(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Radikale Positionen

Geschrieben am 09-03-2015

Ravensburg (ots) - Wahrscheinlich ist es an der Zeit, der
Regierung in Athen zu erklären, dass ihre Sorgen - und damit auch die
Probleme Europas - nicht durch Erpressung oder Drohungen zu lösen
sind. Wäre die Lage nicht so dramatisch, man könnte die Sprüche des
griechischen Verteidigungs- wie des Finanzministers als rhetorisches
Rowdytum abtun. Ausweispapiere an Flüchtlinge verteilen, damit diese
dann nach Deutschland reisen könnten, oder die Warnung vor Neuwahlen
beschleunigen in Brüssel bei niemandem den Puls. Diese Provokationen
laufen ins Leere ebenso wie die Beschimpfungen der solidarischen
Gläubiger. Dagegen schnellt bei Europas Finanzministern der Blutdruck
nach oben, wenn sie sich mit der Unfähigkeit der Athener
Administration auseinandersetzen müssen. Von 20 Maßnahmen hat Premier
Tsipras nach Brüsseler Informationen nur sechs umgesetzt. Mit einer
Steuer auf Internet-Glücksspiele und Hobby-Steuerfahndern, die durch
Kneipen und Nachtklubs tingeln, werden die Milliarden, die
Griechenland in Kürze zahlen muss, nicht einzutreiben sein. Seit
Jahrzehnten wird das Land von der korrupten Elite ausgepresst. Nun
gaukelt die Regierung ihren Landsleuten vor, sie könnten wählen
zwischen ihrer vermeintlich in Gefahr befindlichen Würde und
Frondiensten.

Das Land steht vor dem Staatsbankrott. Der erst wenige Wochen
amtierende Tsipras trägt einen Gutteil Verantwortung daran. Wer dem
Euro-Austritt aber nun das Wort redet, der möge erklären, wie die
Griechen künftig Importe bezahlen, was sie überhaupt exportieren und
wie sie ihre Schulden bedienen sollen. Und das in einer realen
Wirtschaft und nicht unter wirtschaftswissenschaftlichen
Laborbedingungen.

Noch lehnt Tsipras Kontrollen der internationalen Gläubiger ab,
noch hofft er, die Sparauflagen verwässern zu können. Er wird
einlenken müssen. Sollte der Premier auf seinen radikalen Positionen
beharren, wird es für Griechenland schlimm enden. Die von ihm
angefeindeten Banken werden die Krise ebenso wie die EU überstehen.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

562567

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Ein Gewinn für Stuttgart 21 Ravensburg (ots) - Die Macht der Fakten bestimmt die aktuelle Diskussion um Stuttgart 21 und darum, wer denn nun ein Stück weit abrücken kann von seinen Prinzipien. Angesichts der Milliardeninvestitionen in dieses Infrastrukturprojekt mit Folgen für viele Jahrzehnte war es höchste Zeit für mehr Sachlichkeit und weniger Rechthaberei. Eines sollte dabei nicht übersehen werden. Die Wahrheit liegt näher bei den Skeptikern als bei den Befürwortern. Die vor dem Volksentscheid im November 2011 als verlässlich bezeichnete Kalkulation stimmt mehr...

  • NOZ: Interview mit Stefan Wenzel, Niedersachsens Umweltminister Osnabrück (ots) - Wenzel: Scheitern des Masterplans Ems hätte dramatische Folgen Niedersachsens Umweltminister kündigt stärkere Einbeziehung von Landwirten an Osnabrück.- Ein Scheitern des Masterplans Ems hätte nach Einschätzung von Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) dramatische Folgen. "Dann fallen die Entscheidungen außerhalb des Landes - und sie werden für alle Beteiligten unkalkulierbar", sagte Wenzel in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Der Minister betonte, in mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Fußballwoche der Toleranz mit RB Leipzig in Halle Halle (ots) - In Halle soll nun doch ein Nachwuchs-Camp des Fußball-Zweitligisten RB Leipzig stattfinden. Nachdem der Verein Motor Halle wegen Gewaltdrohungen vorige Woche die Ausrichtung der Veranstaltung abgesagt hatte, hat sich nun die Stadt eingeschaltet, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). In einem Gespräch der Klubführung mit Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) fiel gestern die Entscheidung, im Sommer einen Anlauf zu unternehmen. "Vom 20. bis 24. Juli wollen wir eine ,Mitteldeutsche Fußballwoche mehr...

  • Luftwaffe: Transporthubschrauber-Einsatz nur noch mit "erhöhtem Risiko" - Verteidigungspolitiker fordern Aufklärung Hamburg (ots) - Der Bundeswehr drohen erhebliche Probleme bei einem ihrer wichtigsten Transport-Hubschrauber. Nach Informationen von NDR Info und Tagesschau.de gibt es innerhalb der Luftwaffe offensichtlich große Zweifel, ob der Hubschrauber vom Typ CH-53GS weiter verwendet werden kann. Das geht aus einer internen Bestandsaufnahme des "Kommandos Luftwaffe" hervor, die beiden Medien vorliegt. In dem als Verschlusssache eingestuften Schreiben ("nur für den Dienstgebrauch") kommt die Luftwaffe zu dem Ergebnis, dass die mit einer mehr...

  • Rheinische Post: NRW erhält 1,125 Milliarden Euro aus Investitionsfonds des Bundes Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalen soll aus dem neuen 3,5-Milliarden-Euro-Investitionsfonds des Bundes für finanzschwache Kommunen 1,125 Milliarden Euro erhalten. Das geht aus der Liste des Bundesfinanzministeriums zur Verteilung der Fördersumme an die Bundesländer hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) vorliegt. Demnach erhält Nordrhein-Westfalen 32 Prozent der Gesamtsumme bis 2018, während sein Bevölkerungsanteil lediglich bei 21,8 Prozent liegt. Auch Niedersachsen (327 Millionen Euro), mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht