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Schwäbische Zeitung: Die Jugend an die Urne - Leitartikel zu Wählen mit 16

Geschrieben am 03-03-2017

Ravensburg (ots) - Jugendliche und wählen? Viele Erwachsene rollen
da nur genervt mit den Augen. Die haben doch sowieso keine Ahnung von
Politik und interessieren sich nur für ihr Handy oder die nächste
Party, denken manche. Ausgerechnet die sollen jetzt mitentscheiden?
Ja, zumindest wenn es nach der SPD geht. Die will das Wahlalter für
Bundestagswahlen auf 16 Jahre absenken. Die Grünen fordern das schon
lange.

Zu Recht. Schließlich hat sich die Politik auch um die Zukunft der
jungen Leute zu kümmern. Seit Jahrzehnten stellen die 60- bis
70-Jährigen die größte Wählergruppe. Nur 16 Prozent der
Wahlberechtigten sind unter 30 Jahre alt. Mehr als die Hälfte der
Wahlberechtigten sind über 50. Vor allem CDU und AfD richten an
Senioren ihre Wahlprogramme aus. Doch Politik sollte sich nicht an
einzelnen Gruppen orientieren, sondern die Gesellschaft als Ganzes im
Blick haben.

Natürlich hat ein 16-Jähriger andere Ansichten und Interessen als
ein 68-Jähriger. Jugendliche verfolgen nicht das tägliche Hickhack um
die Pflegeversicherung. Aber sie interessieren sich für soziale
Gerechtigkeit, für Umweltschutz - eben die Themen, die ihr Leben
betreffen. An Schul- und Bildungsthemen sind sie ohnehin näher dran.

Dass sich Jugendliche für andere Themen interessieren als ihre
Eltern und Großeltern, heißt nicht, dass sie keine Ahnung haben. Die
meisten werden sich wohl nie wieder so intensiv mit politischen
Systemen oder Parteiprogrammen auseinandersetzen wie im Geschichts-
und Sozialkundeunterricht. So mancher 16-Jähriger wird besser
informiert sein als die zwei Jahre älteren Kumpels, bei denen die
Meinungsbildung oft nur noch über Facebook läuft - oder bei manchen
Themen auch mehr wissen als ihre Eltern, die Politik nur noch am
Stammtisch besprechen. Also warum nicht gleich mit 16 wählen?

Ein Wahlrecht ab 16 zwingt die Politik dazu, langfristig zu denken
und auch die Interessen der jüngeren Menschen zu berücksichtigen,
statt nur um die nächste Rentenerhöhung zu feilschen. Das ist nicht
nur eine Chance für die Politik, sondern für die ganze Gesellschaft.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schw?bische Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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