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Mittelbayerische Zeitung: Ein Ende der Trostpflaster / Kommentar zum Sklavenhandel in Libyen

Geschrieben am 30-11-2017

Regensburg (ots) - Es hat viel zu lange gedauert, bis die brutalen
Methoden libyscher Schlepper und Sklavenhändler auf die politische
Agenda gehoben wurden. Libyen hat sich nach dem Ende des
Gaddafi-Regimes in einen "failed state" verwandelt, in einen
rechtsfreien Raum, in dem Terrorismus und Verbrechen freie Hand
haben. Es gab keinen Plan, wie das Land nach Ende der Diktatur neu
aufgebaut werden könnte. Und damit ist Libyen ein Musterbeispiel
dafür, wie mit Ländern Afrikas, vielleicht mit Afrika insgesamt,
umgegangen wird: als Problem, das es zu lösen gilt. Diese Lösung
besteht meist aus einer Kombination von Erster Hilfe und Hilfe zur
Selbsthilfe. Dahinter steckt viel zu oft die
postkolonialistisch-abschätzige Annahme gerade der Europäer, Afrika
sei vor allem Heimat hungernder Kinder, Ort brutaler Bürgerkriege -
oder der pittoreske Hintergrund für Safari-Reisen. Der Kontinent ist
in dieser Vorstellung nie das, was er wirklich ist: Heimat von 1,2
Milliarden Menschen, die auf 55 Staaten verteilt leben, deren
politische Stabilität und Wirtschaftskraft völlig unterschiedlich
sind. Und so brüsten sich europäische Unternehmen lieber mit
Investitionen in Fernost als im südlichen Nachbarkontinent, den sie
an China abgetreten haben, mit der Folge, dass es chinesische
Unternehmen sind, die viele Länder Afrikas entwickeln; manche
sprechen von einer neuen Form des Kolonialismus. Es braucht immer
Hilfe für notleidende Menschen. Aber um sie von der Flucht
abzuhalten, ist mehr nötig, als den Kampf gegen Menschenhändler in
Libyen zu unterstützen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de

Original-Content von: Mittelbayerische Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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