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Strahlen gegen Strahlung - mit Lasern aus Hannover (FOTO)

Geschrieben am 04-08-2016

Hannover (ots) -

Weltweit wird in den nächsten Jahrzehnten eine beachtliche Anzahl
von Kernkraftwerken vom Netz gehen. Entweder, weil sie das Ende der
Lebensdauer erreicht haben oder der Betrieb aus politischen Gründen
nicht mehr gewollt ist. Bis 2030 stehen global ca. 150 Kernkraftwerke
zum Rückbau an, davon bis 2022 allein 17 in Deutschland. Zentrales
Problem dabei: die Lagerung und Entsorgung radioaktiv belasteter
Bauteile - wohin mit dem Müll? Die LASER on demand GmbH aus
Langenhagen hat ein Verfahren entwickelt, das per Laserstrahl
kontaminierte Oberflächen abträgt und über einen Filter auffängt. Das
Volumen verstrahlten Materials, das nach strengen Vorschriften
endgelagert werden muss, kann so auf etwa ein Hundertstel reduziert
werden.

Die Idee, mithilfe von Laserstrahlen Oberflächenkontamination
verstrahlter Bauteile zu lösen, ist zwar nicht grundsätzlich neu -
nur war sie bislang noch von niemand in die Praxis übertragen und für
die kommerzielle Anwendung fit gemacht worden. Sich dieses
Geschäftsfeld irgendwann zu erschließen, hatte Dr.-Ing. Oliver Meier,
Gründer und Geschäftsführer von LASER on demand, allerdings bereits
im Hinterkopf, als er 2007 seine Firma gründete. Im Fokus stand
jedoch zunächst der Verleih von leistungsfähigen Lasersystemen zum
Schweißen, Schneiden und Behandeln von Oberflächen in industriellen
Anwendungen - samt Bedienpersonal. Denn Lasertechnik ist
hunderttausende Euro teuer, der Einsatz komplex. "Wir arbeiten
prinzipiell wie eine Autovermietung, bloß dass man bei uns einen
Fahrer mit dazu bekommt, der darüber hinaus erklärt, wie man gut
durch Kurven kommt", sagt der gelernte Maschinenbauer. Die Services
des 41-Jährigen und seines vierköpfigen Teams sind europaweit gefragt
- von Finnland bis Spanien ist LASER on demand mit seinen Maschinen
aktiv.

Ohne zusätzliche Ressourcen konnte Meiers Firma das
Entwicklungsprojekt zur Dekontamination mittels Laserstrahlen nicht
stemmen - zahlreiche Fragen waren abseits der Theorie noch offen:
Welche Oberflächen können mit dem Laser überhaupt behandelt werden?
Wie groß muss die Fläche sein, die er pro Stunde bearbeitet, um
wirtschaftlich attraktiver als der herkömmliche Rückbau zu sein? Die
Endanwender - die Kraftwerksbetreiber - blieben zunächst abwartend
und setzten erst einmal weiterhin auf konventionelle Verfahren, statt
mit ungewissem Ausgang in neue Technologie zu investieren.

Passende Förderung, unbürokratische Unterstützung

hannoverimpuls, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Stadt
und Region Hannover, hatte schließlich den richtigen Einfall, um das
Vorhaben zu realisieren. "Die 'Richtlinie über die Gewährung von
Zuwendungen für die Stärkung kleiner Unternehmen in Entwicklung und
Innovation' ist genau auf solche Fälle zugeschnitten. Die
Fördermittel ermöglichen, verbesserte oder neue Produkte,
Produktionsverfahren oder Dienstleistungen zu entwickeln und so die
Wettbewerbsfähigkeit zu sichern", erklärt Ulrich Behnke, Direktor
Unternehmensfinanzierung bei hannoverimpuls.

Die niedrigschwelligen Zugangsvoraussetzungen und die Beratungs-
und Unterstützungsleistungen von hannoverimpuls ermöglichten, dass
für insgesamt 58 Projekte knapp fünf Millionen Euro Fördergelder nach
Hannover und Umgebung flossen, bewilligt von der niedersächsischen
Innovations- und Förderbank NBank. Mittlerweile wurde das Programm um
eine weitere Förderperiode verlängert und mit 20 Millionen Euro aus
EFRE und Landesmitteln ausgestattet.

Praxistauglichkeit bewiesen

LASER on demand hat die Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit
ihrer Lösung dank der Förderung nachweisen können. Dazu setzte Meier
über 110.000 Euro selber ein, rund 95.000 Euro gab es aus dem
Fördertopf. Ergebnis des Projekts: Das Verfahren funktioniert
besonders gut auf glatten Oberflächen wie Metallrohren. Dort kann
rund ein Quadratmeter pro Stunde bearbeitet werden: Eine Laserquelle
schießt dabei für kurze Zeit mit hoher Energie auf die kontaminierte
Oberfläche. Strahlende Elemente verdampfen daraufhin, werden
abgesaugt und gefiltert. Die Kunst besteht darin, den Laser so zu
konfigurieren, dass die Oberfläche nicht angeschmolzen wird.
Ansonsten verbindet sich strahlendes Material unlöslich mit
darunterliegendem.

Um mit dem kommerziellen Betrieb beginnen zu können, braucht es
nun nur noch ein Pilotprojekt unter Realbedingungen, um die
Marktreife herzustellen. Ein Kraftwerksbetreiber konnte dank der
positiven Ergebnisse bereits dafür gewonnen werden. Meier sieht sein
Unternehmen daher mit den Dekontaminations-Lasern auf Wachstumskurs:
"Dann werden wir uns sicher auch personell weiter verstärken."



Pressekontakt:
Cornelia-Mercedes Bödecker
Tel. 0511 300 333-16
Cornelia.Boedecker@hannoverimpuls.de


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