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Schwäbische Zeitung: Scharfer Kampf um die Köpfe

Geschrieben am 25-07-2014

Ravensburg (ots) - Die neuen Zahlen des Statistischen Landesamtes
wirken zunächst beruhigend: Die brummende Wirtschaft im Südwesten
zieht Menschen ins Land, die wiederum den demografischen Wandel
abfedern. Und die sorgen für mehr Kinder, welche ihrerseits Schulen
und Lehrerstellen erhalten. Die noch vor vier Jahren von den
Statistikern entworfenen Horrorszenarien aussterbender Landstriche,
wie sie im Rest der Republik großräumig zu besichtigen sind, scheinen
für die Region zwischen Stuttgart und Bodensee vertagt.

Ist also alles gut? Mitnichten. Zeichneten die Demografen 2010
unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise ein zu düsteres
Zukunftsbild, ist es nun etwas rosarot geraten. Selbst wenn alles so
wird wie vorhergesagt, gibt es große Herausforderungen: Denn der
Zuwachs beschränkt sich fast nur auf die Metropolen - zumindest wenn
es dort bezahlbaren Wohnraum gibt.

Der ländliche Raum hingegen muss weiter darum kämpfen, im
Wettkampf um die besten Köpfe, gute Straßen und Schienen und eine
auskömmliche Bildungslandschaft nicht weiter abgehängt zu werden. In
den Schulen wird zudem die Integration der Zuwanderer wichtiger.
Während der Südwesten bisher von der Abwanderung aus Ostdeutschland
profitiert hatte, kommen nun mehr Menschen, die nicht Deutsch als
Muttersprache haben. Und auch bei den Älteren gibt es viel zu tun -
die Zahl der Hochbetagten steigt weiter deutlich an und fordert neue
Wege in der Mobilität, bei der medizinischen Versorgung und beim
alltäglichen Zusammenleben.

Zudem ist die starke Südwestwirtschaft kein Selbstläufer: Allzu
große Selbstzufriedenheit mit dem Wohlstand kann genau diesen
gefährden, wenn Gründergeist und Innovationskraft nachlassen. Wie
flüchtig Wohlstand ist, zeigt ein Blick auf frühere reiche deutsche
Städte: Vor 100 Jahren schaute der Süden neidisch auf die
wohlhabenden Metropolen Chemnitz, Gera, Charlottenburg oder
Elberfeld. Heute sind viele ihrer früheren Bewohner der Arbeit
hinterhergezogen - in den Süden.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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