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ARD Forum Sport 2016 Teil 2: Über Hürden aufs Podest - Integration von Menschen mit Behinderungen im deutschen Spitzensport

Geschrieben am 12-10-2016

München (ots) - Im zweiten Teil des ARD Forum Sport, das heute
beim Bayerischen Rundfunk in München stattfand, wurde das Thema
"Integration von Menschen mit Behinderungen im deutschen
Spitzensport" von einem hochkarätig besetzten Podium detailliert
betrachtet bzw. diskutiert.

Kirsten Bruhn, ehemalige Schwimmerin und ARD-TV-Expertin: "In den
verantwortlichen Gremien, die sich mit den Belangen der
Behindertensportlerinnen und -sportler befassen und
Entscheidungsbefugnisse haben, sollten mehr Betroffene sitzen - das
ist in der Realität oft überhaupt nicht der Fall und müsste dringend
geändert werden. Denn nur Betroffene wissen, was wichtig für sie
selbst ist. Man muss außerdem noch mehr ein Bewusstsein für
Behinderungen schaffen, es sollte mehr TV-Moderatorinnen und
-Moderatoren mit Behinderungen geben und viel mehr darüber berichtet
werden, damit Behinderungen alltäglicher und normaler für die
Gesellschaft werden."

Markus Rehm, Leichtathletik-Behindertensportler, entfachte eine
Grundsatzdebatte über die Gefahr des "Techno-Dopings", einem
möglichen Wettbewerbsvorteil durch Prothesen: "Man bekommt immer
wohlwollend auf die Schultern geklopft, so lange man sechs, sieben,
oder acht Meter weit springt. Sobald man weiter springt, wird man
aber sofort argwöhnisch betrachtet. Mein großes Ziel ist es zu
zeigen, dass sich unsere Leistungen nicht vor den der olympischen
Sportlern verstecken müssen."

Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen
Behindertensport-Verbands: "Der Behindertensport ist immer noch nicht
dort angekommen, wo er hingehört. Er befindet sich immer noch in
einer Nische - und das werde ich so lange erwähnen, bis es anders
wird. Die Arbeit unserer Landesverbände ist enorm wichtig,
insbesondere für Lebensqualität und Gesundheitsprävention. Aber die
Förderung und die finanziellen Mittel sind immer noch sehr
unverhältnismäßig. Wir haben beispielsweise nur sieben hauptamtliche
Trainer für 23 paralympische Sportarten - das sind Zustände, die
dringend geändert werden müssen."

Anna Schaffelhuber, Monoskibob-Fahrerin, eine der
Vorzeigesportlerinnen bei den Winter-Paralympics: "Es gab sicherlich
eine Wende im Bereich des Behindertensports in den letzten Jahren,
heutzutage gibt es eine gewisse Förderung, Sponsoren etc., so dass
manche Sportlerinnen und Sportler eine Zeitlang davon leben können.
Doch man muss auf jeden Fall ein zweites Standbein während des Sports
aufbauen, damit man auch hinterher noch Geld verdienen kann."

Ronny Ziesmer, ehemaliger deutscher Turner, seit seinem Unfall
2004 querschnittsgelähmt und heute ZDF-TV-Experte: "Die Förderung
durch die Deutsche Sporthilfe ist schon sehr hilfreich, allerdings
immer noch deutlich hinter der Förderung der olympischen Sportarten.
Es handelt sich nach wie vor um eine Zweiklassen-Gesellschaft.
Darüber hinaus wünsche ich mir mehr Unterstützung von anderer Seite.
Denn wie kann es sein, dass BMW - ein deutsches Unternehmen - in den
USA die Rennrollstühle konstruiert, mit denen das Team USA sehr
erfolgreich bei den Paralympics angetreten ist, aber in Deutschland
wird das nicht umgesetzt?"



Pressekontakt:
Swantje Lemenkühler, ARD-Koordination Sport
Tel.: 089/5900-23780, E-Mail: swantje.lemenkuehler@DasErste.de

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell


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