(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Blatter/Platini

Geschrieben am 08-10-2015

Bielefeld (ots) - »Genug ist genug«, findet IOC-Chef Dr. Thomas
Bach. Für DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist es ein Super-Gau. Die
Reaktionen auf die 90-tägige Sperre für den Oberfußballer Joseph
Blatter und Europa-Chef Michel Platini zeigen wieder mal:
Sportspitzenfunktionäre beherrschen die verbale Wende um 180 Grad in
Rekordtempo, oder, was auch nicht besser ist, sie haben jahrelang
nach dem Drei-Affen-Prinzip im Selbstbeweihräucherungsladen der
Körperertüchtiger gelebt. Es ist schon länger genug. Schon sehr
lange. Das hätte der Deutsche Bach aber auch schon in seiner Funktion
als Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees wissen und
erkennen können und daraufhin abstellen müssen. Auch Wolfgang
Niersbach hat schon länger (Pressesprecher, geschäftsführender
Vizepräsident Fußball-WM 2006, DFB-Direktor, Generalsekretär)
Einblicke ins Big Business. Dass sowohl Blatter als auch sein Freund
Platini in ihren Funktionärsjobs auch an die Versorgung ihrer
Familien dachten, dafür hätte der DFB-Boss nur googeln müssen. Das
gestrige Beben am Zürichberg war überfällig, das Ausmisten hätte
schon viel eher beginnen müssen. Mit Blatter und Platini hat es jetzt
nur zwei erwischt, die populärer sind als die Bauernopfer, die vor
allem der Schweizer immer wieder brachte, um sich seine Chancen auf
eine Wiederwahl und noch eine Wiederwahl zu erhalten. Er tat dies
zudem mit direkten und indirekten Gunstbeweisen für das überschaubare
Wahlvolk. Lange hat das niemanden gestört - ganz im Gegenteil. Wie
sich die Weltregierung des Fußballs bald einen neuen Boss geben will,
und wer das sein könnte, darauf gibt es derzeit keine plausible,
keine glaubwürdige Antwort. Was auch daran liegt, dass die bisher
genannten Kandidaten einen penetranten Stallgeruch haben. Gegen
den hilft keine Nasenklammer. Die Öffentlichkeit würde sich auch mit
Klammer angewidert abwenden. Michel Platini steht endgültig im
Abseits. Nicht allein wegen der anrüchigen Zahlungen, die er von der
Fifa erhielt. Seine Begründungen, warum er sie stark zeitverzögert
bekommen haben will, sind hanebüchen. Zum Schluss noch ein kleiner
Hinweis an IOC-Chef Dr. Thomas Bach. Sylvia Schenk, seit Januar 2014
leitet sie die Arbeitsgruppe Sport von Transparency International
Deutschland, erklärte mehrmals öffentlich, dass sich einige
internationale Sportverbände hinter den Korruptionsvorwürfen gegen
die Fifa versteckten. Sie nannte in diesem Zusammenhang die
Leichtathletik (mit Olympiasieger Sebastian Coe hat die jetzt einen
neuen Präsidenten), aber auch den Handball.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

577158

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar / Machtlose Literatur = Von Lothar Schröder Düsseldorf (ots) - Es gibt die weit verbreitete, aber irrige Ansicht, dass Literatur die Welt verändern könne. Dass Bücher Kriege beenden und Machthaber stürzen können; und dass Leser an sich keine schlechten Menschen sind. Der Nobelpreis an die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch schürt solche romantischen Hoffnungen. Ihre Sammlung der Stimmen vieler hundert Menschen sind natürlich eine Anklage gegen Krieg und Unterdrückung. Doch wären ihre Bücher nur das, bliebe die Wirkung beschränkt. Alexijewitsch, die in ihrer Heimat mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Der Garantiezins täuscht = Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die Lebensversicherung war jahrzehntelang das Hätschelkind der Politik. Erst gab es das Steuerprivileg, dann die Zulagen für private Rentenversicherungen, schließlich die Sicherung der Bewertungsreserven der Anbieter, damit die nicht allzu viel ihrer Gewinne an Alt-Kunden auszahlen müssen. Jetzt geht das Bundesfinanzministerium erstmals daran, ein wichtiges Marketing-Instrument der Lebensversicherer zu kappen - den Garantiezins. Mit ihm konnten die Anbieter werbewirksam die angebliche Überlegenheit der Lebensversicherung mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Der brüllende Löwe / Kommentar von Axel Zacharias zur Seehofer-Drohung gegen Kanzlerin Merkel Weimar (ots) - Offenbar kann derzeit kein Tag vergehen, ohne dass der bayerische Löwe brüllt. Die Forderung nach Zuzugsbegrenzungen ist derzeit wohlfeil über ein Großteil der politischen Lager hinweg. Nur gibt es da eben ein Problem: Ein Grundrecht kennt keine Obergrenzen, wie dies auch die seltsam diffus agierende Kanzlerin anmerkt. Da müsste dann erst das Grundgesetzt verändert werden. Aber das stört Horst Seehofer nicht, wenn er denn seinem Populismus mal wieder so richtig die Sporen geben kann. Schließlich weiß er ganz genau, mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Arabisches Vorbild - Nobelpreis kann auch Westen wachrütteln / Leitartikel von Anette Elsner zur Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises Weimar (ots) - Das Nobelpreiskomitee hat weise entschieden und nicht den gleichen Fehler wie vor sechs Jahren gemacht. Der Friedensnobelpreis war 2009 zu viel der Vorschusslorbeeren für den amerikanischen Präsidenten Barack Obama, damals gerade einmal etwa zehn Monate im Amt und in den Folgejahren nicht immer eine Friedenstaube. Der Friedensnobelpreis 2015 für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wäre eine übereilte Ehre für eine Frau gewesen, die zum ersten Mal in ihrer Amtszeit klare Kante gezeigt und damit Freund wie mehr...

  • NOZ: Interview mit Rainer Dulger, Gesamtmetall-Präsident Osnabrück (ots) - Gesamtmetall-Präsident Dulger: Bei VW gelogen und betrogen Arbeitgebervertreter warnt vor Instrumentalisierung des Skandals gegen die Dieseltechnologie Osnabrück. In der Diskussion um Manipulationen bei Volkswagen warnt Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger vor überzogener Kritik. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Dulger, bei VW sei "gelogen und betrogen" worden. Der Skandal habe eine enorme Tragweite. "Wir sollten die Krise aber nicht instrumentalisieren, schon gar mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht