(Registrieren)

Rheinische Post: Einzelhandel: Mehr Verkaufsfläche, längere Öffnungszeiten, weniger Personal

Geschrieben am 22-01-2016

Düsseldorf (ots) - Der Einzelhandel in Deutschland stellt an seine
Beschäftigten immer höhere Anforderungen. Zwischen 1994 und 2014 sind
die Verkaufsflächen größer, die Öffnungszeiten länger und die Umsätze
höher geworden - die Stundenzahl des Personals aber ist im gleichen
Zeitraum gesunken, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine
kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, die der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vorliegt. Das
Arbeitsvolumen der Angestellten im Einzelhandel ist von 4,6
Milliarden Stunden im Jahr 1994 auf 4,1 Milliarden Stunden 2014
gesunken. Der Trend geht zu immer mehr Teilzeit und geringfügiger
Beschäftigung. So ist auch die Wochenarbeitszeit von früher im
Durchschnitt 33 Stunden auf heute 26,5 Stunden gesunken. Die Löhne
im Einzelhandel sind niedrig, wie auch aus der Antwort der
Bundesregierung hervorgeht. So lag der Brutto-Stundenlohn 2014 im
Einzelhandel bei 15,70 Euro, während er im produzierenden Gewerbe und
im Dienstleistungsbereich bei 20,71 Euro lag. Der Anteil der
Beschäftigten mit Tarifvertrag ist den Angaben der Bundesregierung
zufolge seit der Jahrtausendwende kontinuierlich gesunken. 1999
verfügten im Westen noch 83 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel
über einen tariflich gebundenen Arbeitsvertrag. Im Osten waren es 38
Prozent. Im Jahr 2014 arbeiteten nur noch38 Prozent der Beschäftigten
im Westen und 19 Prozent im Osten mit einem Branchentarifvertrag.

Die Linken kritisieren die Arbeitsbedingungen im Einzelhandel
scharf: "Wachstum im Einzelhandel geschieht auf dem Rücken der
Belegschaften", sagte Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische
Sprecherin der Linksfraktion der Redaktion. "Steigende Umsätze, mehr
Verkaufsflächen und verlängerte Öffnungszeiten bei gleichzeitig
kontinuierlich sinkendem Arbeitsvolumen sind ein deutliches Zeichen
für permanente Unterbesetzung und Dauerstress der Beschäftigten im
Handel." Krellmann sprach von einer "Abart der Deregulierung", die
dazu führe, dass "sich unter den reichsten Deutschen seit Jahren
mehrere Einzelhändler befinden".



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

583746

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Schwesigs Pflege-Darlehen erweist sich als Flop Düsseldorf (ots) - Die finanzielle Unterstützung des Bundes für Angehörige von Pflegebedürftigen in der Pflegezeit erweist sich als Flop. Nur 242 Personen haben im Jahr 2015 ein zinsloses Darlehen des Bundes während einer Freistellung nach den Pflegezeitgesetzen von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) in Anspruch genommen. Das geht aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vorliegt. Seit Anfang 2015 haben Pflegende die mehr...

  • Rheinische Post: GdP-Vize Radek warnt vor Problemen durch Österreichs Obergrenze Düsseldorf (ots) - Österreichs Obergrenze für Migranten kann nach Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) nach einer Übergangsphase sogar wieder mehr Flüchtlinge für Deutschland bedeuten. "Sollten sich die Österreicher entscheiden, beim Erreichen des Limits Flüchtlinge einfach wieder nach Deutschland weiterzuleiten, würde uns das vor enorme Probleme stellen", sagte Vize-Gewerkschaftschef Jörg Radek der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Grundsätzlich jedoch sind Maßnahmen zunächst zu begrüßen, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsextremismus Nebenklage im NSU-Prozess hält Zschäpe für nicht entlastet Halle (ots) - Der Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler, Vertreter der Nebenklage im NSU-Prozess, wertet die jüngste Aussage der Hauptangeklagten Beate Zschäpe vor dem Oberlandesgerichts München nicht als entlastend. "Sie hat nur das zugegeben, was ohne beweisbar war", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Sie hat keine Sensationen aufgetischt." Vielmehr habe Zschäpe auch nach dem Tod von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos "wie am Schnürchen funktioniert. Sie hat die Wohnung abgebrannt und dabei den mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Vergangenheit/Stasi-Akten Unionsfraktionsgeschäftsführer Grosse-Brömer stärkt Roland Jahn den Rücken Halle (ots) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer, hat für eine volle zweite Amtszeit des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, plädiert. "Wir sind in der Union der Überzeugung, dass wir die Amtszeit von Herrn Jahn um volle fünf Jahre verlängern sollten - ungeachtet der Gesamtumstände", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Dabei bleiben wir auch gegenüber der SPD." Jahn hat nach Ansicht des CDU-Politikers "gute Arbeit mehr...

  • Badische Zeitung: Barvermögen von Flüchtlingen / Gleiche Regeln für alle Kommentar von Thomas Fricker Freiburg (ots) - Man sollte nicht kritisieren, dass der Gesetzgeber versucht, Einheimische und Asylsuchende gleich zu behandeln. Befremdlich stimmt vielmehr, dass die geltende Rechtslage offenkundig in vielen Bundesländern bisher entweder unbekannt war oder aber kaum angewendet worden ist. Wie sollen Neuankömmlinge in dieser Republik deren Gesetze respektieren lernen, wenn unsere Behörden diese selbst nicht ernstnehmen? Eines zeigt der Vorgang allemal: Das Durcheinander angesichts des hohen Flüchtlingszuzugs ist längst nicht behoben. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht