiegel: Stegner: Grundgesetzwidrige Obergrenzen kommen für SPD nicht in Frage Berlin (ots) - Berlin - SPD-Vize Ralf Stegner warnte die Union davor, vor Beginn von Verhandlungen öffentlich rote Linien zu markieren. "Das ist nicht schlau", sagte er dem Berliner Tagesspiegel (Montagausgabe). Zugleich erteilte er Forderungen nach einer längeren Aussetzung des Familiennachzugs für Flüchtlinge mit eingeschränkten Schutzstatuts eine Absage. http://www.tagesspiegel.de/politik/gespraeche-ueber-grosse-koaliti on-ralf-stegner-warnt-union-vor-roten-linien/20692336.html Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht