(Registrieren)

ROG: Vorwürfe gegen deutsche Fotojournalisten in der Türkei müssen fallengelassen werden

Geschrieben am 13-10-2014

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) ist erleichtert, dass
die drei in Diyarbakir festgenommenen deutsche Fotojournalisten
wieder auf freiem Fuß sind. Zugleich fordert die Organisation die
türkische Justiz auf, ihre Vorwürfe gegen die Journalisten
fallenzulassen und ihnen umgehend eine ungehinderte Fortsetzung ihrer
Arbeit zu ermöglichen.

"Journalisten dürfen nicht kriminalisiert werden, bloß weil sie
über Demonstrationen oder Unruhen berichten. Die drei deutschen
Fotografen und alle anderen Journalisten müssen frei über die
Kurdenproteste und die Ereignisse in der türkisch-syrischen
Grenzregion berichten können", sagte ROG-Geschäftsführer Christian
Mihr. "Dass Präsident Tayyip Erdogan Medien für die Unruhen
verantwortlich gemacht hat, ist eine unverantwortliche Unterstellung
und trägt dazu bei, die Feindseligkeiten gegen Journalisten in der
Unruheregion anzustacheln."

Die deutschen Fotojournalisten Björn Kietzmann, Chris Grodotzki
und Ruben Neugebauer waren am Samstag in der Kurdenmetropole
Diyarbakir im Südosten der Türkei festgenommen worden, wo sie über
die Demonstrationen gegen die Angriffe der Dschihadistengruppe
Islamischer Staat auf die kurdische Stadt Kobane im syrischen
Grenzgebiet berichtet hatten. Bis zu ihrer Freilassung in der Nacht
zum Montag wurden sie nach Informationen der örtlichen Anwaltskammer
in der Antiterror-Abteilung der Sicherheitsdirektion von Diyarbakir
festgehalten, am Montag sollten sie der Staatsanwaltschaft
präsentiert werden. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten eine Gruppe
von 20 Demonstranten provoziert oder gesteuert. Bei einem
Schuldspruch drohen ihnen wahrscheinlich die Abschiebung und ein
Einreiseverbot.

Seit Beginn der teils gewalttätigen Proteste gegen die Belagerung
von Kobane ist es äußerst schwierig für Journalisten vor allem im
Südosten der Türkei geworden, über die Ereignisse zu berichten.
Mehrere Berichterstatter wurden von Demonstranten wie auch von der
Polizei angegriffen, mehrere wurden verletzt. (http://t1p.de/2xrc)

Zudem verwehrt die Türkei Journalisten ohne offizielle
Akkreditierung den Zugang zu bestimmten Gebieten entlang der
syrischen Grenze, die zu militärischen Zonen erklärt wurden. Vielen
Journalisten wurde der Zugang verwehrt, weil sie die nötigen Papiere
nicht vorweisen konnten. Dieselben Beschränkungen galten oder gelten
auch in den Regionen, in denen wie in Diyarbakir wegen der Proteste
seit dem 7. Oktober eine Ausgangssperre verhängt wurde.

Präsident Erdogan hatte am Samstag in einer Rede eine
vermeintliche Koalition der verbotenen kurdischen PKK, des syrischen
Regimes von Präsident Baschar al-Assad und internationaler Medien
beschuldigt, sie wollten den Friedensprozess in seinem Land
sabotieren. (http://t1p.de/objo)

Die Türkei steht auf der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz
154 von 180 Ländern. Weitere Informationen zur Situation der
Journalisten dort finden Sie unter
www.reporter-ohne-grenzen.de/türkei/.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Silke Ballweg / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

551838

weitere Artikel:
  • Frieser: Mit starkem Ehrenamt gut gerüstet Berlin (ots) - Internationaler Tag der Katastrophenvorsorge Am heutigen Montag ist Internationaler Tag der Katastrophenvorsorge. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen zukünftig noch mehr die Bedürfnisse älterer Menschen in Katastrophenfällen ernst genommen werden. Dazu erklärt der Demografiebeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Michael Frieser: "Wenn große Katastrophen das Land heimsuchen, ist neben den Menschen mit Behinderung und Frauen und Kindern vor allem auch die stark wachsende mehr...

  • Ludwig: Tourismus ist ein Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft Berlin (ots) - Tourismusgipfel will Wachstumspotentiale weiter voranbringen Am heutigen Montag findet der 18. Tourismusgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft in Berlin statt. Hierzu erklärt die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Daniela Ludwig: "Tourismus ist ein Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft. Er wächst überdurchschnittlich und setzt damit ein deutliches Zeichen gegen den aktuellen Trend in der Gesamtwirtschaft. Im August 2014 gab es in den Beherbergungsbetrieben mehr...

  • Umfrage: Große Mehrheit der Bundesbürger und der Bundestagsabgeordneten befürwortet mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit Hannover (ots) - Die große Mehrheit der Bundesbürger will ein stärkeres entwicklungspolitisches Engagement der Bundesregierung. 79 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Deutschland seine internationale Zusage einhält, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Unter Bundestagsabgeordneten befürworten sogar 89 Prozent die Einhaltung des 0,7 Prozent-Ziels. Von diesem Wert ist Deutschland mit zuletzt 0,38 Prozent weit entfernt. Das ergaben zwei repräsentative Umfragen unter mehr...

  • phoenix Runde: Hilflos gegen IS - Letztes Mittel Bodentruppen? - Dienstag, 14. Oktober 2014, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Die Terrormiliz IS rückt immer weiter vor. Aktuell belagern die Terroristen die syrisch-türkische Grenzstadt Kobane. Luftangriffe der USA und ihrer Alliierten haben daran in den vergangenen Wochen nicht viel ändern können. Die Türkei erscheint tatenlos, obwohl das Parlament in Ankara einem militärischen Eingreifen zugestimmt hat. Einen Vorstoß machte nun die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt. Sie forderte einen Bundeswehreinsatz in Syrien unter UNO-Mandat. Außenminister Steinmeier hat die Forderung mehr...

  • Schockenhoff: Türkei muss ambivalente Politik gegenüber den "IS"-Terroristen beenden Berlin (ots) - Ankara muss zulassen, dass sich die Kurden in Nordsyrien verteidigen können Die USA und ihre Verbündeten können im Kampf gegen die "IS"-Terroristen künftig Stützpunkte in der Türkei nutzen. Hierzu erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Andreas Schockenhoff: "Die Ankündigungen des türkischen Staatspräsidenten Erdogan sind ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Terror des sogenannten 'Islamischen Staats'. Sie können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Ankara weiterhin mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht