(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Ideologie und Praxis Zum Streit um Gesundheitskarte für Flüchtlinge

Geschrieben am 22-09-2015

Cottbus (ots) - Die Oppositionsparteien machen sich dafür stark,
genauso wie Kommunen und Krankenkassen. Nur die Union kämpft noch
verbissen dagegen. Warum eigentlich? Es geht um die Einführung einer
elektronischen Gesundheitskarte für Flüchtlinge. Es geht mitnichten
um die Ausweitung von Leistungen, sondern um die spürbare
Entbürokratisierung eines Verwaltungsaktes. Die Flüchtlinge müssen
nämlich bei Bedarf immer wieder einen Behandlungsschein bei der
örtlichen Behörde beantragen, die dann darüber befindet, ob der
Arztbesuch gerechtfertigt ist oder nicht. Das bindet unnötig Kräfte
bei den Kommunen. Manche Länder wie Bremen und zuletzt auch
Nordrhein-Westfalen sind deshalb schon in Eigenregie dazu
übergegangen, die Abrechnung zu vereinfachen. Allerdings muss dazu
mit jeder Kasse ein gesonderter Vertrag ausgehandelt werden. Eine
bundesweit einheitliche Regelung würde diesem aufwendigen Verfahren
ein Ende bereiten. Die Befürchtung der Union, auf diese Weise würden
weitere "Anreize" zur Flucht nach Deutschland geschaffen, ist an den
Haaren herbeigezogen. Denn der Leistungsumfang, der ohnehin nur eine
Notfallversorgung darstellt, bleibt wie er ist. Die Details dazu sind
schon lange im Asylbewerberleistungsgesetz geregelt. Unsinnig ist
auch die Annahme, dass die Beitragszahler belastet werden. Denn die
Kassen rechnen direkt mit den Kommunen ab. Was also spricht gegen
eine Gesundheitskarte? Nichts. Deshalb: Ideologie raus und Praxis
rein. Der Flüchtlingsgipfel am morgigen Donnerstag will ja ein Paket
zur praktischen Bewältigung des Flüchtlingsansturms schnüren. Die
Gesundheitskarte gehört auf jeden Fall mit dazu.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

576087

weitere Artikel:
  • Badische Neueste Nachrichten: Zu Flüchtlinge Kommentar von Tobias Roth Karlsruhe (ots) - Wer Fluchtursachen wirklich bekämpfen will, muss eigene Interessen hinten anstellen. Wer bei militärischen Interventionen geostrategische Planspiele im Kopf hat, wird ebenso scheitern wie ein Entwicklungshelfer, der im Auftrag der heimischen Industrie unterwegs ist. Nicht ohne Grund scheinen derzeit vor allem Nichtregierungsorganisationen Mittel und Wege zu finden, Krisen wirksam zu bekämpfen. Ihre Unabhängigkeit ist ein Vertrauensvorschuss. Helfen ohne Hoffnung auf Profit. Das wäre auch in der Politik ein Anfang. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Flüchtlingsproblematik Bielefeld (ots) - Deutschland hat viel für die Flüchtlinge getan. Auf eigene Faust. Und nicht ohne scharfen Gegenwind aus den Reihen der Regierung selbst und den Mitgliedstaaten. Nun gibt es das erste Signal der Entlastung. Doch auch wenn der EU-Beschluss zur Aufteilung der Asylbewerber auf 21 Mitgliedstaaten einen Fortschritt bedeutet, ein Ende der Herausforderung ist er nicht. Denn das, was wir so verharmlosend Zuwanderung nennen, wird weitergehen und auch die Bundesrepublik muss ihren Anteil daran übernehmen und tragen. Trotzdem mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Hauke Hirsinger über nicht ausgeglichene Polizei-Überstunden in Bremen Bremen (ots) - Ein Polizist kann sich nicht aussuchen, ob er Überstunden macht. Sie werden im Zweifelsfall angeordnet. Man kann jetzt die Ansicht vertreten, dass dies Teil der Jobbeschreibung ist. Polizisten müssen eben oftmals dann arbeiten, wenn andere Menschen Wochenende oder Feierabend haben. Beispielsweise bei Fußballspielen, die sie bewachen, aber auch bei Mordermittlungen.Umso unglaublicher scheint es da, dass Bremen seit Jahren keine wirkliche Bereitschaft zeigt, seine Polizisten für geleistete Überstunden zu entlohnen - mit mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Männerfreundschaft / Kommentar von Gerlinde Sommer zum Orban-Besuch bei der CSU vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise Weimar (ots) - Der Feind meines Feindes ist mein Freund: Und so findet Horst Seehofer in Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban einen guten Spezi, um die Kanzlerin mal so richtig abwatschen zu lassen. Mit den Ungarn ist derzeit aber auch schlecht reden. Als gerade die nicht regierenden Präsidenten in Thüringen weilten, da fehlte - wohl nicht zufällig - der Präsident von Ungarn. Natürlich hieß es aus dem Bundespräsidialamt, Terminprobleme seien schuld ... Was soll man auch sagen in so einer Situation, ohne weiter Öl ins Feuer mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Guten Ruf sichern - Winterkorn bei Rücktritt wenig souverän / Leitartikel von Florian Girwert zum Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn Weimar (ots) - Da hat kein Krisenmanagement geholfen, das Martin Winterkorn selbst leiten wollte. Saß der Volkswagen-Chef noch vor einer Woche fester als zuvor im Sattel, ist er heute bereits Geschichte. Und das offenbar ganz ohne Einsicht. Immerhin ist sich der Ex-Konzernchef "keines Fehlverhaltens bewusst". Mit Verlaub: Das ist wenig souverän. Er hätte einsehen müssen, dass Fehlverhalten auch durch Unterlassung möglich ist. Es dürfte ihn dabei nur wenig trösten, dass ihm im Verlauf der kommenden Wochen weiteres Führungspersonal mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht