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Börsen-Zeitung: Eine höhere Liga, Kommentar zu Bundesliga-Medienrechten von Joachim Herr

Geschrieben am 09-06-2016

Frankfurt (ots) - Drei Tage vor dem ersten EM-Spiel der deutschen
Nationalmannschaft ist für Fußballfreunde eine wichtige Entscheidung
gefallen: An ihrer TV-Taktik müssen kickerbegeisterte
Fernsehzuschauer kaum etwas ändern. Dafür sorgt die Deutsche Fußball
Liga (DFL) mit der Vergabe der Medienrechte für die vier Spielzeiten
ab 2017/18. Wer ein Sky-Abo hat, kann weiterhin fast alle Partien der
ersten Liga live am Bildschirm verfolgen - mit Ausnahme des
Freitagabendspiels, das sich Eurosport schnappt. Und wem die
Flimmerkiste nicht mehr als den Rundfunkbeitrag wert ist und wem die
Zusammenfassungen genügen, schaltet wie bisher die Sportschau in der
ARD ein und das Sportstudio im ZDF.

Gewaltig aber verändert sich das Preisniveau: Es steigt in eine
höhere Liga auf. Die nationalen Rechte verteuern sich um 85%.
Einschließlich der internationalen Vermarktung erwartet die DFL von
2020 an mehr als 1,5 Mrd. Euro. Das wäre mehr als das Doppelte wie
bisher.

Die 36 Vereine in der ersten und zweiten Liga können sich die
Hände reiben. Die Begeisterung von FC-Bayern-Boss Karl-Heinz
Rummenigge spricht für sich. Wann ist er schon einmal zufrieden?
Freilich, die englische Premier League spielt noch eine Klasse weiter
oben. 2,3 Mrd. Euro gibt es dort in der Saison allein für die
nationalen Medienrechte. Immerhin erreicht die DFL mit zunächst
mindestens 1,4 Mrd. Euro ihre Zielspanne fast am oberen Ende.

Über die Verteilung dieses Batzens auf die Vereine entscheidet der
Ligavorstand in der kommenden Saison. Unterschiedliche Interessen
stehen sich gegenüber. So pochen sechs Traditionsklubs wie Werder,
die Eintracht und der HSV darauf, dass ihr Marktwert berücksichtigt
wird. Der FC Bayern dringt auf mehr Eigenständigkeit in der
Vermarktung. Kein Wunder, dass Ligapräsident Reinhard Rauball schon
jetzt mahnt, eine möglichst einvernehmliche Lösung zu finden. Der
Bezahlsender Sky Deutschland rettet mit der Rechtevergabe mal wieder
sein Geschäftsmodell - bis zur nächsten Auktion in vier Jahren. Die
Auflage des Bundeskartellamts für mehr Konkurrenz bedeutet kaum
Einschnitte am Live-Programm von Sky. Vereine, Medien und der
Wettbewerb - auf den ersten Blick nur Sieger, wohin man schaut. Die
teure Rechnung wird also der Zuschauer bezahlen. Sky muss die
Abopreise erhöhen, um nicht ewig und wie in den vergangenen 25 Jahren
in der Verlustzone stecken zu bleiben. Auch der Rundfunkbeitrag wird
irgendwann wieder steigen. So läuft das Spiel nun mal.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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