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Hamburg verweigert Bürgern "saubere Luft"

Geschrieben am 28-08-2014

Berlin, Hamburg (ots) - Ehemalige Europäische Umwelthauptstadt
ohne Umweltzone und mit "Schmutziger Busflotte" -
NO2-Grenzwertüberschreitung an allen verkehrsnahen Messstationen -
Umweltverbände fordern dringende Nachbesserung der Abgasreinigung der
Hamburger Busflotte als Beitrag zur Senkung der giftigen
Stickoxidemissionen

Die Bewohner und Besucher der ehemaligen "Europäischen
Umwelthauptstadt" Hamburg sind hohen Luftschadstoffbelastungen
ausgesetzt. Eine aktuelle Auswertung der
Stickstoffdioxid-Grenzwertüberschreitungen zeigt eindrucksvoll,
welche Rolle neben den Schiffsabgasen aus dem Hafen der Hansestadt
auch der Straßenverkehr spielt.

In den vergangenen Jahren wurden an allen vier Messstationen,
welche die NO2-Emissionen aus dem Verkehr ermitteln, die Grenzwerte
deutlich überschritten. 2013 lagen die Jahresmittelwerte an den
Stationen in der Stresemannstraße bei 58 µg/m³, in der Habichtstraße
bei 57 µg/m³, in der Max-Brauer-Allee bei 63 µg/m³ und in der Kieler
Straße bei 45 µg/m³. Nach geltender EU-Gesetzgebung darf ein
Jahresmittelwert von 40 µg/m³ nicht überschritten werden.

Nach Ansicht der im Aktionsbündnis "Rußfrei fürs Klima"
zusammengeschlossenen Umwelt- und Verbraucherschutzverbände muss
Hamburg kurzfristig Maßnahmen ergreifen, um die überwiegend aus
Dieselmotoren stammenden Stickstoffdioxidemissionen deutlich zu
verringern. Ansonsten drohen ab 2015 Strafzahlungen der EU in zwei-
bis dreistelliger Millionenhöhe. Da Hamburg sich immer noch weigert
eine Umweltzone einzurichten, sind direkte Maßnahmen zur Senkung
giftiger Luftschadstoffe umso dringender. Aus diesem Grund hatte der
BUND Hamburg eine Klage gegen die für die Luftreinhaltung zuständige
Behörde der Hansestadt eingereicht. Die Verhandlung findet am 9.
Oktober 2014 vor dem Verwaltungsgericht Hamburg statt.

Eine besondere Rolle spielen dabei die in der Stadt verkehrenden
Busse. Zum Hamburger Verkehrsverbund HVV zählen neben der Hamburger
Hochbahn noch weitere Verkehrsbetriebe mit einer Flotte von insgesamt
etwa 1.500 Bussen. Jedoch funktioniert bei vielen dieser oft neuen
Fahrzeuge die eingebaute NO2-Reduktion nicht, da sie aufgrund des
innerstädtischen Stop-and-go-Verkehrs die für die Abgasreinigung
erforderliche Abgastemperatur nicht erreichen. Selbst auf
außerstädtischen Linien bleiben aufgrund der Topographie die
Abgastemperaturen im unteren Bereich. Mehrere unabhängige Studien
bestätigen diese auch in anderen Städten auftauchende Problematik.

Etwa die Hälfte der Hamburger Busse weist besonders hohe
NO2-Emissionen auf und trägt damit erheblich zum bestehenden
Stickoxidproblem in Hamburg mit Überschreitung der Grenzwerte bei.
Nach Auffassung des Aktionsbündnisses könnten durch relativ einfache
nachträgliche technische Verbesserungen die Emissionen deutlich
gesenkt werden.

Hintergrund:

Die Kampagne "Rußfrei fürs Klima" wird von den deutschen Umwelt-
und Verbraucher¬schutzverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Naturschutzbund (NABU), Verkehrsclub Deutschland
(VCD) und Deutsche Umwelthilfe (DUH) getragen. Sie setzt sich dafür
ein, die Klimawirkungen von Dieselrußemissionen ins Bewusstsein von
Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu bringen und Maßnahmen zur
Rußminderung einzufordern. Weitere Informationen unter:
www.russfrei-fuers-klima.de

Clean Air ist ein gemeinsames Projekt von neun europäischen
Umweltverbänden, die für saubere Luft in Europas Städten kämpfen.
Trotz der vielen gesetzlichen Regelungen zur Luftreinhaltung auf
europäischer, nationaler und regionaler Ebene werden in vielen
Städten die Ziele zur Luftreinhaltung verfehlt. Das gefährdet die
Umwelt, das Klima und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Es
ist Zeit zu handeln. Weitere Informationen unter:
www.cleanair-europe.org



Pressekontakt:
Daniel Hufeisen, Pressesprecher Deutsche Umwelthilfe e. V.
Tel.: 030-240086722, Mobil: 0151-55017009, E-Mail: hufeisen@duh.de


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