(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Keine Märtyrer schaffen - Kommentar zur AfD

Geschrieben am 14-03-2016

Ravensburg (ots) - Die AfD sitzt bald in acht deutschen
Landesparlamenten, hat zweistellige Ergebnisse geholt, ist in
Sachsen-Anhalt zweitstärkste Kraft und stellt Abgeordnete im
Europaparlament. Angesichts dieser Tatsachen von einem
vorübergehenden politischen Phänomen zu sprechen, ist realitätsfern.
Vielmehr müssen sich Bürger und Politiker darauf einstellen, es
dauerhaft mit einer rechtspopulistischen Partei in den Parlamenten zu
tun zu bekommen. Umso wichtiger ist der richtige Umgang mit der AfD.

Hektische, ritualisierte Pfui-Rufe helfen jedenfalls nicht weiter.
Bisher hat die AfD noch aus fast jedem derartigen Angriff Kapital
geschlagen und sich in ihrer Märtyrer-Rolle wohlgefühlt. Diese Rolle
sollte man ihr nicht länger gönnen.

Nun, da sie in immer mehr Landtagen sitzt, muss sie Inhalte auch
jenseits der Flüchtlingskrise liefern - und das könnte ihr zum
Verhängnis werden. Verantwortungsvolle Politik besteht nämlich nicht
aus weinerlichem Lamento und lauthals vorgetragenen, haltlosen
Parolen. Es geht vielmehr darum, das zu verwirklichen, was
mehrheitsfähig ist, auch durch Kompromisse. Ein distanzierter, aber
professioneller Umgang mit den Rechtspopulisten nimmt ihnen den
Märtyrer-Status und bringt sie unter Zugzwang. Ob sie dann liefern
können, ist zweifelhaft.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

587085

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Kommentar von Susanne Güsten über die Türkei Bremen (ots) - Die Türkei steckt in einer tödlichen Gewaltspirale. Die vermutlich kurdischen Gewalttäter, die am Sonntagabend den Anschlag im Zentrum Ankaras verübten, wollten so viele Menschen wie möglich töten - wer dabei umkam, war ihnen egal. Nach der Gewalttat kündigte Präsident Erdogan eine harte Antwort an, und türkische Kampfjets bombardierten Stellungen der kurdischen PKK-Rebellen im Nordirak. Beide Seite im neu aufgeflammten Kurdenkonflikt sind überzeugt, den jeweiligen Gegner durch Gewalt einschüchtern oder sogar militärisch mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Kathrin Aldenhoff über Cannabis Bremen (ots) - Zwei Hanfpflanzen auf dem Balkon - das soll in Bremen bald kein Problem mehr sein. Hauptsache, Kinder und Jugendliche kommen nicht an die Pflanzen ran und der Anbauer konsumiert die Ernte selbst. Bremen will bundesweit Vorreiter sein bei der Cannabis-Legalisierung. Mit diesem Absatz im Antrag von Rot-Grün könnte das Land diese Rolle tatsächlich übernehmen: In keinem anderen Bundesland ist der Anbau von Cannabis straffrei. Als Rot-Grün sich das Ziel einer kontrollierten Cannabis-Abgabe in den Koalitionsvertrag schrieben, mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Die Reifeprüfung = Von Christian Schwerdtfeger Düsseldorf (ots) - Jeder schlägt mal über die Stränge und macht Sachen, auf die er im Nachhinein nicht stolz ist. Gerade für Jugendliche gehört es irgendwie dazu, Mist zu bauen und damit seine Grenzen auszuloten. Das war schon immer so. Und das ist auch gut so, weil es zum Erwachsenwerden dazugehört. Das sollte man auch den angehenden Abiturienten bei ihren Mottowochen zugestehen. Der Spaß hört jedoch bei Gewalttätigkeiten und massiver Sachbeschädigung auf. Wenn - wie in Köln - Polizisten von Abiturienten angegriffen werden, ist mehr...

  • Weser-Kurier: Leitartikel von Joerg Helge Wagner über die AfD Bremen (ots) - Sie meint es ernst: Die AfD will jetzt als richtige Partei wahrgenommen werden, nicht bloß als der politische Arm von Pegida. Ihr Programmentwurf bietet gleichermaßen marktradikale wie christlich-fundamentalistische Elemente. Man will in der Sozialpolitik einerseits hinter Bismarcks Reformen zurück, andererseits Elternschaft noch mehr fördern als bisher. Wenig Staat, aber den bitte mit viel mehr Polizei. Hat man alles irgendwann schon mal gehört von Schill oder Schönhuber oder sonst wem, der kurz populär und dann schnell mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Unsere digitale Chance = Von Reinhard Kowalewsky Düsseldorf (ots) - Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) springt mit seinem Vorstoß zum weiteren Ausbau des schnellen Internets zu kurz. Erstens ist es zwar richtig, stärker auf superschnelle Glasfaser statt nur auf das noch relativ langsame DSL von der Telekom zu setzen. Aber warum Europas führendes Industrieland bis 2025 warten soll, bis in den meisten Städten Glasfaser liegt, ist nicht verständlich: Südkorea, Schweden oder die Niederlande sind bei ihren Breitbandoffensiven konsequenter. Zweitens wäre es ein falscher Schwerpunkt, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht