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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kampf gegen Ebola Verlorene Zeit BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 22-09-2014

Bielefeld (ots) - Woche für Woche wurden die Prognosen
dramatischer, das Ebola-Virus verbreitet sich ungebremst in
Westafrika. Lange, viel zu lange wurde die Epidemie als typisches
Problem unterentwickelter afrikanischer Staaten betrachtet, dem man
mit dem ehrenamtlichen Engagement von Hilfsorganisationen wie "Ärzte
ohne Grenzen" schon Herr werden würde. Ein Irrtum. Vor Wochen bereits
hatten Mediziner sowie die Weltgesundheitsorganisation erklärt, die
Epidemie sei außer Kontrolle. Es mangele an qualifiziertem Personal.
Doch außer guten Worten und viel zu geringen Überweisungen für die
Arbeit im Seuchengebiet tat sich viel zu wenig. An Mangel an
Informationen kann es nicht gelegen haben. Selten wurde so
ausführlich und mit so erschütternden Bildern aus den am meisten
betroffenen Staaten Guinea, Sierra Leone und Liberia berichtet. Das
änderte jedoch wenig an der Kaltherzigkeit in Staaten mit hoch
entwickeltem Gesundheitssystemen. Jetzt, da die Ausbreitung der
Krankheit weit über die Ursprungsregion droht, wird endlich die
Politik aktiv. Die USA entsenden 3.000 Soldaten. China stockt sein
medizinisches Personal auf und Deutschland will nicht weiter allein
mit Geld helfen. Vor einer Woche schon berichteten Medien, von Plänen
des Verteidigungsministeriums, aktive Hilfe vor Ort leisten zu
wollen. Geschehen ist seitdem wenig. Das legen Nachfragen dieser
Zeitung an den Bundeswehrstandorten in Ostwestfalen-Lippe nahe.
Nichts genaues weiß man dort nicht. Das bestärkt den latenten
Eindruck von der Bundeswehr: Sie ist nur bedingt einsatzfähig.
Verantwortlich dafür ist nicht die Truppe, sondern ihre Führung.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen setzt wieder mehr auf
den öffentlichen Auftritt denn auf effektive Wirkung. Das aber wirkt
motivationshemmend auf die Soldaten, die sich schließlich freiwillig
in das Ebola-Kampfgebiet melden sollen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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