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neues deutschland: Jähes Ende

Geschrieben am 14-08-2014

Berlin (ots) - Dass gekaufter Sex und Drogengeschäfte jetzt in die
offizielle Wirtschaftsleistung eingehen, hat auch nichts genützt. Das
Bruttoinlandsprodukt ging im zweiten Quartal dieses Jahres um 0,2
Prozent zurück. Damit hat das Märchen von Deutschland als
wirtschaftspolitischem Musterschüler der Eurozone ein jähes Ende
gefunden. Denn im Durchschnitt stagnierte die Wirtschaft in der
Währungsunion zumindest. Wie groß der Anteil der geopolitischen
Spannungen daran ist, darüber kann man streiten. Eines darf man aber
nicht machen: wie Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) davon
ausgehen, dass der Abschwung nur vorübergehend sei und man nur
wirtschaftspolitisch Kurs halten müsse. Denn jeder Konjunkturforscher
weiß, dass auf einen Aufschwung in der Regel fast zwangsläufig eine
Abschwungphase folgt. Zudem hat Deutschland auch in Zeiten der
Hochkonjunktur Baustellen, die nicht angegangen werden. Der
öffentliche Investitionsstau wird immer größer, das Lohnniveau hinkt
der Produktivität hinterher und die Schere zwischen Arm und Reich
weitet sich zusehends. Diese Probleme anzugehen, würde letztlich auch
die Konjunktur stützen. Schließlich würden mehr öffentliche
Investitionen, höhere Löhne und eine Umverteilung von Oben nach Unten
die Binnennachfrage ankurbeln und so auch die Wirtschaft stärken.
Doch leider sind solche Thesen nicht so populär wie das neoliberale
Märchen vom immerwährenden Aufschwung, von dem angeblich alle
Menschen profitieren.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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