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Allg. Zeitung Mainz: Tollhaus - Kommentar zum BND-Spionagefall

Geschrieben am 06-07-2014

Mainz (ots) - Die Amerikaner hören Merkels Handy ab? So what? Die
NSA hackt deutsche Durchschnittsbürger? Mmh. Allmählich ist das
Einzige, was da noch aufkommt, Sarkasmus: Wie gut, dass der Spion,
der aus dem BND kam, während der ersten zwei Jahre seines Schaffens
die USA bediente, mithin eine den Deutschen nach bisheriger Lesart
tendenziell nicht unmittelbar feindlich gesonnene Nation, und dass er
erst danach bei den Russen anheuern wollte. Es sei "kein GAU", sagt
der BND. Das beruhigt uns ungemein. Allerdings stellt sich dann die
Frage, wieso amerikanische Geheimdienste 25.000 Euro Honorar
berappten? Wobei wir gestehen, die Tarife nicht im Einzelnen zu
kennen, jedoch vermuten, dass für Kopien des BND-Kantinenplans 25
Mille kaum geflossen wären. Auch muss, wenn einschlägige
Medienberichte stimmen, verblüffen, dass der Spion bei seinem
ursprünglichen Arbeitgeber als "Naivling" gegolten habe - und das in
einer Abteilung, die auch für den Schutz deutscher Soldaten bei
Auslandseinsätzen zuständig ist. Ein Stück aus dem Tollhaus. Die
historische Betrachtung, dass es Spione schon immer und auf allen
Seiten gab, auch unter mutmaßlichen Freunden, und dass sie ja auch
manchmal entdeckt wurden oder Gutes taten, hilft da nicht wirklich.
Ja, man muss mit dem Finger auf die Amerikaner zeigen, aber nicht
nur. Nicht unmittelbar der BND, aber die deutschen
Sicherheitsstrukturen in ihrer Gesamtheit haben doch schon bei der
Affäre um den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) grauenhafte
Fälle eigener Inkompetenz zugeben müssen und dergestalt einen solchen
Schuss vor den Bug bekommen, dass man wirklich hoffen durfte, es
werde Abhilfe geschaffen. Und nun das.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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