(Registrieren)

LVZ: Schäuble: Soli-Zuschlag für den Osten auch nach 2020 gerechtfertigt / Scharfe Kritik an NRW-Ministerpräsidentin Kraft

Geschrieben am 15-11-2014

Leipzig (ots) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat
den grundsätzlichen Anspruch des Bundes auf die Einnahmen des
Solidaritätszuschlages auch für die Zeit nach 2019 angemeldet.
Zugleich hält er, in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe), der nordrhein-westfälischen
SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft Falschinformationen im
Zusammenhang mit den Bund-Länder-Finanzen vor. "Unterm Strich stelle
ich fest: Auch über 2020 hinaus gibt es eine verfassungsrechtlich
tragfähige Grundlage für die Fortführung des Solidaritätszuschlags",
hebt Schäuble in dem Interview hervor. Der Solidaritätszuschlag sei
eine Ergänzungsabgabe für den Bund, um im Zusammenhang mit dem Aufbau
Ost spezielle Aufgaben zu übernehmen. "Die Zustimmung des Bundesrates
brauchen wir dafür nicht. Das ist im Grundgesetz eindeutig
geregelt. Diese spezifische Aufgabe endet nicht abrupt 2019." Das
gelte auch für den vereinbarten Vorabausgleich bei der Umsatzsteuer
oder für die Zuschüsse für die ostdeutschen Renten, "die der Bund
auch nach 2019 in einer zweistelligen Milliardengröße leisten wird,
um nur zwei Beispiele zu nennen". Wenn NRW-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft (SPD) jetzt beklage, ihr Land zahle zu viel und
bekomme zu wenig, dann stelle er fest: "Frau Kraft stellt die
Wirklichkeit des Bund-Länder-Finanzausgleichsystems nicht richtig
dar. Nordrhein-Westfalen ist Empfängerland im Länder-Finanzausgleich
- und nicht Geberland." Die SPD-Ministerpräsidentin klammere den
geltenden Vorabausgleich der Umsatzsteuer aus. "Frau Kraft
verschweigt, dass dieses Ausgleichssystem Voraussetzung dafür ist, um
den ostdeutschen Ländern nach vorn zu helfen, die durch die Teilung
extrem benachteiligt waren. Auf diesem Weg haben andere bisweilen
mehr Solidarität gezeigt, ich erinnere nur an die
Bonn-Berlin-Debatte", kritisiert Schäuble. "Und was die Solidarität
angeht, sind viele Ministerpräsidenten froh, dass es den
Bundesfinanzminister gibt, der zur gesamtstaatlichen Verantwortung
steht." In dem Interview äußert sich Schäuble auch skeptisch zum
angestrebten Zeitplan, Eckpunkte zu den neuen
Bund-Länder-Finanzbeziehungen bis Frühjahr 2015 vereinbaren zu
können. Das sei keine Frage der Parteipolitik. "Wir haben es schlicht
mit sehr vielstimmigen Länderinteressen zu tun, die kaum unter einen
Hut zu bringen sind. Aber selbst wenn wir bis März keine Einigung
hinbekommen, hat das natürlich nichts mit der Bestandsfähigkeit der
Großen Koalition auf Bundesebene zu tun."



Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/233 244 0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

555477

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Neuer Bahn-Streik droht - dieses Mal durch die Gewerkschaft EVG Berlin (ots) - Berlin - Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn könnte es trotz der Annäherung an die Lokführergewerkschaft GDL bald wieder Streiks geben. Alexander Kirchner, Vorsitzender der konkurrierenden Bahn-Gewerkschaft EVG, warnte beide Seiten davor, sich auf Kosten seiner Organisation zu einigen. "Es kann nicht die Lösung sein, am Ende zwei Tarifverträge mit unterschiedlichen Inhalten zu haben", sagte er dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Dann werden wir für unsere Interessen eintreten, notfalls mit einem Arbeitskampf." mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): DOSB-Generaldirektor Vesper kritisiert Anti-Doping-Gesetz Bielefeld (ots) - Der Generaldirektor der Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, kritisiert das geplante Anti-Doping-Gesetz der Bundesregierung. "Dopingsünder müssen hart bestraft werden", sagte er auf einer Podiumsdiskussion in Bielefeld. Dies berichtet die in Bielefeld erscheinende Neue Westfälische (Montagausgabe). Vesper sprach sich aber dagegen aus, dass der Staat parallel zur Sportgerichtsbarkeit Doping unter Strafe stelle. Das könne dazu führen, dass verurteilte Dopingsünder zivilrechtlich freigesprochen mehr...

  • NOZ: Gespräch mit Rauf Ceylan, Islamwissenschaftler Osnabrück (ots) - Islamwissenschaftler betont Stellenwert des muslimischen Begabtenförderungswerks Rauf Ceylan: Mehr als die Hälfte der Stipendien an Frauen Osnabrück.- Mit Blick auf den Start des muslimischen Begabtenförderungswerks Avicenna hat der Islamwissenschaftler Rauf Ceylan auf das Bildungspotenzial unter jungen Muslimen in Deutschland hingewiesen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte Ceylan, der auch im Vorstand des Stipendienwerks sitzt: "Immer mehr junge Muslime absolvieren eine mehr...

  • NOZ: Gespräch mit Andreas Müller, Jugendrichter Osnabrück (ots) - Jugendrichter übt scharfe Kritik an ARD-Film "Das Ende der Geduld" Andreas Müller: Ich erkenne Kirsten und ihr Werk nicht wieder Der Berliner Jugendrichter Andreas Müller übt scharfe Kritik an dem ARD-Film "Das Ende der Geduld", der am Mittwoch ausgestrahlt wird. Er war ein Weggefährte der verstorbenen Jugendrichterin Kirsten Heisig auf deren Geschichte der Film beruht. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montagsausgabe) zeigte sich Müller enttäuscht über die Umsetzung des Films: "Ich erkenne Kirsten mehr...

  • WAZ: Im öffentlichen Dienst fehlen 170000 Fachkräfte Essen (ots) - Immer öfter bleiben Stellen im deutschen Staatsdienst unbesetzt. Derzeit fehlen im Öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Kommunen schon mehr als 170000 Fachkräfte, 142000 davon bei Städten und Gemeinden. Die Lücken werden sich in den nächsten 15 Jahren mit der großen Pensionierungswelle auf 700000 Stellen, die eigentlich zur Erfüllung von Staatsaufgaben nötig sind, ausweiten. Die Zahlen gehen aus einer Aufstellung des Beamtenbundes (DBB) hervor, die der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagausgaben) mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht