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Börsen-Zeitung: Wende vollzogen, Kommentar zum Ölmarkt von Dieter Kuckelkorn

Geschrieben am 10-02-2015

Frankfurt (ots) - Der Ölpreis hat in den vergangenen zwei Wochen
eine bemerkenswerte Erholung erfahren. Gegenüber dem Januartief von
45,19 Dollar je Barrel hat Brent inzwischen rund 30% zugelegt. Am
Ölmarkt macht sich bei Anbietern und Finanzinvestoren Zuversicht
breit. Dies, so heißt es, könnte die von ihnen erhoffte Preiswende
sein.

In der Tat spricht einiges für diese These. Auf jeden Fall hat der
Markt seine Dynamik verändert. Der stark nach unten weisende Trend
ist gebrochen. Inzwischen ist der Markt auch wieder für Nachrichten
empfänglich, die geeignet sein sollten, den Preis zu stützen. So wird
die neueste Prognose der Organisation Erdöl exportierender Länder
(Opec) ernst genommen, gemäß der die Nachfrage nach Opec-Öl im
laufenden Jahr größer sein soll als bisher gedacht.

Am Dienstag wurden sogar Hinweise ignoriert, die für ein weiterhin
üppiges Angebot sprechen. So ließ die Internationale Energieagentur
IEA, die die Industriestaaten in Fragen der Energiepolitik berät, in
ihrem Mittelfristausblick verlauten, das Wachstum der amerikanischen
Schieferölförderung werde von dem gegenwärtigen Preistief kaum
berührt. Schieferöl sei weiterhin als Treiber einer kräftigen
Angebotsausweitung mindestens bis ins Jahr 2020 zu sehen. Am Markt
wurde das mit einem Achselzucken quittiert, der Brent-Preis gab am
Dienstag kaum nach. Dazu mag beigetragen haben, dass die IEA in der
Vergangenheit eine ausgesprochen schlechte Trefferquote hatte, was
ihre Prognosen angeht. Wenig Eindruck hat aber auch gemacht, dass es
die Analysten der US-Großbank Citigroup in einer jetzt
veröffentlichten Studie für möglich halten, dass der Ölpreis noch bis
20 Dollar je Barrel fallen könnte.

Trotz der Erholung gibt es weiter Faktoren, die die Wende
gefährden. So sind insbesondere die US-Lagerbestände in den
vergangenen Wochen auf einen Rekordstand geklettert. In den USA ist
die Produktion damit immer noch größer als die Nachfrage. Zudem
deuten jüngste Konjunkturdaten aus China darauf hin, dass die
Konjunktur in Asien nicht rund läuft. Und die Konfrontation zwischen
Griechenland und der Rest-EU könnte Schockwellen in ganz Europa
auslösen. Somit ist durchaus damit zu rechnen, dass die Erholung von
dem einen oder anderen Schwächeanfall unterbrochen wird. Zu viel
sollten sich Finanzinvestoren auf keinen Fall erhoffen. Die
fundamentale Lage lässt einen Anstieg auf über 70 Dollar derzeit
nicht erwarten.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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