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Westfalenpost: Der Graben wird tiefer Von Harald Ries

Geschrieben am 18-09-2014

Hagen (ots) - Da drückt aber einer aufs Tempo: Kürzlich meinte der
russische Präsident noch, er könne Kiew binnen zwei Wochen einnehmen,
jetzt will er das in zwei Tagen schaffen. Und das gelte auch für
Warschau, Bukarest und die baltischen Hauptstädte. Damals musste man
das nicht zwingend als Drohung betrachten.

Die wohlwollende Interpretation: Putin will nicht die ganze
Ukraine. Sonst hätte er sie schon. Die aktuellen Äußerungen lassen
sich dagegen schwer verharmlosen. Außer man nimmt an, Putin habe sie
gar nicht gemacht und der ukrainische Präsident gelogen. Ausschließen
sollte man nicht nur in Zeiten des Krieges nie etwas. Aber die
Äußerungen passen leider sehr gut zu dem, was zuletzt verbal und
praktisch aus dem Kreml kam.

Könnte Russland das schaffen? Vielleicht nicht so schnell, aber im
Prinzip schon. Will Russland EU- und Nato-Staaten angreifen? Das ist
sehr, sehr unwahrscheinlich. Kann der Westen also beruhigt sein? Auf
keinen Fall. Er muss Vorkehrungen treffen, um solche Aktionen nicht
nur unwahrscheinlich, sondern unmöglich zu machen. Der Graben wird
tiefer, ein Weg zurück zu Entspannung und Vertrauen ist nirgends
erkennbar.

Optimisten könnten es so sehen: Die Sanktionen wirken so gut, dass
Putin die Nerven verliert. Das wäre allerdings auch nicht gerade ein
Grund zur Entspannung.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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