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VW-Betriebsratschef: Management muss eigene Fehler beheben

Geschrieben am 15-07-2014

Berlin (ots) - +++ Osterloh: "Die Vertriebsplanung spottet häufig
jeder Beschreibung" +++

Bei seinem Vorstoß, den Fokus auf die Rendite zu legen, erfährt
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn sowohl Unterstützung als auch
Kritik von Seiten des mächtigen Betriebsrats. "Angesichts der
Herausforderungen vor denen wir auf Märkten wie Brasilien, Russland
und Indien stehen, angesichts von Herausforderungen bei den
Währungsparitäten und den ambitionierten CO2-Vorgaben ist es richtig,
dass Dr. Winterkorn die Mannschaft darauf einschwört, unsere
Renditeziele nicht aus dem Auge zu verlieren", schrieb
Betriebsratschef Bernd Osterloh in der Mitarbeiter-Zeitung
"Mitbestimm", berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ.

Wie von BILANZ bereits berichtet, greift Winterkorn bei der Marke
Volkswagen durch und schreckt dabei auch vor schmerzhaften
Einschnitten und Selbstkritik nicht zurück. Die im Branchenvergleich
wenig rentable Marke soll durch radikale Schritte endlich eine
wettbewerbsfähige Rendite erzielen. "Das ist zwingend, denn heute ist
die Ertragskraft unserer Marke noch zu gering", sagte Winterkorn
BILANZ zufolge am Montagabend vor VW-Managern.

Um das Ziel zu erreichen, ergreift der Autoboss jetzt Maßnahmen,
die "deutlich, wirksam und auch schmerzhaft" sind, teilte er seinen
Führungskräften mit. Auf diese Weise will der Autobauer die
angepeilte Zielrendite von mindestens sechs Prozent bis zum Jahr 2018
schaffen. Erreichen muss die Automarke dazu einen nachhaltigen
Ergebniseffekt von rund fünf Milliarden Euro jährlich. Der soll durch
verbesserte Effizienz, geringere Komplexität, optimierten Einkauf,
geringere Fabrik- und Fixkosten bis 2017 zustande kommen.

Doch Osterloh zieht dem Vorhaben auch Grenzen: "Einschnitte bei
tarifvertraglichen Leistungen wird es mit uns nicht geben", schrieb
er den Mitarbeitern. "Mit den Arbeitskosten liegen wir auf
Wettbewerbsniveau. Aber bei der Produktivität müssen Vorstand und
Management endlich ihren Job machen." Es sei deshalb richtig, dass
Winterkorn endlich klar mache, dass das Management an dieser stelle
die eigenen Fehler beheben müsse. "Denn unsere Kollegen zahlen die
fehlerhafte Aufstellung und mangelnde Verfügbarkeit der
Produktionsanlagen mit Mehrarbeit und Sonderschichten. Das muss ein
ende haben, weil jeder Cent, den wir dort verlieren, unseren Kollegen
beim Bonus fehlt und dem Unternehmen bei Investitionen in neue
Produkte", so Osterloh. BILANZ hatte in der Juli-Ausgabe von teuren
Produktionsengpässen in der Golf-Fertigung berichtet.

Mit deutlichen Worten kritisiert Osterloh BILANZ zufolge auch den
Vertrieb: "Die Vertriebsplanung spottet häufig jeder Beschreibung.
Der Vertrieb soll uns nicht erzählen, wo wir gerade Schwierigkeiten
beim Autoverkauf haben. Der Vertrieb muss seine Planungen realistisch
und Vertriebsprogramme stringent auf die Märkte mit ihren
Herausforderungen ausrichten. Die UsA haben beispielsweise kein
Produkt- oder Qualitätsproblem. Da hatten wir zu lange das falsche
Vertriebsmanagement."



Pressekontakt:
Mark C. Schneider
BILANZ-Redaktion
Tel.: +49 40 347 23432
mark.schneider@axelspringer.de
http://www.bilanz-magazin.de


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