(Registrieren)

BfR sieht keine Gesundheitsgefahr für Verbraucher durch US-Chlor-hühnchen / "Report Mainz", heute, 10. Juni 2014, um 21.45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 10-06-2014

Mainz (ots) - Bisher galten US-Chlorhühnchen in der Debatte um das
Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) als Schreckgespenst für
Verbraucher. Doch Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung
(BfR) fordern im ARD-Politikmagazin "Report Mainz" (heute, 10. Juni
2014, 21.45 Uhr, Das Erste) jetzt eine Versachlichung der Debatte:
"Das Chlorhühnchen ist nach unserer Auffassung nicht
gesundheitsschädlich für den Verbraucher", erklärte Prof. Lüppo
Ellerbroek, Fachgruppenleiter Lebensmittelhygiene und
Sicherheitskonzepte des BfR. "Wir bewerten das genauso wie die
Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA, die in zahlreichen
Gutachten festgestellt hat, dass aus den Substanzen, die bei diesem
Verfahren benutzt werden, keine gesundheitlichen Gefahren für den
Verbraucher resultieren. Und dieser Auffassung schließt sich auch das
Bundesinstitut für Risikobewertung an."

"Das deutsche Huhn ist auf keinen Fall gesünder als das
US-Chlorhuhn. Das muss man ganz deutlich sagen. Ganz im Gegenteil:
Wir müssen leider feststellen, dass wir ein massives Keimproblem auf
deutschem Geflügel haben", betonte Prof. Ellerbroek. "Wir stellen
jedes Jahr wieder fest, dass wir einen sehr hohen Anteil an
Campylobacter und Salmonellen als krank machende Erreger auf dem
Geflügel haben, und bislang ist es auch der Geflügelindustrie nicht
in ausreichendem Maße gelungen, den Trend umzukehren." Die Behandlung
von Geflügelfleisch mit Chlorverbindungen in den USA hingegen sei
eine effektive Methode, um die Keimbelastung auf dem Geflügelfleisch
deutlich zu reduzieren und damit Erkrankungen wegen Keimen zu
verhindern.

Deswegen spricht sich BfR-Experte Prof. Lüppo Ellerbroek dafür
aus, auch in Deutschland die Behandlung von Geflügelfleisch mit
Chlorverbindungen als zusätzliche Maßnahme ergänzend zu hohen
Erzeugungsstandards einzuführen: "Es gibt keinen Grund, warum man dem
Verbraucher diese Maßnahme vorenthalten sollte oder müsste. Sondern
es gibt vielmehr gewichtige Gründe, dass man dieses Verfahren auch
anwendet, denn wir dürfen kein geeignetes Mittel auslassen, um den
Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken zu schützen", erklärte Prof.
Ellerbroek. "Auch wenn das eine ungewohnte Maßnahme für uns ist und
wir uns daran auch gewöhnen müssen, zählt sie zu den Maßnahmen, mit
denen wir den Verbraucher schützen können."

Weitere namhafte deutsche Wissenschaftler teilen diese Auffassung.
So erklärte Prof. Reinhard Fries, Leiter des Instituts für
Fleischhygiene und -technologie an der Freien Universität Berlin, im
Interview mit "Report Mainz": "Die Behandlung von Geflügelfleisch mit
Chlorverbindungen ist von Vorteil, weil wir damit eine weitere
Möglichkeit haben, Mikroorganismen auf Geflügel und auf anderen
Schlachtkörpern unter Kontrolle zu halten." Nach seiner Einschätzung
werde die Chlorbehandlung von Geflügelfleisch in wenigen Jahren auch
in Deutschland eingeführt. Fries betonte, dies werde nicht zu einer
Verschlechterung der Erzeugungsprozesse führen: "Ich halte es für
unredlich, zu sagen, wenn Chlorverbindungen benutzt würden, dass dann
der hygienische Standard in den Geflügelketten zusammenbrechen würde,
das ist definitiv nicht der Fall. Es ist eine zusätzliche Maßnahme."

Auch Prof. Thomas Blaha, Epidemiologe von der Tierärztlichen
Hochschule Hannover, erklärte: "Es wäre klug, das bisherige
Grundprinzip, also das Sich-Verlassen allein auf einen hohen
Hygienestandard entlang der Produktionskette, auf den Prüfstand zu
stellen. Es muss geprüft werden, ob nicht eine zusätzliche finale
keimabtötende Hygienemaßnahme, und dazu gehört auch die
Chlorbehandlung von Geflügel, bei der gegenwärtigen Risikolage,
nämlich der Zunahme der resistenten Keime in den vergangenen Jahren
insbesondere auf Geflügelprodukten, hilfreich wäre."

Weitere Informationen unter www.reportmainz.de. Zitate gegen
Quellenangabe "Report Mainz" frei. Pressekontakt: "Report Mainz",
Tel. 06131/929-33351.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

531942

weitere Artikel:
  • dbb Hessen fordert Transparenz bei Transatlantischen Handels- und Investmentpartnerschafts-Verhandlungen (FOTO) Frankfurt (ots) - dbb Hessen fordert Transparenz bei Transatlantischen Handels- und Investmentpartnerschafts-Verhandlungen Die Landesvorsitzende des dbb Hessen, Ute Wiegand-Fleischhacker, fordert eine offene Kommunikation und Transparenz bei den Verhandlungen über ein Transatlantisches Handels- und Investmentpartnerschaft (TTIP). Bei einem Treffen des hessischen Europakomitees mit dem US-Generalkonsul Kevin C. Milas betonte Wiegand-Fleischhacker: "Es ist dringend notwendig, die Verhandlungen so zu gestalten, dass die mehr...

  • GEO EPOCHE : Geheimdienste - Die Geschichte der Spionage Hamburg (ots) - 1918, als die Bolschewiki in Russland ihre Macht brutal gegen Anhänger des Zarenreiches verteidigen und im Westen die Furcht vor einem Ausgreifen des Kommunismus wuchert, schickt der britische Geheimdienst MI6 einen dubiosen Spion nach Moskau: Sidney Reilly. Niemand kennt seinen wirklichen Namen, aber immerhin spricht der Agent Russisch und ist ein glühender Antikommunist. Vier Jahre lang liefert Reilly Informationen über die Vorgänge im Osten, engagiert sich selbst im vermeintlichen Widerstand - ohne zu ahnen, mehr...

  • LVZ: CSU-Vize: CSU muss außenpolitisch wieder erkennbarer werden / Schluss mit Gauweilers Alleingängen / Debatte um höhere Verteidigungsausgaben Leipzig (ots) - Als Schlussfolgerung nach dem historisch schlechten Abschneiden bei der Europawahl will die CSU sich außenpolitisch neu formieren. Und bemerkbar machen. Das kündigte Partei-Vize Christian Schmidt, der auch Bundeslandwirtschaftsminister ist, in einem Gespräch mit der Online-Ausgabe der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) an. Schmidt leitet den von der CSU jetzt neu gegründeten außenpolitischen Arbeitskreis der auch das Ziel habe, "dass wir uns stärker außenpolitisch mit der Landesgruppe im Bundestag verschränken mehr...

  • DDR-Reichsbahn führte auch Gefangenentransporte für Stasi durch / Opferverbände: Deutsche Bahn AG muss sich zu Vergangenheit bekennen / "Report Mainz", heute, 10. Juni 2014, um 21.45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Die Reichsbahn der DDR setzte nicht nur politische Häftlinge in großem Stil zur Zwangsarbeit ein, sie führte für die Stasi und das DDR-Innenministerium auch über Jahrzehnte hinweg regelmäßig Gefangenensammeltransporte durch. Das berichtet das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" (heute, 10. Juni 2014, 21.45 Uhr, Das Erste) unter Berufung auf Erkenntnisse der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG). Die Gefangenenwaggons waren meist an normale Züge der Reichsbahn angekoppelt. Die Gitterstäbe wurden mehr...

  • Ärzte ohne Grenzen: Einladung zur Jahrespressekonferenz 17.6. Berlin (ots) - Themen: Jahresbericht 2013 - Südsudan und Zentralafrikanische Republik: Humanitäre Hilfe unter Beschuss Termin: Dienstag, 17. Juni 2013, 10.00 Uhr Ort: Presse- und Besucherzentrum des Bundespresseamts, Raum 1, Reichstagufer 14, 10117 Berlin mit Dr. Tankred Stöbe, Vorstandsvorsitzender von Ärzte ohne Grenzen Dr. Frank Dörner, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Dr. Hannes Pietschmann, Chirurg aus Hamburg, kürzlich im Südsudan im Einsatz Mehrere humanitäre Krisen haben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht