(Registrieren)

WAZ: Syrien infiziert die gesamte Region. Kommentar von Martin Gehlen

Geschrieben am 12-06-2014

Essen (ots) - Seit Anfang der Woche dürfte klar sein: Der syrische
Bürgerkrieg ist dabei, wie eine tödliche Infektion den ganzen Nahen
Osten anzustecken. Der Zerfall des Irak wird dem Zerfall Syriens
folgen. Als nächstes könnte der Libanon zerbrechen - von der
apokalyptischen Katastrophe der neun Millionen syrischen Flüchtlinge
ganz zu schweigen. Im Irak sind nun eine halbe Million Entwurzelte
hinzugekommen. Die Gotteskrieger, wenn auch von den Ölbaronen auf der
Arabischen Halbinsel finanziert, könnten sich beflügelt fühlen, nun
die Emire und Monarchen am Golf ins Visier zu nehmen. Was in Syrien
als friedliches Aufbegehren gegen das Assad-Regime während des
Arabischen Frühlings begann, könnte als regionale Großkatastrophe
enden. Denn das politische Kernproblem in diesem Teil der Welt ist
immer das gleiche - die Unfähigkeit zum Kompromiss, eine autoritäre
politische Kultur, die Machtgebrauch einzig als Nullsummenspiel
begreift. Egal ob Nuri al-Maliki (Irak), Bashar al-Assad (Syrien) ,
Abdelaziz Bouteflika (Algerien) oder Abdel Fattah al-Sissi (Ägypten),
wer am Hebel sitzt, quetscht seine Gegner so unerbittlich an die
Wand. Westliche Mahnungen werden als naive Moralpredigten belächelt.
Respekt vor den legitimen Grundinteressen von Minderheiten gilt als
realitätsfremder Luxus. Bis die Gegängelten eines Tages zu den Waffen
greifen oder - wie jetzt im Irak - sich Hilfe bei den brutalsten
Gotteskriegern des Planeten holen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

532591

weitere Artikel:
  • DER STANDARD-Kommentar: "Was wirklich wütend macht" von Karin Riss Das geplatzte Gesetz zum Kindergartenausbau ärgert nicht nur die Ministerin (Ausgabe ET 13.6.2014) Wien (ots) - Es heißt ja, dass ein Problem allein dadurch erträglicher wird, dass man den Frust darüber an geeigneter Stelle loswerden kann. Die Familienministerin hat das jetzt bei ihrem SPÖ-Verhandlungsgegenüber, Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, versucht. Sie sei "enttäuscht und sehr wütend", ließ Sophie Karmasin da ziemlich un-politikerlike Dampf ab. Das mag zwar sympathisch rüberkommen, verstellt aber den Blick auf das, mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Vorabmeldung - Neue Aufgabe für früheren Berliner Staatssekretär Gothe Frankfurt/Oder (ots) - Potsdam. Der im März in den einstweiligen Ruhestand versetzte Berliner Staatssekretär Ephraim Gothe soll im Potsdamer Infrastrukturministerium als Referatsleiter anfangen. Nach Information der "Märkischen Oderzeitung" wird dazu in der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung von Brandenburg und Berlin ein bestehendes Referat aufgespalten und zum 1. August eine neue Leiterstelle mit dem Schwerpunkt Erneuerbare Energien geschaffen. Gothe war nachgesagt worden, nicht energisc h genug das Wohnungsneubauprogramm des Senats mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Vormarsch islamistischer Kräfte im Irak: Frankfurt/Oder (ots) - Das Gefährliche an dem bislang ungebremsten Vormarsch radikaler Islamisten ist die Ausstrahlung auf die gesamte Region. Was im Irak passiert hat Rückwirkungen auf die Ereignisse in Syrien, ruft den irakischen Nachbarn Iran auf den Plan und lässt auch Türken und Saudis nicht unberührt. Das ganze Problemknäuel aus religiösen, macht- und geopolitischen Gegensätzen scheint also wieder in aller Deutlichkeit auf. Die Konflikte haben nicht nur nichts an Brisanz verloren, es treten stets neue Ungeheuer auf die Bühne. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Schlecht fürs Klima - Kommentar zur AfD Ravensburg (ots) - Für Großbritanniens Premierminister David Cameron ist es eine unangenehme Situation. Seine Europaabgeordneten stimmten gegen seine eigene Überzeugung für die Aufnahme der AfD in die EKR-Fraktion. Das dürfte dem britischen Regierungschef im Poker um die Kommissionspräsidentschaft von Jean-Claude Juncker nicht gefreut haben. Denn die Personalie ist gleichzeitig ein Schlag ins Gesicht für Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit der Cameron in Verhandlungen um die Juncker-Personalie steckt. Dem Gesprächsklima zwischen mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Gute Nachrichten eingepreist - Kommentar zur Schülervorausberechnung Ravensburg (ots) - Im Umgang mit guten Nachrichten hat die Landesregierung noch Luft nach oben: Da bescheinigen die Statistiker dem Südwesten eine derart große Anziehungskraft auf junge Familien, dass sogar die Schrecken des demografischen Wandels relativiert werden. Und die Grünen-Fraktion erinnert umgehend an den Krach nach der letzten guten Nachricht aus dem Haushalt. Man stelle sich vor, Sachsen-Anhalt hätte solche Dinge zu vermelden: Die Landesregierung würde sich vor lauter Eigenpropaganda nicht mehr einkriegen. Doch die guten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht