(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Die EU muss die Sanktionen verschärfen = von Werner Kolhoff

Geschrieben am 21-07-2014

Düsseldorf (ots) - Die Lage ist kurz gesagt so: Angela Merkel
telefoniert sich die Finger wund mit Wladimir Putin, Frank-Walter
Steinmeier redet sich den Mund fusselig mit Sergej Lawrow. Und
Russland macht immer weiter wie bisher. Briten und Amerikaner drängen
die Deutschen deshalb, von ihrer Illusion zu lassen, aber die
antworten: Es gibt keine andere Lösung als Gespräche. Doch, die gibt
es. Sie heißt nicht: Sanktionen statt Gespräche. Sie heißt: deutlich
schärfere Sanktionen und Gespräche. Heute, beim Außenministertreffen
in Brüssel, muss die nächste Stufe gezündet werden, und zwar gezielt
gegen große russische Unternehmen. Nicht zur Bestrafung. Sondern um
von Moskau endlich ernst genommen zu werden. Keine einzige Abmachung
wurde bisher eingehalten, kein einziges Versprechen erfüllt. Stopp
des Waffenzustroms in die Ost-Ukraine, Kontrolle der Grenze auch
durch unabhängige Beobachter - Fehlanzeige. Aufruf zum
Waffenstillstand, Einwirken auf die Separatisten, mit der
Kontaktgruppe zu reden - nichts. Was Putin gestern zu der Katastrophe
sagte, war neben dem Versuch, sich wieder durch Mitfühlrhetorik
davonzustehlen, die Fortsetzung des bisherigen Lügenspiels. Es hat
die gesamte Krise, von der ersten Maskerade auf der Krim an,
gekennzeichnet: verdeckte Operationen des Geheimdienstes und des
Militärs, Vernichtung von Beweisen, eine grob verfälschende
Medienberichterstattung, und am Ende der Kette ein Präsident, der,
weil ihm niemand widerspricht, inzwischen vielleicht selbst schon
glaubt, was er da sagt. Diesmal ist es seine haarsträubende Aussage,
dass es die Tragödie des 17. Juli nicht gegeben hätte, wenn die
Ukraine den Feldzug gegen die Separatisten nicht fortgesetzt hätte.
Das ist nicht einmal sicher, denn wer solche schweren
Boden-Luft-Raketen solchen Verbrechern in die Hände gibt, kann nie
wissen, was dann passiert. Aber hätte Russland die Separatisten nicht
losgelassen und bewaffnet, würden die Passagiere ganz gewiss noch
leben. Eine schnelle und fühlbare Sanktionsentscheidung ist schon
deshalb nötig, um Putin aus seinem Lügentraum zu wecken - oder ihn
von der russischen Mittel- und Oberschicht, die auch bloß Geld
verdienen will, wecken zu lassen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

538523

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Arzthonoraren Halle (ots) - Ärzte verdienen deswegen mehr, weil sie mehr Patienten behandeln müssen. Und mehr Patienten müssen sie behandeln, weil es insgesamt zu wenige Ärzte gibt. Da schließt sich der Kreis. Wer sich wundert, warum die angeblichen Top-Verdienste nicht massenweise junge Mediziner ins Mansfelder Land oder in die Altmark locken, hat das Problem nicht verstanden. Was Berufsanfänger oft abschreckt, ist - unter anderem - eben die Arbeitsbelastung, die wesentlich höher ist als anderswo. Filialpraxen mit angestellten Ärzten, Entlastung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Bafög Halle (ots) - Ein bisschen gedulden müssen sich die schlauen Köpfe noch. Mehr Studienhilfe gibt es erst ab 2016. Früher sei das einfach nicht zu finanzieren gewesen, heißt es in der Koalition. Sie hat ihre Priorität eben anders gesetzt, auf die Mütterrente zum Beispiel. Was sind schon zwei Jahre in einem Politikerleben? Sehr viel besser wäre es wohl, das System gleich ganz zu ändern und die Bafög-Steigerung zu automatisieren, statt auf sporadische Beschlussbereitschaft in Parlamenten zu setzen. Lohn- und Preisentwicklung sind in anderen mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bafög-Reform Stuttgart (ots) - Die jetzt ausverhandelte Reform des Bafög war überfällig. Hier gibt die große Koalition Geld für einen vernünftigen Zweck aus: Sie investiert in die Köpfe junger Menschen - und damit in die Zukunft des Landes. Viele Details der Novelle verraten Sinn für die Probleme finanzschwacher Studenten. Ungeachtet aller positiven Aspekte gibt es Anlass zur Kritik: Die Reform kommt zu spät. Bis Ende 2016 müssen ihre Nutznießer warten. Zudem hat es die Koalition versäumt, eine eklatante Schwäche der Bafög-Regularien zu korrigieren. mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Selbst demaskiert Kommentar von Theo Westermann Karlsruhe (ots) - Wenn irgendjemand sich Illusionen gemacht hat, dass mit diesen Separatistenführern irgendeine Lösung am Verhandlungstisch möglich sein könnte, sieht sich nun jeder Illusion beraubt. Sie haben sich vor aller Weltöffentlichkeit selbst demaskiert. Nicht weil sie vielleicht den Startknopf einer Luftabwehrrakete gedrückt hätten - was noch nicht hundertprozentig bewiesen ist - sondern wie sie nach dem Absturz agieren. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de mehr...

  • Badische Zeitung: Bafög-Erhöhung / Kläglicher Kraftakt Kommentar von Wulf Rüskamp Freiburg (ots) - Es besteht ... großer Nachholbedarf, den die jetzige Anhebung nicht erledigt. Das Ärgerliche daran ist jedoch, dass solche Anhebungen alle paar Jahre als politischer Kraftakt inszeniert werden. Warum passt man das Bafög nicht kontinuierlich der Preis- und Einkommensentwicklung an? Dann müssten nicht ganze Studentengenerationen darunter leiden, dass sich ihre Studienförderung relativ zu den steigenden Kosten verringert. Der Weg dahin ist offen: Der Bund finanziert das Bafög bald alleine und muss nicht mehr mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht