(Registrieren)

Thüringische Landeszeitung: Ein Mann klarer Worte - Bundespräsident Gauck muss nicht schweigen / Kommentar von Axel Zacharias zur Putin-Kritik des deutschen Staatsoberhauptes

Geschrieben am 03-09-2014

Weimar (ots) - Es scheint sich um eine konzertierte Aktion von
deutscher Regierungsmannschaft und Präsident zu handeln: Von
Kanzlerin Angela Merkel über Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen über Außenminister Frank-Walter Steinmeier bis zu Joachim Gauck
sprechen alle von der neuen geopolitischen Verantwortung
Deutschlands. Der Paradigmenwechsel in der deutschen Außenpolitik
ist eingeleitet und wird seit geraumer Zeit auch aus dem Berliner
Schloss Bellevue unterstützt.

Dass Joachim Gauck die neue Politik Russlands als aggressiv
kennzeichnet, ist aus seinem am Völkerrecht orientierten
Freiheitsbegriff heraus folgerichtig. Diese klare Ansage traf das
deutsche Staatsoberhaupt anlässlich des 75. Jahrestages des deutschen
Überfalls auf Polen in eben diesem Nachbarland, das sich aus
historischen Gründen aktuell durchaus von Russland bedroht fühlt. Er
nutzt seine einzig ihm zur Verfügung stehende Macht - die Kraft der
Worte. Das ist völlig legitim. Dabei stellt sich durchaus die Frage
danach, wie weit sich ein Bundespräsident in das politische
Tagesgeschehen einmischen darf, wie viel Zurückhaltung er sich
auferlegen sollte. Im vorliegenden Fall hat Gauck, der ja schon immer
das klare Wort liebte, aber wohl nur die neue Linie der
Bundesregierung argumentativ unterfüttert.

Ihm aber den Vorwurf zu machen, als politischer Brandstifter zu
wirken, wie dies derzeit die Partei Die Linke tut, ist einigermaßen
absurd. Gauck ist alles andere als geschichtsvergessen. Das
provokativ-expansive Handeln Moskaus bedarf einer Kommentierung.
Militärische Antworten stehen ganz sicher nicht auf der Agenda und
sollten wohl auch niemals in Erwägung gezogen werden. Aber
kommentarlos hinnehmen kann man den permanenten Bruch des
Völkerrechts durch den Kreml auch nicht. Der Westen muss Flagge
zeigen - nicht nur mit Sanktionen. Dies schließt übrigens auch nicht
aus, Kiew dazu zu bringen, mit den Separatisten zu verhandeln, auch
wenn es schwer fällt.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

544834

weitere Artikel:
  • Parteien-Wahldisput im rbb-Fernsehen Berlin (ots) - Zehn Tage vor Landtagswahl haben Spitzenpolitiker der brandenburgischen SPD, Linken, CDU, Grünen und FDP im Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) über ihre politischen Inhalte und Forderungen debattiert. Kontroversen gab es in der TV-Sendung "Wahl Spezial" am Dienstagabend vor allem bei den Themen Bildung und innere Sicherheit. CDU-Fraktionschef Michael Schierack warf der SPD Versagen bei der Kriminalitätsbekämpfung vor. Die Polizeireform der rot-roten Landesregierung habe zu einem Anstieg der Verbrechensrate geführt, mehr...

  • Diplomat Wolfgang Ischinger im stern: "Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt" Hamburg (ots) - "Der Krieg ist nach Europa zurückgekehrt - und das schon seit Monaten", sagt Wolfgang Ischinger, der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz in der aktuellen Ausgabe des Magazins stern. Russlands Präsident Putin betreibe in der Ukraine "Machtpolitik unter Verletzung des Völkerrechts." Zur Lösung des Konfliktes fordert der erfahrene Diplomat Verhandlungen unter Einbeziehung der USA und der EU, denn "die Nato wird keinen Krieg um die Ukraine führen". Man müsse auf einen Waffenstillstand drängen, der vor allem für mehr...

  • Universelle Gesundheitsfürsorge gehört auf die globale Agenda nach den Milleniums-Entwicklungs-Zielen (MDGs) / medico international lädt ein zu Pressegespräch in Berlin Frankfurt/Main (ots) - Mit der Ebola-Krise in Westafrika ist die Frage nach funktionierenden, allen zugänglichen Gesundheitssystemen wieder in den Mittelpunkt der Debatte um eine künftige globale Gesundheitsagenda gerückt. Auch in den Debatten um die neuen Entwicklungsziele gibt es Vorschläge, eine universelle Gesundheitsfürsorge (Universal Health Coverage) zu integrieren. Doch damit ist weder Finanzierung, Umfang, noch Selbstverständnis einer solchen Gesundheitsinfrastruktur geklärt. Wie eine globale Gesundheitspolitik aussehen mehr...

  • Schutz der heimischen Natur vor Übergriffen der Energiewende Hamburg (ots) - Prof. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, in einer Stellungnahme zum Entwurf des Klimaschutzgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt der Fraktion Bündnis90/Die GRÜNEN am Mittwoch im Umweltausschuss des Landtages Sachsen-Anhalt: Auszug aus der Stellungnahme: Schutz der heimischen Natur ... Durch den Biogasboom werden mittlerweile 2,7 Millionen Hektar Mais angebaut , das sind nun schon 20 % unserer Ackerfläche und jedes Jahr kamen bislang 200 000 Hektar hinzu. Mit der Vermaisung der Landschaft mehr...

  • Pflegekammer: Katerstimmung an der Küste / bpa reagiert mit Unverständnis auf ignorante Haltung der schleswig-holsteinischen Landesregierung Berlin (ots) - Die Einrichtung einer Zwangskammer für Pflegende in Schleswig-Holstein nimmt Form an, nachdem die Landesregierung einem entsprechenden Gesetzentwurf zugestimmt hat. Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), reagiert mit Unverständnis und Empörung auf diese fatale Fehlentscheidung, "welche das Votum der Pflegekräfte gegen eine Zwangsverkammerung und Zwangsbeiträge ignoriert und über die tatsächlichen Probleme hinwegtäuschen soll. Die Politik versäumt es, für konkrete mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht