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NOZ: Interview mit Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender

Geschrieben am 06-03-2015

Osnabrück (ots) - DGB beklagt andauernde "Sklavenarbeit" auf
WM-Baustellen in Katar

Vorsitzender Hoffmann fordert Sigmar Gabriel zum Eingreifen auf -
"Verhalten der FIFA grotesk und nicht nachvollziehbar"

Osnabrück.- Der DGB kritisiert andauernde "Sklavenarbeit" auf den
WM-Baustellen in Katar und appelliert an Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel (SPD), sich am Wochenende bei seinem Besuch in Katar
ein genaues Bild der Lage zu machen. Der DGB-Vorsitzende Reiner
Hoffmann sagte in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag), trotz jahrelanger Kritik hätten sich die
Arbeitsbedingungen "so gut wie gar nicht" geändert. Er bekräftigte
zugleich eine Prognose des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB),
nach der bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar
bei Bauarbeiten rund 4000 Menschen sterben könnten. Die vom IGB
prognostizierte Zahl sei "leider sehr realistisch", sagte Hoffmann.

Der DGB-Chef forderte Gabriel dringend auf, "dass er sich Zugang
zu Baustellen und Unterkünften verschafft und dass er die Regierung
in aller Deutlichkeit auffordert, die Arbeits- und Lebensbedingungen
der Arbeitnehmer rasch zu ändern". Hoffmann drängte ferner darauf,
dass der Wirtschaftsminister auch mit den vor Ort tätigen deutschen
Unternehmen in Kontakt tritt und "bei ihnen ebenfalls anständige
Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen einfordert".

Als "grotesk und nicht nachvollziehbar" kritisierte Hoffmann das
Verhalten des Weltfußballverbandes FIFA. Wochen- und monatelang sei
darüber diskutiert worden, ob die Fußball-WM nun im Sommer oder im
Winter stattfinden soll. Hier habe die FIFA ihren Einfluss geltend
gemacht, dass die Meisterschaft jetzt wohl in die Wintermonate
verlegt werde. "Warum", fragte der DGB-Chef, "setzt sich die FIFA
nicht in gleicher Weise dafür ein, dass in Katar endlich
menschenwürdige Bedingungen für die Gast- und Wanderarbeitnehmer
geschaffen werden?"

Hoffmann betonte, es gehe nicht nur um die
Fußball-Weltmeisterschaft, sondern um eine ganze Reihe sportlicher
Großereignisse: "Wir haben ja gerade die Handball-WM in Katar gehabt,
2016 soll die Rad-WM dort stattfinden. In allen Fällen haben die
Verantwortlichen die Augen verschlossen vor den katastrophalen
Arbeits- und Lebensbedingungen der dort ausgebeuteten Gastarbeiter."
Die Informationen über die Missstände hätten allen rechtzeitig vor
der Vergabe vorgelegen. "Sie sind bei der WM-Vergabe ignoriert
worden. Das ist ein Skandal."



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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