(Registrieren)

ROG kritisiert massive Einschränkung der Berichterstattung in der Ukraine

Geschrieben am 24-07-2014

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt neue
Verordnungen der selbsternannten Volksrepublik Donezk, die die
Berichterstattung über Kämpfe und militärische Auseinandersetzungen
in der Region Donezk praktisch unmöglich macht. Der Erlass
(http://bit.ly/1pFTjOt) wurde bereits am 21. Juli vom sogenannten
"Verteidigungsminister" der Volksrepublik Donezk, Igor Strelkow
(http://bit.ly/1sY80Bu) unterzeichnet und gestern veröffentlicht. Er
ermöglicht willkürliche Verhaftungen von Journalisten in der Region.

Die Verordnung erklärt Kampfgebiete und Bereiche rund um
Militäranlagen während militärischer Auseinandersetzungen zum
Sperrgebiet für Journalisten, Kameramänner und Fotografen. Die
Beschränkung soll die "Sicherheit von Medienschaffenden garantieren"
und die "Informationssicherheit der bewaffneten Streitkräfte der
Volksrepublik Donezk gewährleisten". Die Verordnung verbietet zudem
jegliches Filmen, Fotografieren und die Aufnahme von Audiomaterial.

"Die Notwendigkeit, Journalisten zu schützen, rechtfertigt in
keinster Weise die absolute Zensur von militärischen
Auseinandersetzungen", erklärt Reporter ohne Grenzen in Berlin: "Die
vagen Formulierungen der Verordnung lassen befürchten, dass sie
willkürlich angewendet werden und zu einer steigende Zahl von
Verhaftungen führen, deren einziges Ziel darin besteht, die Kontrolle
der selbsternannten Volksrepublik Donezk über die Medien zu stärken."

Die Zahl der willkürlichen Verhaftungen und der Journalisten, die
im Osten der Ukraine verschwinden, nimmt wieder zu. Reporter ohne
Grenzen ist besorgt über diese Entwicklung und ruft nochmals alle
Parteien dazu auf, die Medien bei ihrer Arbeit nicht zu behindern und
alle inhaftierten Journalisten freizulassen.

Am 22. Juli wurde der freie Journalist Anton Skiba entführt, der
unter anderem für den US-amerikanischen Fernsehsender CNN als
Assistent und Übersetzer arbeitet. Er wurde mit Handschellen in das
örtliche Gebäude des ukrainischen Geheimdienstes SBU gebracht, das
mittlerweile von den Separatisten kontrolliert ist. Jüngsten Angaben
zufolge wird er noch immer dort festgehalten. (http://cnn.it/1rOLBEd)

Ebenfalls am 22. Juli wurde auch der polnische Journalist Piotr
Andrusiecko vorübergehend festgenommen, nachdem er zuvor den Donezker
Bahnhof fotografiert hatte. Während seines Verhörs teilten ihm die
Separatisten mit, sie hätten den Befehl, alle ausländischen
Journalisten festzunehmen. Um weiter zu arbeiten, brauche er eine
gesonderte Akkreditierung von ihrem Anführer, so die Rebellen weiter.

Am 19. Und 20. Juli wurden insgesamt rund zehn Journalisten
außerhalb des Donezker Leichenhauses festgenommen. Sie recherchierten
dort wegen des abgestürzten Flugzeuges MH17. (http://bit.ly/1mm9rp1)
Weitere Informationen finden Sie unter
http://en.rsf.org/ukraine.html.

Auf der ROG-Rangliste der Pressefreiheit belegt die Ukraine Platz
127 von 180 Ländern und Russland Rang 148 von 180 Ländern.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Silke Ballweg / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

539077

weitere Artikel:
  • Steinbach: Befehl zur Genitalverstümmelung aller Frauen im Irak ist ungeheuerlich Berlin (ots) - Internationale Gemeinschaft muss Islamisten in die Schranken weisen Die sunnitischen Fundamentalisten im Irak haben den Vereinten Nationen zufolge angekündigt, alle Frauen genital zu verstümmeln. Dazu erklärt die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach: "Der Befehl, alle irakischen Frauen im Alter zwischen elf und 46 Jahren der Genitalverstümmelung zu unterziehen, entsetzt uns zutiefst. Damit zeigt die Terrororganisation Islamischer mehr...

  • LVZ: Kauder erwartet mehr Koalitions-Disziplin in der Mau-Debatte / "Die Maut ist vereinbart, die Maut wird kommen" Leipzig (ots) - Angesichts der anhaltenden koalitionsinternen Debatte über die umstrittene Pkw-Maut hat Unions-Fraktionschef Volker Kauder an die Koalitionäre appelliert, Disziplin zu zeigen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) bestätigte Kauder die Feststellung, dass Disziplin eigentlich anders aussehe. "Ich rate deswegen allen, sich jetzt in der Sommerpause mit anderen Dingen zu beschäftigen. Die Maut ist vereinbart, die Maut wird kommen und wie sie im Einzelnen aussieht, beraten wir in Ruhe im Herbst." mehr...

  • Berliner Zeitung: Kommentar zur neuen Konkureenz der Bahn Berlin (ots) - Aus Sicht der Verbraucher ist der Wettbewerb zwischen Bahn und Bus eine gute Sache: Er zwingt den Staatskonzern, noch mehr auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Wahrscheinlich wird er sich in Zukunft zweimal überlegen, ob jede Preiserhöhung wirklich notwendig ist. Denn für den Reisenden ist es ein Leichtes, statt der Bahn fortan den Bus zu nehmen. Nie war es in Deutschland so leicht, auch ohne Auto mobil zu sein. Pressekontakt: Berliner Zeitung Redaktion Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00 Fax: +49 (0)30 mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung - Nachwuchsförderpreis wird vergeben Frankfurt/Oder (ots) - Den Nachwuchsförderpreis der Brandenburgischen Kulturministerin im Rahmen der Verleihung des Kunstpreises der Märkischen Oderzeitung erhält der Cottbuser Alexander Janetzko. Das gaben das Ministerium und die Märkische Oderzeitung am Donnerstag bekannt. Der 1981 in Altdöbern in der Niederlausitz geborene Fotograf wurde für seine Arbeiten bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. im Jahr 2006 mit dem Jugendförderpreis des Kunst- und Kulturfördervereins Cottbus e.V. und 2007 mit dem 1. Preis für Fotoessay des Wettbewerbs mehr...

  • neues deutschland: Spionage, Gegenspionage, Gegengegenspio...: Freunde im Sandkasten Berlin (ots) - Das güldet nicht! Dohoch. Neihein! Wohol! Gar nicht! Ich habe Recht! Ich immer ein Mal mehr als du! Du bist (hier einen kindlichen Kraftausdruck einsetzen)! So liefen zumindest Anfang der 1980er Jahre Streitgespräche im Kindergarten ab (wie das heute dort abläuft, kann der Autor nicht beurteilen). Fünf Minuten später jedenfalls spielte man dann wieder im Sandkasten miteinander. In welchem Stadium sich die Beziehung zwischen Bundes- und US-Regierung derzeit befindet, lässt sich schwer sagen. Denn da gibt es zwei Ebenen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht