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Lausitzer Rundschau: Eine Sorge weniger? Arbeitnehmer sollen zehn Tage bezahlte Auszeit für Pflege bekommen

Geschrieben am 14-10-2014

Cottbus (ots) - Heute scheinbar noch völlig gesund - morgen schon
pflegebedürftig. Niemand möchte sich so etwas nur vorstellen. Und
doch passiert es, wie wir anhand des Schicksals einer Frau aus dem
sächsischen Boxberg in unserer heutigen Ausgabe erzählen. Von einem
Tag auf den anderen änderte sich nicht nur das Leben der
Endfünfzigerin, die seit mehr als einem Jahr im Wachkoma liegt. Auch
ihre erwachsenen Kinder mussten sich schmerzhaft darauf einstellen,
dass sie ihre Mutter kaum wiedererkannten und Pflege nun auch den
Takt ihres Alltags bestimmt. In Bad Muskau haben sie zwar einen guten
Ort der Betreuung gefunden. Zuwendung und Zeit der Angehörigen aber
sind dennoch unentbehrlich. Seit mehr als einer Woche rücken wir das
Thema Pflege in der Lausitzer Rundschau in den Mittelpunkt einer
Serie. Solange es einem selbst nicht zu nahe kommt, wird es gern
verdrängt und auf spätere Zeiten verschoben. Dabei holt es einen nur
allzu schnell ein. Hilflosigkeit macht Angst. Und das Wort
Pflegenotstand, das überall gespenstisch lauert. Informationen können
gegen Angst helfen: Wir zeigen Wege zu Leistungen der Pflegekassen,
geben Tipps, worauf Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der
Beantragung von Hilfsmitteln achten sollen, wie es um Pflegestufen
bestellt ist. Und verschweigen auch nicht, dass es dafür oftmals
einen langen Atem braucht. Wir erzählen auch aus dem Alltag von
Pflegenden im Heim: Schichtdienst für wenig Geld, Windelwechsel
inklusive. Dennoch konnten Sie von Menschen lesen, die diesen
Knochenjob als Berufung empfinden. Und davon werden aufgrund der
demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren immer mehr
gebraucht. Allein im Land Brandenburg sind bis ins Jahr 2030 etwa 20
000 Fachkräfte mehr nötig. Zu Hause pflegen oder im Heim? Vor dieser
schwierigen Frage stehen immer mehr Familien. Eine bezahlte Auszeit
für Arbeitnehmer zur Pflege von Angehörigen ist deshalb ein guter
Vorstoß. Eine Sorge weniger und Anerkennung für eine Leistung, die
viele bis an ihre Grenzen fordert. Aber das Problem wird damit nur
für den Moment gelindert. Solange es nicht generell eine angemessene
Entlohnung für jene gibt, die sich liebevoll und respektvoll um
Menschen am Ende ihres Lebens kümmern, bleibt Pflege in Deutschland
weiter selbst ein Pflegefall.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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