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ROG: Behinderung von Journalisten in den USA nicht hinnehmbar

Geschrieben am 19-08-2014

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) ist schockiert über die
willkürlichen Festnahmen und die Arbeitsbehinderung von Journalisten
in der US-Stadt Ferguson. In den vergangenen Tagen wurden mehrere
Medienvertreter von US-Polizisten bei ihrer Arbeit behindert und
vorübergehend verhaftet. Am Montag wurden auch zwei deutsche
Journalisten von der Polizei drei Stunden lang festgehalten.

"Es ist völlig inakzeptabel, dass die Polizei in Ferguson
Journalisten bei der Ausübung ihrer Arbeit behindert und sogar
inhaftiert", sagt ROG-Vorstandssprecherin Astrid Frohloff in Berlin.
"Wir verlangen umgehend, dass die Journalisten in Ferguson ihre
Arbeit machen können, ohne Angst haben zu müssen, von der Polizei
aufgehalten, festgenommen oder gar beschossen zu werden. Die
aktuellen Vorkommnisse stellen gravierende Verletzungen der
Pressefreiheit dar."

Mehrere Medienvertreter wurden in den vergangenen Tagen behindert,
als sie über die Ausschreitungen in der US-Kleinstadt Ferguson im
Bundesstaat Missouri berichteten (http://wapo.st/1pHbA0R). Der
deutsche USA-Korrespondent Frank Herrmann, der unter anderem für die
Stuttgarter Zeitung und den österreichischen Standard schreibt und
der Welt-Korrespondent Ansgar Graw wurden am Montag vorübergehend
festgenommen (http://bit.ly/1qlOVDl). Zu der Festnahme kam es, als
die beiden rund um eine ausgebrannte Tankstelle in Ferguson
recherchierten und diese auch fotografierten (http://bit.ly/1o8HrCn).
Die Polizei forderte die Männer zunächst auf, auf keinen Fall stehen
zu bleiben, sonst würde man sie festnehmen. Obwohl sich die beiden
daran hielten, kamen schließlich Polizisten auf sie zu und banden
ihnen mit Kunststoffhandfesseln die Hände auf dem Rücken. Die Frage
von Welt-Korrespondent Graw nach dem Namen des verantwortlichen
Polizisten wurde mit "Donald Duck" beantwortet. In einem
Gefangenentransporter wurden sie zunächst zu einer provisorischen
Einsatzzentrale und dann ins Gefängnis von St. Louis gebracht. Dort
verhörten Polizisten die Reporter mehrmals und durchsuchten sowohl
ihre Kleidung als auch ihre Ausrüstung. Wiederholte Bitten nach
Wasser und danach, telefonieren zu dürfen, blieben unbeantwortet.
Erst nach rund drei Stunden kamen die beiden Journalisten wieder
frei, zuvor wurden jedoch noch Fahndungsfotos von ihnen aufgenommen.
(http://bit.ly/VBu8Dq)

Auch Scott Olson, ein Fotograf der Agentur Getty, wurde am Montag
von der Polizei in Ferguson verhaftet. Die Polizei versuchte zu dem
Zeitpunkt, eine Menschenansammlung zu verhindern. Bei dieser Aktion
wurde Olson mit auf dem Rücken gefesselten Händen von der Missouri
Verkehrspolizei abgeführt. (http://bit.ly/1sRrGY8)

Auch in den vergangenen Tagen wurden mehrere Journalisten bei
ihren Recherchen behindert und vorübergehend festgenommen, als sie
über die Ausschreitungen in Ferguson berichteten. In der Nacht von
Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche wurden Reporter der
Washington Post und der Huffington Post vorübergehend festgesetzt.
(http://wapo.st/1vKBoh4) Ein Kamerateam von Al Jazeera gab an, in
dieser Nacht mit Gummigeschossen und Tränengas attackiert worden zu
sein. (http://cnn.it/VBDU8u)

Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit stehen die USA auf Platz
46 von 180 Ländern. Im Vergleich zum Jahr 2012 sind sie um 13 Fälle
abgerutscht, unter anderem wegen der strengen Bestrafung von
Whistleblowern. Weitere Meldungen über die Lage der Medien in dem
Land finden Sie unter http://en.rsf.org/united-states.html.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Silke Ballweg / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29


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