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60 Prozent der Top-Manager von der Großen Koalition enttäuscht: Hauptkritikpunkte des Capital-Elite-Panels sind Rente mit 63 und Energiewende

Geschrieben am 23-07-2014

Berlin (ots) - 80 Prozent der Spitzenkräfte in Politik und
Wirtschaft für weitere EEG-Korrekturen / Top-Bewertungen für die
Minister Steinmeier und Schäuble, skeptischeres Urteil über von der
Leyen / Außenpolitisch große Sorgen um Frankreich, Vorsicht gegenüber
Russland

Berlin, 23. Juli 2014 - Die Mehrheit der deutschen Top-Entscheider
ist mit der Arbeit der Großen Koalition unzufrieden. 54 Prozent der
vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag des
Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 8/2014, EVT 24. Juli) für das
"Capital-Elite-Panel" befragten 496 Top-Entscheider in Wirtschaft,
Politik und Verwaltung äußerten sich enttäuscht über die Große
Koalition. In der Wirtschaft sind sogar 60 Prozent unzufrieden. Vor
allem die Rente mit 63 stößt auf Kritik. 64 Prozent sehen sie als
ernsthafte Belastung für die deutsche Wirtschaft.

Die große Mehrheit der Top-Entscheider (84 Prozent) hält die
Umsetzung der Energiewende für nicht zielführend. 80 Prozent der
Führungskräfte sehen auch nach der EEG-Reform weiteren
Korrekturbedarf. Für mehr als die Hälfte der befragten Entscheider
(52 Prozent) haben die Energiepreise für die Bürger bereits eine
kritische Grenze erreicht.

SPD dominiert die Große Koalition

In der Großen Koalition hat sich bisher die SPD besser
durchgesetzt, urteilen 62 Prozent des "Capital-Elite-Panel". Dieser
Eindruck ist noch ausgeprägter als 2006, als die SPD am Beginn der
Großen Koalition ebenfalls als dominant galt. "Damals hat das Bild im
zweiten Regierungsjahr aber völlig gedreht. Es gibt einen Unterschied
zwischen dem Sprint und dem Marathon der ganzen Legislaturperiode",
so Allensbach-Chefin Prof. Dr. Renate Köcher im 'Capital'-Interview.

Die besten Noten für ihre Arbeit als Minister erhalten
Frank-Walter Steinmeier (92 Prozent positive Urteile) und Wolfgang
Schäuble (84 Prozent positive Urteile). Ursula von der Leyen wird als
Bundesverteidigungsministerin eher skeptisch beurteilt (44 Prozent
positive und 47 Prozent negative Urteile). Die schlechteste Bewertung
erhält mit 72 Prozent negativer Urteile Bundesarbeitsministerin
Andrea Nahles.

Anhaltende Sorge um die Euro-Zone

Die Niedrigzins-Politik der EZB hält deutlich mehr als die Hälfte
der Befragten (53 Prozent) für richtig. 70 Prozent sehen in diesem
Kurs des billigen Geldes aber große Risiken. Für die Elite entwickelt
sich Frankreich immer mehr zum Sorgenkind: 76 Prozent der befragten
Top-Entscheider meinen, es sei das Land, von dem die größten Risiken
für die wirtschaftliche Stabilität der Eurozone ausgehen. 2013 sagten
dies lediglich 62 Prozent.

Russland soll nicht zu hart angefasst werden Nur ein knappes
Viertel der Elite zeigt für die Annektion der Krim durch Russland
Verständ¬nis. Die bis Anfang Juli verhängten Sanktionen gegen
Russland sind für die große Mehrheit (77 Prozent) allerdings eher
symbolischer Natur. 52 Prozent halten diese Sanktionen für
ausreichend. Weitere Sanktionen fordern lediglich 31 Prozent. Zwei
Drittel glauben aber trotz allem, dass Russland bei der
Energieversorgung Deutschlands weiterhin ein verlässlicher Partner
ist.

------------------------------------------------------------- Das
"Capital-Elite-Panel" ist Europas am prominentesten besetzte
Führungskräfte-Umfrage. Das Institut für Demoskopie Allensbach (IfD)
führt sie seit 1987 zwei Mal im Jahr für das Wirtschaftsmagazin
'Capital' durch. Unter den aktuell 496 befragten Top-Entscheidern aus
Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind rund 70 Vorstände aus
Konzernen mit mehr als 20.000 Beschäf¬tigten sowie 18
Ministerpräsidenten und Minister und 22 Leiter von Bundesbehörden.
Die Interviews wurden in der Zeit vom 2. Juli bis zum 16. Juli 2014
geführt.



Pressekontakt:
Christian Schütte, Redaktion 'Capital',
Tel. 030/220 74-5117, E-Mail: schuette.christian@capital.de
www.capital.de


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