(Registrieren)

Ostthüringer Zeitung: Miguel Sanches kommentiert: Bundeswehr/Militäretat

Geschrieben am 06-10-2014

Gera (ots) - Horst Seehofer hat bereits damit angefangen. Der
CSU-Chef will mehr Geld für die Bundeswehr. Ein höherer
Verteidigungsetat - ist die Debatte über Pleiten, Pech und Pannen
nicht genau darauf angelegt?

Aber im Interesse der Steuerzahler müsste man jedoch eher dafür
sorgen, dass  der Bund sich bei jedem Rüstungsprojekt "am
Niveau privatwirtschaftlicher Vertragsgestaltung" orientiert.

So steht es im Gutachten, das sich die Verteidigungsministerin
besorgt hat. Augenhöhe mit der Industrie, besseres Management: Daran
wird man Ursula von der Leyen messen. Wenn sie den Test besteht, kann
man auch über den Etat der Militärs reden. In der Reihenfolge: Erst
Effizienz, dann Geld. Zur Erinnerung: Die Prüfer untersuchten
Aufträge in Höhe von 56 Milliarden. Die Investitionsbereitschaft ist
da. Was fehlt, ist die Kompetenz, Kosten-, Termin- und Leistungsziele
durchzusetzen.

Die Geschichte, wie es zum Auftrag für externe Prüfer kam, ist
spannend, weil sich die Verteidigungsministerin mit den Folgen der
Euro-Hawk-Affäre erst als Fachfremde überfordert und dann als
Politikerin herausgefordert fühlte. So kamen die Berater ins Spiel,
und es wurde so viel Staub aufgewirbelt, dass das Thema die Chefetage
der Politik erreicht hat.

Es ist gut, wenn Seehofer die Technik- und Ausrüstungsprobleme
beim Koalitionsausschuss ansprechen will. Die Union müsste ein
schlechtes Gewissen haben. Seit 2005 ist von der Leyen die vierte
Ministerin aus ihren Reihen. Das Gutachten ist von der Leyens
Chance, wenn man so will: Ihre späte Eröffnungsbilanz.

Die Merkels, Seehofers und Kauders sollten sich mit der
Rüstungspolitik befassen. Auch der SPD müsste dazu mehr einfallen als
der plumpe Rat, die Ministerin solle weniger Fototermine machen. Ein
Weckruf ist die Diskussion für die Industrie. Auf der einen Seite
bekommt sie es mit härteren Verhandlungspartnern zu tun. Auf der
anderen Seite sollte sie an Planungssicherheit interessiert sein. Man
muss definieren, welche Fertigkeiten in deutscher Hand bleiben
sollen.



Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

550744

weitere Artikel:
  • Badische Neueste Nachrichten: Kulturbruch Komentar von Martin Ferber Karlsruhe (ots) - Und die Rüstungsindustrie wusste das für ihre Zwecke auszunutzen. Gute Geschäfte waren garantiert, denn die Waffenproduzenten saßen, war die Tinte auf den Verträgen erst einmal trocken, am längeren Hebel. Rasante Kostensteigerungen zulasten des Steuerzahlers, jahrelange Verzögerungen, technische Mängel bei der Auslieferung oder fehlerhafte Systeme waren nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de mehr...

  • Badische Zeitung: Niedrigerer Rentenbeitrag / Längst überfällig Kommentar von Jörg Buteweg Freiburg (ots) - Eigentlich hätten die Arbeitnehmer - und ihre Arbeitgeber, die die Hälfte des Beitrags entrichten -, schon zu Beginn dieses Jahres von niedrigeren Beiträgen profitieren sollen. Denn da war die Kasse auch schon voll. (...) Stattdessen wurde die Mütterrente eingeführt und aus Rentenbeiträgen finanziert statt aus Steuern, wie es sein sollte. Deswegen kann Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble für 2015 mit einem ausgeglichenen Haushalt planen. Wider Erwarten ist die Rentenkasse trotzdem noch voll. Schäuble profitiert mehr...

  • Rheinische Post: 68 deutsche Dschihadisten mussten Pass abgeben Düsseldorf (ots) - Die Behörden haben seit 2008 insgesamt 68 deutschen Bürgern den Pass entzogen und sie an einer Ausreise aus Deutschland gehindert, weil bei ihnen der Verdacht bestand, dass sie in den Dschihad ziehen wollten. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) vorliegt. Hauptzielländer der Verdächtigen waren demnach Syrien, Afghanistan und Pakistan. Allein in diesem Jahr stoppten die Behörden mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Schulministerin Löhrmann will G8-Reform noch dieses Jahr abschließen / "Verbindlichkeit wird einer der Schlüssel für die Akzeptanz sein" Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann hat klarere Regeln für die G8-Gymnasien in NRW angekündigt. "Die Verbindlichkeit, mit der verabredete Maßnahmen umgesetzt werden, wird einer der Schlüssel für die Akzeptanz von G 8 in Nordrhein-Westfalen sein", sagte Löhrmann der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Dienstagausgabe). Grundsätzlich gelte zwar die Devise: "Überzeugen und Werben ist erfolgreicher als Verordnen." Jetzt, so die Grünen-Politikerin, komme es aber "vor allem darauf an, mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Finanzminister Walter-Borjans lehnt eigene Länder-Steuersätze ab / "Wir wollen keinen ruinösen Wettbewerb" Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) hat mehr Steuerautonomie für die Bundesländer kategorisch abgelehnt. "Finanzschwächere Länder würden dadurch in einen ruinösen Wettbewerb mit stärkeren Ländern wie Bayern und Baden-Württemberg gezwungen", sagte Walter-Borjans der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). "Sie müssten ihre Steuersätze senken, obwohl sie sich das gar nicht leisten können", so der Koordinator der Länderseite bei den Verhandlungen über die Reform mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht