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Thüringische Landeszeitung: Nicht mehr Milchgeld - Subventionen gibt es für Landwirte genug / Leitartikel von Florian Girwert zum sogenannten Milchgipfel und dem Preisverfall bei Milch

Geschrieben am 31-05-2016

Weimar (ots) - Verglichen mit der Bankenrettung wirkt die Summe
von "100 Millionen Euro plus x" für die deutschen Milchbauern beinahe
wie eine vernachlässigbare Kleinigkeit. Doch weit gefehlt:
Tatsächlich geht es um erhebliche Mehrausgaben, die zur gigantischen
Umverteilung, die in der Landwirtschaft längst betrieben wird,
hinzukommen. Allein in Thüringen ist das ein dreistelliger
Millionenbetrag, der aus Steuermitteln jedes Jahr an Landwirte
ausgeschüttet wird.

In Zeiten der Milchquote haben etliche Großbetriebe und
Bauernfunktionäre darauf spekuliert, nach der Mengenfreigabe kräftig
exportieren zu können. Der Weltmarkt allerdings ist ein heikles Feld.
Hier gibt es politische Unwägbarkeiten wie den russischen
Einfuhrstopp - und Milchbetriebe können nicht wie ein fitter
mittelständischer Automobilzulieferer mit einzigartigen Produkten
punkten. Kühe können auch in China auf der Weide stehen.

Mit dem Konflikt in der Ukraine haben sich Russland und die EU
verkracht - und die Russen erzeugen ihre Milch wieder stärker selbst.
In Deutschland gibt es also zu viel Milch. Daran ändern staatliche
Hilfen nichts. Dass deshalb Milchviehhalter aufgeben, ist
bedauerlich, passiert jedoch in anderen Branchen auch. Mittelfristig
führt das Firmensterben dazu, dass durch dann wieder steigende Preise
die übrigen Betriebe dazu in der Lage sind, ihre Kosten zu
erwirtschaften.

Wem diese Betrachtung nicht recht ist, der muss sich klar dazu
bekennen, dass man sich eine halbwegs kleinteilige Landwirtschaft
bewahren will. Die zu erhalten wird Geld kosten - das darf es aber
nur gegen Mengenbegrenzung geben.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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