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CARE: Medizinische Versorgung in Gaza droht zusammenzubrechen Krankenhäuser können die immer neuen Verletzten kaum noch versorgen / CARE-Mitarbeiterin aus Gaza: "Wir wollen einfach nur Frieden"

Geschrieben am 25-07-2014

Bonn (ots) - Die Hilfsorganisation CARE zeigt sich sehr besorgt
über den massiven Druck auf medizinische Einrichtungen und
Krankenhäuser in Gaza, während kein Ende der Gewalt in Sicht ist.
Vielerorts suchen Familien in den Krankenhäusern Schutz vor den
Angriffen, wo sie dann auf den Böden der Gänge schlafen. Die
andauernden Luftangriffe verhindern derweil weiterhin die Versorgung
Gazas mit dringend benötigtem medizinischem Material.

Auch für die humanitären Helfer ist die Situation sehr schwierig:
"Unsere Mitarbeiter in Gaza müssen sich immer wieder mit ihren
Familien auf die Suche nach neuen sicheren Unterkünften machen", sagt
Rene Celaya, CARE-Direktor für die Palästinensischen Gebiete. "Sobald
sie versuchen Nahrung und Trinkwasser für ihre Familie zu besorgen,
setzen sie sich der Gefahr aus, selbst zum Ziel der Angriffe zu
werden."

Nach Angaben von Ärzten forderte der Konflikt bisher 788
Todesopfer und 5.000 Verletzte, von denen die große Mehrheit
Zivilisten sind. 1,2 Millionen Menschen haben derzeit kaum oder gar
keinen Zugang zu Trinkwasser. 140.000 Menschen mussten ihr Zuhause
verlassen und wissen nun nicht, wo sie sich und ihre Familien in
Sicherheit bringen können.

CARE schätzt, dass mindestens 107.000 Kinder direkte und
spezialisierte psychosoziale Unterstützung benötigen, um mit dem Tod
von Familienangehörigen, Verletzungen und dem Verlust ihrer Heimat
umgehen zu können. "Die Kinder haben aufgehört zu essen und zu
schlafen, ihre Gesundheit leidet schwer", berichtet Dr. Hassan
Zebadin, ein Mediziner, der für die CARE-Partnerorganisation
Palestinian Medical Relief Society (PMRS) arbeitet. "Hautausschläge,
Infektionen und Magen-Darm-Erkrankungen nehmen zu."

"Die Kämpfe müssen jetzt enden, damit die humanitäre Hilfe endlich
Tausende erreichen kann, die dringend lebenswichtige Hilfsgüter und
medizinische Hilfe brauchen", so CARE-Chef Celaya. "Wir fordern einen
sofortigen Waffenstillstand und rufen die internationale Gemeinschaft
dazu auf, mit allen Parteien nach einer dauerhaften Lösung zu
suchen."

Die 28-jährige Ghada Al-Kord arbeitet für CARE im Gaza-Streifen.
Sie lebt dort mit ihrem Mann und ihrer 18 Monate alten Tochter, mit
der sie bei dem letzten Konflikt im Herbst 2012 schwanger war. Nun
ist sie erneut in großer Sorge: "Es gab einen Luftangriff vor unserer
Tür, dort, wo wenige Minuten zuvor noch mein Mann mit unserer Tochter
stand", berichtet sie. "Zum Glück wurden sie nicht verletzt. Wir
haben dann bei meiner Schwester Unterschlupf gesucht. Dort erreichte
uns kurze Zeit später ein Aufruf der israelischen Armee zur
Evakuierung. Innerhalb von zwei Minuten waren wir wieder auf der
Straße, meine Nichten und Neffen schrien und weinten. Das Haus, in
dem wir eigentlich schlafen wollten, war komplett zerstört."

Ghadas Bruder wurde vor sechs Jahren von einer Drohne getötet und
hinterließ vier Kinder. "Wir leben hier zwischen den Kriegen, wir
sind verzweifelt und wissen nicht, wann es endlich aufhört. Wir
wollen einfach nur in Frieden leben, wie andere Menschen."

CARE bittet um Spenden für die Nothilfe in Gaza:

Sparkasse KölnBonn

Konto: 4 40 40 | BLZ: 370 50 198 IBAN: DE93 3705 0198 0000 0440 40
BIC: COLSDE33 Stichwort: Gaza www.care.de/spenden



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Sabine Wilke
Telefon: 0228 / 97563 46
Mobil: 0151 / 147 805 98
E-Mail: wilke@care.de


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