(Registrieren)

NOZ: Interview mit Werner Hilse, Niedersachsens Landvolk-Präsident

Geschrieben am 14-11-2014

Osnabrück (ots) - Verzicht aufs Schnabelkürzen: Landvolk-Chef
warnt vor Bauern-Boykott

Präsident Hilse: Minister Meyer streut Angst mit "Methoden aus
dunkler Vergangenheit"

Osnabrück.- Niedersachsens Landvolk-Präsident Werner Hilse bringt
einen Bauern-Boykott des für 2017 geplanten Verzichts auf das
Schnabelkürzen bei Legehennen ins Spiel. Im Interview mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Hilse: Bislang gebe es lediglich
Absichtserklärungen des Landwirtschaftsministeriums, das
Teilamputieren der Schnäbel bei Hühnern zum 1. Januar 2017 zu
untersagen. Eine Gesetzesgrundlage etwa in Form eines Erlasses sei
dem Landvolk nicht bekannt. "Stellen Sie sich vor, es ist 1. Januar
2017 und keiner macht mit", sagte Hilse.

Bei einem Verzicht auf das Kürzen drohe Kannibalismus im Stall.
Die Bauern stünden also vor der Frage, ob sie an der bewährten
Methode festhielten oder Tierqual in Kauf nehmen. "Die Antwort fällt
leicht: Ich sehe zurzeit keine Alternative zum Schnabelkürzen."
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer drohe eine
Blamage, wenn niemand mitziehe.

Bislang werden die Schnäbel auf Basis von Sondergenehmigungen
gekürzt, berichtet die "NOZ". Diese Genehmigungen sollen auslaufen,
bestätigt das Agrarministerium auf Nachfrage der Zeitung. Wer ohne
Genehmigung kürze, verstoße gegen das Tierschutzgesetz. Das
Ministerium räumte allerdings ein, dass ein Erlass noch in der
Verbandsanhörung und damit nicht rechtskräftig sei.

Der Landvolk-Chef kritisierte in dem Interview zudem die
Einrichtung einer anonymen Meldestelle zum 1. Oktober, bei der
beispielsweise Mitarbeiter von Bauernhöfen oder fleischverarbeitenden
Betrieben Verstöße gegen Hygiene- oder Tierschutzbestimmungen melden
sollen. "Das sind Methoden, wie wir sie aus dunkler Vergangenheit
kennen", sagte Hilse. "So löst man keine Probleme, sondern streut
Angst."

In der Debatte um den Moorschutz in Niedersachsen warf der
Verbandschef dem Minister vor, die Weiterentwicklung der
Landwirtschaft ausbremsen zu wollen. Hilse zeigte sich skeptisch, ob
die Einwände der Bauern zu einem ersten Entwurf des neuen
Raumordnungsprogrammes Gehör finden würden. Der Minister habe aber
zugesagt, mit dem Landvolk über Korrekturen zu sprechen. "Wir
erwarten jetzt, dass er auf uns zukommt", so Hilse.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

555383

weitere Artikel:
  • NOZ: Gespräch mit Volker Schmidt, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Niedersachsenmetall Osnabrück (ots) - Arbeitgeber zur SPD-Kritik an Wirtschaftsweisen: "Was nicht meiner Meinung ist, wird abgeschafft" Niedersachsenmetall ruft Sozialdemokraten zu pluralistischer Debattenkultur auf Osnabrück.- Niedersachsens Wirtschaft hat mit Fassungslosigkeit auf die scharfe Kritik am Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage reagiert. In einem Gespräch mit unserer Redaktion sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, "der Sachverständigenrat hat an wichtigen mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Dobrindt muss Maut-Entwurf bei Bürokratiekosten nachbessern Saarbrücken (ots) - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) muss seinen Gesetzentwurf zur Pkw-Maut bei den Bürokratiekosten nachbessern. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Freitag) berichtet, sind die Ausgaben in dem Entwurf nicht konkret genug dargelegt. Auch sind einige Details nicht klar oder unnötig. Das geht aus einer Stellungnahme des Normenkontrollrates der Bundesregierung hervor. Er prüft Gesetzentwürfe auf Bürokratie und Folgekosten. Das Papier liegt der Zeitung vor. Demnach heißt es in der dreiseitigen Stellungnahme: mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Aufsicht hat versagt / Kommentar von Florian Girwert zum Middelhoff-Urteil Weimar (ots) - Viele Menschen werden jetzt zufrieden sein, dass endlich mal wieder ein Exempel statuiert wurde an einem, den man zu den oberen Zehntausend rechnen kann. Doch was da vor Gericht in Essen verhandelt wurde, zeigt nicht nur, wie abgehoben man ohne echte Kritiker an der Spitze von Unternehmen mitunter werden kann. Wer den Weg zur Arbeit mit dem Auto als zu umständlich empfindet, sollte vielleicht einen Wohnsitz wählen, der vom Arbeitsort nicht 150 Kilometer entfernt ist. Thomas Middelhoff hat sich in dieser Lage lieber mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Vor dem Praxistest - Verschärftes Sexualstrafrecht nötig / Leitartikel von Axel Zacharias zum am Freitag im Bundestag beschlossenen neuen Sexualstrafrecht Weimar (ots) - Man kann nur mit dem Kopfe schütteln, dass es erst der Edathy-Affäre bedurfte, um einige Dinge unter empfindliche Strafen zu stellen, die eigentlich auch zuvor schon selbstverständlich hätten streng geahndet werden müssen. Der widerwärtige Verkauf und Handel mit Nacktbildern von Kindern und Jugendlichen gehören beispielsweise dazu. Das hat keinesfalls etwas mit Prüderie zu tun: Die Heranwachsenden als schwächste Glieder unserer Gesellschaft sind zu schützen, ebenso sind einschlägige Straftäter oder gar Peiniger zu mehr...

  • NOZ: Gespräch mit Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe Osnabrück (ots) - Krebshilfe: Bei flächendeckender Palliativmedizin wird keine Sterbehilfe benötigt Hauptgeschäftsführer Nettekoven fordert Ausbau der Betreuung unheilbar Kranker Osnabrück.- Mit Blick auf die Sterbehilfe-Debatte hat die Deutsche Krebshilfe gefordert, die palliativmedizinische Versorgung in Deutschland auszuweiten. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven: "Eine gute und flächendeckende Palliativmedizin benötigt keine Sterbehilfe. Allerdings mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht