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Westfalenpost: Abgrund des Grauens / Kommentar von Andreas Thiemann zum Sterbehilfe-Urteil in Belgien

Geschrieben am 29-09-2014

Hagen (ots) - Das Tor zur aktiven Sterbehilfe öffnet sich also in
Belgien immer weiter. Doch dahinter wird nicht etwa ein seliger
Himmel der Erlösung erkennbar, sondern es tut sich vielmehr ein
dunkler Abgrund des Grauens auf: Während Belgiens regierende
Sozialisten noch hartnäckig darum ringen, dass nach todkranken
Kindern (seit Februar) möglichst bald nun auch Demenzkranke ein
offizielles Recht auf Sterbehilfe erhalten, dürfen jetzt erst einmal
die psychisch Kranken per Gesetz die Gnade der letzten Spritze in
Anspruch nehmen. Im konkreten Fall: Die vorgetragenen Seelenqualen
des Mörders werden von den Gerichten als unzumutbar anerkannt; die
einstigen Qualen des Opfers und seiner Angehörigen stehen derweil
natürlich nicht zur Diskussion. Weil der belgische Staat ganz
offensichtlich unfähig ist, genügend Therapieplätze im Strafvollzug
vorzuhalten, entledigt er sich des durchaus ja lösbaren Problems mit
buchstäblich finaler Konsequenz durch eine vermeintlich liberale
geprägte Geisteshaltung. Dabei wird allerdings geflissentlich
übersehen, dass das Töten auf Verlangen mehr und mehr zur
grundsätzlichen Alternative in misslichen Gesellschaftssituationen
wird. Gestern war es das todkranke Kind, heute ist es der
Sexualstraftäter, morgen vielleicht dann schon der Demente - und
übermorgen?



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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