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Westfalenpost: Wenn Diätpillen wichtiger sind Von Joachim Karpa

Geschrieben am 16-10-2014

Hagen (ots) - Das Virus ist tödlich. Es ist unsichtbar und wütet
in Westafrika. Doch das Schicksal der Ärmsten der Armen, und Ebola
ist die Seuche des Elends, interessiert die westliche Welt nicht. Das
war einmal. Seitdem Ebola um die Welt reist, wächst die Sorge vor
Ansteckung. Das Unbehagen vor dem Unbekannten nimmt zu.

Das nicht greifbare Virus gedeiht in diesem Nährboden aus
Unkenntnis, Angst und Hysterie. In den USA lösen zwei Pflegekräfte,
die nie in Westafrika waren, aber infiziert sind, Panik aus. Der
Nachrichtensender CNN verquickt die Fälle der todbringenden
Krankheit gar mit den Grausamkeiten der radikalislamischen
Terroristen im Irak und in Syrien: Ebola - IS der biologischen
Kampfstoffe. Ein Irrsinn mit Folgen: 27 Prozent der US-Bürger zittern
vor Ebola, fürchten eine reale Bedrohung.

Ein Irrsinn, der mit der Ausgangslage wenig zu tun hat.
Zweifelsfrei ist die Ebola-Epidemie unterschätzt worden. Ein
Beispiel? So kann die Europäische Union bis heute maximal zwei
erkrankte Helfer gleichzeitig aus den betroffenen Gebieten holen. Es
fehlen mit Isolierstationen ausgestattete Flugzeuge. Das Versprechen
der Verteidigungsministerin, erkrankte Einsatzkräfte umgehend nach
Hause zu fliegen, bleibt eine Leerformel. Eine Zusage für die Bühne,
nicht für die Betroffenen.

Dabei wissen es die Pharmakonzerne längst besser. Das Virus ist
nicht vom Himmel gefallen. Virologen ist es seit fast vierzig Jahren
bekannt. Es gibt Wirkstoffe, ja, aber sie sind aus Kostengründen
nicht ausreichend erprobt. Warum? Weil mit Armut kein Geld verdient
werden kann. Westafrika ist kein lukrativer Absatzmarkt für
Medikamente, die Infektionskrankheiten bekämpfen. Viel besser läuft
in der zivilisierten Welt das Geschäft mit Diätpillen. Das ist der
wahre Irrsinn.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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