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Thüringische Landeszeitung: Zeit für die Wende - Niedrige Zinsen schaden Deutschland / Leitartikel von Florian Girwert zur Leitzinserhöhung der US-Notenbank FED

Geschrieben am 18-12-2015

Weimar (ots) - Einmal mehr zeigt sich ein Konstruktionsfehler der
Eurozone. Was die Europäische Zentralbank auch tut, sie muss stets im
Sinne des gesamten Euroraums handeln. Deshalb bleiben die Leitzinsen
in der EU bei Null. Nicht so in den USA. Dort hat man ein paar Jahre
gewartet, bis die Wirkung der in Amerika entstandenen Finanzkrise
abgeklungen sind, und jetzt die Wende eingeleitet. Sich Geld zu
leihen, wird etwas teurer. Zugleich bekommen jene etwas mehr, die ihr
Geld aufs Sparbuch packen. Die Zentralbank findet, die Wirtschaft
brauche weniger staatliche Hilfe in Form von Nullzinsen.

Das hätte man in Deutschland auch gern. Obwohl die Wirtschaft hier
längst brummt, verweilen die Zinsen bei Null. In Spanien, Portugal,
Griechenland, Italien, Frankreich und einigen anderen Ländern
allerdings entwickeln sich die Volkswirtschaften seit Jahren kaum.
Die EZB ist eingesprungen, um ihnen Zeit zu verschaffen, damit
notwendige Umbauten im Staatswesen greifen können. Die Zinsen bleiben
niedrig, um die verbleibende Wirtschaftsaktivität nicht abzuwürgen.
Firmen sollen schließlich investieren und Arbeitsplätze schaffen. So
versucht die EZB einen Spagat, der den Süd-Ländern wenig hilft und in
Deutschland zu Blasenbildung führt. Immobilien zum Beispiel werden
teurer - irgendwo will man sein Geld schließlich anlegen, wenn das
Konto keine Zinsen hergibt.

Es wird Zeit, dass der Süden Europas aus der Hüfte kommt, damit
die Zeit der Fehlanreize für Sparer in Deutschland zu Ende geht.
Bisher haben die Nullzinsen dem Süden nicht recht geholfen - und die
Zentralbank hat keine Instrumente mehr um gegenzusteuern, wenn die
Wirtschaft mal wieder Probleme hat.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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