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Mittelbayerische Zeitung: Stoppt die Barbaren! / Kommentar zum Irak

Geschrieben am 15-08-2014

Regensburg (ots) - Islamistische Barbarenhorden ziehen mordend,
folternd und plündernd durch die Lande - und die Welt schaut bislang
zu. Die bestialischen Verbrechen der IS-Terrromiliz im Irak und in
Syrien stehen in einer Reihe mit den größten Kriegsgräueln der
Geschichte - etwa dem Völkermord an den Armeniern vor 100 Jahren in
jener Region, wohin die irakischen Jesiden jetzt geflohen sind. Wenn
die USA und die Europäer nicht bald entschlossen handeln, drohen neue
Massaker. Natürlich haben die Amerikaner einen gehörigen Anteil an
der Anarchie, weil sie nach dem Irak-Krieg Chaos hinterließen und
eine unfähige Regierung in Bagdad installierten. Die Europäer haben
gleichzeitig den Zerfall Syriens ignoriert. Beides hat den Aufstieg
der Dschihadisten begünstigt. Doch mit einem weiteren Nichtstun
steuert die gesamte Region auf Verheerungen zu wie Europa während des
30-jährigen Krieges. Wenigstens in Washington und in Paris wachen
jetzt langsam die Politiker auf. In Deutschland laufen derweil die
üblichen Rituale ab. Abwägen, die öffentliche Reaktion abwarten und
den kurdischen Peschmerga-Kämpfern schon einmal Unimog-Fahrzeuge in
Aussicht stellen. Doch damit lässt sich kein Völkermord verhindern.
Außenminister Steinmeier hat deshalb Recht, wenn er in der Diskussion
aufs Tempo drückt. Denn mit Gewehren, die zum Teil noch aus dem
Ersten Weltkrieg stammen, können die Kurden gegen die Feuerkraft der
skrupellosen Terrormilizen nicht bestehen. Die Peschmerga brauchen
keine Schutzwestendoktrin made in Germany, sondern moderne Waffen,
mit denen sie sich selbst verteidigen können. Die Angst im Westen vor
Racheakten europäischer Dschihad-Rückkehrer ist durchaus berechtigt.
2000 Gotteskrieger aus der EU sollen in Syrien und im Irak kämpfen,
vermutlich mehr als 100 aus Deutschland. Doch ein Zaudern in der
Krisenregion aus Furcht vor Vergeltung wäre fatal. Es wird an der
Entschlossenheit der Dschihadisten nichts ändern. Es sind Barbaren,
die noch damit prahlen, dass sie Menschen köpfen. Man muss sie mit
aller Entschiedenheit stoppen, ehe sie den Terror zu uns tragen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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