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Globaler Burn-Out / WWF-Bericht: Menschheit verbraucht 1 ½ Mal so viele Ressourcen wie Planet bereithält - Ressourcenverbrauch Deutschland: 2,6 Erden notwendig

Geschrieben am 30-09-2014

Berlin (ots) - Die Menschheit treibt ihren eigenen Planeten in
einen gefährlichen Burn-Out. Der Grund: Zusammengenommen verbrauchen
wir jedes Jahr 50 Prozent mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb
dieses Zeitraums regenerieren und damit nachhaltig zur Verfügung
stellen kann. Das ist das zentrale Ergebnis des "Living Planet
Reports 2014", den die Naturschutzorganisation WWF am Dienstag in
Berlin vorgelegt hat. Laut dem globalen Zustandsbericht nehmen die
Schulden der Menschheit gegenüber der Natur zu, die ökologischen
Reserven hingegen ab. So zeigt der Living Planet Index für die
vergangenen vier Jahrzehnte einen Rückgang der biologischen Vielfalt
um 52 Prozent. Im Durchschnitt hat sich die Anzahl der untersuchten
Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische damit halbiert.

"Wir entziehen uns und unseren Kindern die Lebensgrundlagen in
atemberaubender Geschwindigkeit", warnte Eberhard Brandes,
Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland. "Macht die
Menschheit weiter wie bisher, sind bis 2030 zwei komplette Planeten
nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken." Die
Folgen des Raubbaus seien bereits heute spürbar: Hungersnöte,
Artensterben oder extreme Wetterkatastrophen nähmen immer
dramatischere Ausmaße an. Insgesamt seien drei der zehn ökologischen
Belastungsgrenzen, in deren Rahmen eine Stabilität der Erde und ihrer
Lebensräume definiert wird, überschritten: beim
Biodiversitätsverlust, dem Klimawandel und dem Stickstoffkreislauf.

In Bezug auf die Bundesrepublik sind die Ergebnisse des Reports
eindeutig: Der ökologische Fußabdruck stagniert seit inzwischen zehn
Jahren auf deutlich zu hohem Niveau - und das bei steigendem
Wohlstand. Jeder Deutsche verbraucht demnach pro Jahr mehr als
doppelt so viele Ressourcen, wie ihm im globalen Mittel zustehen
würden. "Wir sind weit davon entfernt, Vorbild zu sein. Es muss uns
endlich gelingen, den deutschen Fußabdruck auf ein nachhaltiges Maß
zu senken", forderte der WWF-Vorstand. "Nur eine Verringerung des
Fußabdrucks kann auch für die nachfolgenden Generationen ein hohes
Wohlstandsniveau garantieren. Daher können und müssen wir uns diese
Anstrengungen als eine führende Industrienation leisten." Dies sei,
so Brandes, eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Deutschland müsse, so die WWF-Forderung, insbesondere
Landwirtschaft und Verkehr nachhaltiger ausrichten, ausgewiesene
Schutzgebiete wirksamer schützen und die nationale
Biodiversitätsstrategie schneller umsetzen. Von herausragender
Bedeutung sei die konsequente Umsetzung der Energiewende. "Man
beobachtet in der Welt sehr genau, wie wir hierzulande als eine
führende Industrie- und Exportnation die Energiewende umsetzen. Wenn
wir diese Herausforderung erfolgreich stemmen, hat das weltweite
Signalwirkung", bekräftigte Brandes.

Hintergrund

Der Living Planet Report 2014 misst die Veränderungen der
weltweiten Biodiversität und des menschlichen Konsums. Der
Ökologische Fußabdruck der Menschheit hat sich seit 1966 verdoppelt.
Seit mehr als 40 Jahren nutzen die Menschen mehr natürliche
Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Auch um die biologische
Vielfalt war es noch nie so schlecht bestellt wie heute: Der Living
Planet Index zeigt einen Rückgang um 52 Prozent für den Zeitraum von
1970 bis 2010. Die Studie wird alle zwei Jahre vom WWF gemeinsam mit
der Zoologischen Gesellschaft London (ZSL) und dem Global Footprint
Network (GFN) erstellt.

Weitere Informationen

Grafiken auf www.wwf.de/presse Komplette Studie unter
www.wwf.de/livingplanetreport2014 Deutsche Zusammenfassung als
Download: www.wwf.de/lpr2014



Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Pressestelle
Roland Gramling
Telefon: 030-311 777 425
E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de


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