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NOZ: Interview mit Johanna Wanka, Bundesbildungsministerin

Geschrieben am 21-03-2015

Osnabrück (ots) - Bildungsministerin will beim Meister-Bafög
nochmals draufsatteln

Wanka kündigt Gesetzentwurf für diesen Sommer an - "Es gibt
attraktive Alternativen zu Abitur und Studium"

Osnabrück.- Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will beim
Meister-Bafög nochmals draufsatteln, um Anreize für junge Handwerker
zu setzen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) kündigte Wanka für den Sommer einen entsprechenden
Gesetzentwurf an. Sie wolle " deutlich mehr tun", um angehende
Meister zu fördern. Bereits geplant sei, dass wie für Studenten 2016
die Bafög-Sätze und Freibeträge um sieben Prozent angehoben werden,
die Unterhaltsbeträge stiegen damit von 697 auf 760 Euro im Monat.
Darüber hinaus solle das Meister-Bafög noch familienfreundlicher und
leistungsgerechter werden. "So soll zum Beispiel, wer einen
erfolgreichen Abschluss macht, weniger zurückzahlen müssen", sagte
die Ministerin . Sie habe sich in dieser Wahlperiode zum Ziel
gesetzt, die berufliche Bildung zu stärken und klarzumachen, dass es
zu Abitur und Studium attraktive Alternativen gebe. "In manchen
Studiengängen geben fast die Hälfte der Studienanfänger auf - das
muss nicht sein", betonte sie. Das Abitur nannte sie einen
"attraktiven Abschluss". Aber es könne nicht das Ziel sein, möglichst
viele durchzuschleusen. Die Gymnasien müssten Standards halten.

Ferner warnte Wanka die Länder davor, die für Hochschulen und
Schulen bestimmten Bundesmittel in Milliardenhöhe für das Stopfen von
Haushaltslücken zu nutzen . "Ich ärgere mich sehr darüber", sagte
Wanka. Es werde so außerordentlich schwer, den Bundestag von weiterer
Unterstützung der Länder zu überzeugen. Weil der Bund die Zahlung des
Bafög komplett übernommen habe, fließen laut Wanka Jahr für Jahr
zusätzlich 1,2 Milliarden Euro dauerhaft in die Länder. "Das war
verbunden mit der ganz klaren Selbstverpflichtung, die Bundesmittel
in Hochschulen und Schulen zu investieren", betonte die Ministerin.
Sie kritisierte, dass Niedersachsen mit diesen Geldern Kita-Kräfte
finanziere. Für den Kita-Ausbau gebe es eigene Bundesmittel. "Dass in
Niedersachsen SPD und Grüne damit ihre Kita-Wahlversprechen einlösen,
war nicht vereinbart", betonte Wanka.

Bildungsministerin bietet Griechenland Hilfe bei weiteren
Jugendprojekten an

"Meine Hand ist ausgestreckt" - Wanka: Aber in der neuen Regierung
noch keine Ansprechpartner

Osnabrück.- Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat der
neuen Regierung in Athen angeboten, deutsch-griechische
Jugendprojekte auszuweiten. In einem Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Wanka: "Meine Hand ist
ausgestreckt." Nach einem guten Start wolle sie erfolgreich laufende
Programme fortsetzen. Das Problem sei, dass seit den Neuwahlen in
Griechenland vor knapp zwei Monaten die neuen Ansprechpartner in
Forschung und Berufsbildung noch nicht bekannt seien. "Die Abstimmung
weiterer konkreter Schritte für die Zusammenarbeit steht deshalb
aus", bedauerte Wanka. In Athen ist nach ihren Worten 2013 ein neues
Berufsbildungsgesetz verabschiedet worden, das den Reformwillen der
Griechen eindrucksvoll unterstreiche. Die Bundesregierung unterstütze
dies und wolle die Zukunftschancen junger Griechen sichern.
Angesichts einer Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland von über 50
Prozent hat das Bildungsministerium im September 2013
deutsch-griechische Pilotprojekte unter anderem im Tourismusbereich
gestartet. So hätten im Berufsschuljahr 2014/2015 in Athen und auf
Kreta duale Ausbildungsgänge begonnen, sagte Wanka. Seit Oktober 2013
werde die deutsch-griechischen Auslandshandelskammer bei der
Ausbildung von Kfz-Mechatronikern oder Industriekaufleuten
unterstützt. Zehn Millionen Euro fließen laut Wanka in 20 gemeinsame
Projekte in der Gesundheits- und Energieforschung sowie der
Informations- und Kommunikationstechnologien.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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