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Studie des UN Global Compact und Accenture: Neues Klimaschutzabkommen Voraussetzung für privatwirtschaftliche Investitionen in klimafreundliche Technologien

Geschrieben am 12-11-2015

Kronberg im Taunus (ots) - Eine Mehrheit unter den
Wirtschaftsführern weltweit ist davon überzeugt, dass der Abschluss
eines langfristigen Klimaschutzabkommens den entscheidenden Impuls
für privatwirtschaftliche Investitionen in kohlenstoffarme
Technologien auslösen kann. Das ist eines der Ergebnisse einer neuen
Studie des United Nations Global Compact und Accenture anlässlich des
UN-Weltklimagipfels COP21 in Paris. Die Studie zeigt weiterhin, dass
die befragten Wirtschaftsvertreter im Kampf gegen den Klimawandel
auch eine Chance für Wachstum und Innovation sehen. So gehen sie
davon aus, dass Unternehmen sich mit klimafreundlichen Technologien
einen Wettbewerbsvorteil in ihren jeweiligen Branchen verschaffen
können.

Die gemeinsame Studie "Special Edition: A Call to Climate Action"
des United Nations Global Compact und Accenture basiert auf einer
Umfrage unter 750 Führungskräften von am UN Global Compact
partizipierenden Unternehmen. Laut der von Accenture Strategy
durchgeführten Studie sieht eine große Mehrheit von 70 Prozent der
befragten Manager in Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über
einer Milliarde Dollar im Kampf gegen den Klimawandel eine Chance für
mehr Wachstum und Innovation in ihrem Unternehmen in den nächsten
fünf Jahren. Etwa zwei Drittel unter ihnen (67 Prozent) sind
überzeugt, dass sich klimafreundliche Maßnahmen auch aus
unternehmerischer Sicht lohnen.

Betrachtet man hingegen Unternehmen aller Größenordnungen, so ist
mehr als die Hälfte der Wirtschaftsführer (54 Prozent) aus insgesamt
121 Ländern der Meinung, dass sich aus dem Kampf gegen den
Klimawandel bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre neue
Geschäftsmöglichkeiten für ihr Unternehmen ergeben werden. Etwas
weniger als die Hälfte der Befragten (48 Prozent) ist hingegen der
Meinung, dass es bereits heute entsprechende Geschäftsmodelle gibt.

"Die internationale Gemeinschaft hat in Paris die einmalige
Chance, den Kampf gegen den Klimawandel durch eine mutige,
ambitionierte und universelle Vereinbarung voranzubringen", sagte
Lise Kingo, Geschäftsführerin des United Nations Global Compact.
"Unsere Studie zeigt ganz klar, dass die Wirtschaftsführer bereit
sind, dabei eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Wir glauben, dass die
Wirtschaft eine entscheidende Rolle dabei spielen und entsprechende
Impulse setzen kann, um diesen ersten Test für unsere kollektive
Handlungsfähigkeit hinsichtlich des gemeinsamen Erreichens der Ziele
für nachhaltige Entwicklung zu bestehen."

Regierungen sind gefragt

Die Top-Manager aus der Wirtschaft sind sich einig, dass nun auch
die Regierungen gefragt sind, um weitere Fortschritte zu erzielen. So
sind knapp drei Viertel der Vorstände (74 Prozent) in den Unternehmen
mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar der
Meinung, dass eine langfristige Einigung in Paris eine entscheidende
Voraussetzung für weitere Investitionen der Privatwirtschaft in
klimafreundliche Technologien ist. Legt man die Antworten aller
befragten Führungskräfte zu Grunde, so sind immerhin noch 61 Prozent
dieser Ansicht.

Neben diesem Appell an die Verantwortung der Politik sagen aber
auch zwei Drittel der Unternehmensführer (66 Prozent), dass der
Privatsektor sich nicht genug im Kampf gegen den Klimawandel
engagiere. Zwar glauben 91 Prozent, dass Unternehmen hier unbedingt
einen Beitrag leisten müssten, doch nur etwa ein Drittel (34 Prozent)
glaubt, dass die bisher erzielten Fortschritte ausreichen, um die
Erderwärmung unter dem angestrebten Zwei-Grad-Anstieg zu halten.

Die Studienautoren haben fünf Handlungsempfehlungen an die Politik
formuliert, die dabei helfen können, weitere privatwirtschaftliche
Investitionen in den Klimaschutz zu stimulieren:

1. Gesetzgebung und Steuermechanismen, um Investitionen in
klimafreundliche Lösungen zu steigern;
2. Finanzielle Instrumente zur Förderung von Forschung, Entwicklung
und Innovation im Bereich kohlenstoffarmer Technologien;
3. Leistungsstandards zur Reduzierung von Treibhausgasen und
Steigerung der Anpassungsfähigkeit an die Folgen des Klimawandels;
4. Globale, robuste und verlässliche Preismechanismen für den
Emissionshandel;
5. Abschaffung oder allmählicher Abbau von Subventionen für fossile
Brennstoffe.

Wirtschaftsführer wollen Klarheit

Weiterhin wurden im Rahmen der Studie 75 CEOs von Unternehmen
befragt, die die Caring for Climate Initiative unterzeichnet haben,
welche politischen Maßnahmen sie befürworten würden. Drei Viertel der
befragten CEOs glaubt, dass ein Preismechanismus für CO2-Emissionen
eines der wichtigsten Instrumente sei, um den Kampf gegen den
Klimawandel weiter zu forcieren. 82 Prozent sagen, dass die
Unternehmen von den Regierungen einen klaren regulatorischen Fahrplan
und einen festen Zeitrahmen für die zukünftige Gestaltung von
Preismechanismen für CO2-Emissionen benötigten. 84 Prozent sind der
Ansicht, dass Kohlenstoffmärkte mit stabilen Emissionspreisen ein
wichtiger Anreiz für Innovationen und Investitionen im Bereich der
sauberen Energien und der Energieeffizienz wären.

Wenn es darum geht, den vor ihnen liegenden Herausforderungen zu
begegnen und als Unternehmen wirksame Pläne für die Zukunft
aufzustellen, fordern 38 Prozent der Befragten stringentere und
konsistentere Leistungsstandards zur Reduzierung von Treibhausgasen
und eine Steigerung der Anpassungsfähigkeit an die Folgen des
Klimawandels. 31 Prozent sehen in der Abschaffung oder dem
allmählichen Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe eine
entscheidende Maßnahme, um weitere Fortschritte zu erzielen.

"Zum vielleicht ersten Mal in der Geschichte schließen sich
Wirtschaftsführer und politische Entscheidungsträger zusammen, um
ihre Kräfte auf den Abschluss eines wirklich umfangreichen Deals zu
richten, der die Lücke zwischen Anspruch und Umsetzung beim
Klimaschutz endlich schließen kann", sagt Peter Lacy, Geschäftsführer
bei Accenture Strategy. "Unsere Studie zeigt sehr deutlich, dass
Wirtschaftsführer den Klimawandel zunehmend als disruptiven Umbruch
mit Folgen auch für ihre Branchen begreifen. Einige der führenden
Unternehmen sehen im Klimawandel eine Chance für Wachstum, Innovation
und die Erlangung von Wettbewerbsvorteilen."

Der Bericht zur Studie enthält zudem von den CEOs einiger der
führenden Unternehmen im Bereich des Klimaschutzes verfasste offene
Briefe an Wirtschaftsführer und politische Entscheidungsträger,
darunter Kurt Bock, CEO von BASF, und Joe Kaeser, CEO von Siemens.
Die Ergebnisse der Studie werden ausführlich auf dem jährlichen
Caring for Climate Business Forum anlässlich des COP21 am 7. und 8.
Dezember in Paris-Le Bourget vorgestellt. Das Forum ist ein
Treffpunkt für Unternehmer und Investoren, auf dem sie sich mit
Vertretern von Regierungen, der Zivilgesellschaft und den Vereinten
Nationen zu Fragen des Klimaschutzes austauschen können. Das
hochkarätig besetzte Treffen ist die Kernveranstaltung der Wirtschaft
im Rahmen der Lima-Paris Action Agenda. Weitere Informationen finden
Sie unter c4cbusinessforum.org.

Über Accenture

Accenture ist ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen,
das eine breite Palette von Dienstleistungen und Lösungen in den
Bereichen Strategie, Consulting, Digital, Technologie und Operations
anbietet. Mit umfassender Erfahrung und spezialisierten Fähigkeiten
über mehr als 40 Branchen und alle Unternehmensfunktionen hinweg -
gestützt auf das weltweit größte Liefernetzwerk - arbeitet Accenture
an der Schnittstelle von Business und Technologie, um Kunden dabei zu
unterstützen, ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern und nachhaltigen
Wert für ihre Stakeholder zu schaffen. Mit mehr als 358.000
Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind, treibt
Accenture Innovationen voran, um die Art und Weise, wie die Welt lebt
und arbeitet, zu verbessern. Besuchen Sie uns unter
www.accenture.com.

Über den United Nations Global Compact

Der United Nations Global Compact fordert Unternehmen weltweit
dazu auf, ihre Strategien und Geschäftsmodelle auf freiwilliger Basis
an zehn Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsrechte,
Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung auszurichten und die Ziele und
Themenfelder der Vereinten Nationen zu unterstützen. Der UN Global
Compact ist eine Leadership-Plattform für die Entwicklung,
Implementierung und Präsentation von Richtlinien und Praktiken in
Unternehmen für verantwortungsvolles Handeln. Das im Jahr 2000
gestartete Projekt ist heute mit 8.000 teilnehmenden Unternehmen und
4.000 Unterzeichnern aus anderen Bereichen in insgesamt 160 Ländern
die weltgrößte Corporate-Responsibility-Initiative. Die
Internetadresse lautet: www.unglobalcompact.org

Über Caring for Climate

Die Initiative Caring for Climate - 2007 von UN-Generalsekretär
Ban Ki-moon initiiert - gehört zum UN Global Compact und dem
UN-Umweltprogramm und will die Rolle von Unternehmen bei der
Thematisierung des Klimawandels fördern. Sie bietet
Wirtschaftsführern eine Plattform zur Förderung praktikabler Lösungen
für den Klimaschutz und bietet Möglichkeiten zur Teilhabe an der
Entwicklung von politischen Maßnahmen. Die diese Initiative
unterstützenden Unternehmensführer sind bereit, Ziele zu formulieren,
Strategien und Praktiken zu entwickeln und weiter auszuarbeiten und
die Emissionen ihres Unternehmens der Öffentlichkeit gegenüber
bekannt zu machen. Das Caring for Climate Business Forum findet
jährlich im Rahmen der UN-Weltklimakonferenz (COP/CMP) statt. Es
bietet eine Plattform für den Dialog zwischen Unternehmensvertretern,
Investoren, Mitgliedern der Zivilgesellschaft sowie Vertretern der UN
und von nationalen Regierungen. Caring for Climate wird von mehr als
400 Unternehmen aus 60 Ländern unterstützt. Die Internetadresse
laute: www.caringforclimate.org



Pressekontakt:
Dr. Thomas Wittek
Accenture
Campus Kronberg 1
61476 Kronberg im Taunus
Tel.: +49 6173 94 63105
E-Mail: thomas.wittek@accenture.com
www.accenture.de/presse


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