(Registrieren)

In Deutschland steigt die Sorge um die Renten / Die Studie "Challenges of the Nations 2014" des GfK Vereins (FOTO)

Geschrieben am 05-06-2014

Nürnberg (ots) -

Für die Bundesdeutschen bleibt Arbeitslosigkeit auch in diesem
Jahr die Sorge Nummer eins. Deutlich zugenommen hat 2014 die
Besorgnis über die Altersversorgung. So lautet ein zentrales Ergebnis
der Studie "Challenges of the Nations 2014" des GfK Vereins. Befragt
wurden die Bürger nach den am dringendsten zu lösenden Aufgaben in
ihrem Land.

Insgesamt bleibt die Zahl der genannten Herausforderungen, die ein
Gradmesser für die Besorgnis ist, mit 2,6 nach 2,5 im Vorjahr
weitgehend konstant. Doch in der Reihenfolge und in der Bedeutung der
Probleme gibt es zum Teil deutliche Verschiebungen.

Seit mehr als 20 Jahren unangefochtener Spitzenreiter der
deutschen Sorgenliste ist und bleibt die Arbeitslosigkeit: 33 Prozent
nennen die Situation auf dem Arbeitsmarkt als wichtigste
Herausforderung. Allerdings hat sich der Wert seit dem Krisenjahr
2009 halbiert - damals betrug er noch 66 Prozent. Auch die
tatsächliche Arbeitslosenquote nach dem internationalen ILO-Standard
war im Februar 2014 mit 5,1 Prozent so niedrig wie seit 20 Jahren
nicht mehr. Dabei ist die Besorgnis mit 40 Prozent in den Neuen
Bundesländern weiterhin präsenter als im Westen mit 32 Prozent.
Erklären lässt sich dies durch eine rund vier Prozentpunkte höhere
Arbeitslosenquote im Osten.

Auf Platz zwei liegt mit 26 Prozent zum dritten Mal in Folge die
Sorge um die Preis- und Kaufkraftentwicklung. Im Vergleich zu 2013
ist die Beunruhigung zwar um drei Prozentpunkte zurückgegangen,
bleibt aber ein Dauerbrenner: Seit fünf Jahren stellt sie für
mindestens rund ein Viertel der Deutschen ein dringend zu lösendes
Problem dar, und dies trotz einer geringen Inflationsrate. Die
Ankündigungen der EZB, die Geldentwertung auch mit unkonventionellen
Maßnahmen beschleunigen zu wollen, trägt wohl nicht zur Beruhigung
bei. Eine zentrale und zunehmende Forderung der Bürger ist dabei aber
auch die Erhöhung der Löhne und eine gerechtere Einkommensverteilung.

Deutlich an Brisanz gewonnen hat die Sorge um die Renten und die
Altersversorgung. Mit einem Plus um zehn Prozentpunkte auf 24 Prozent
hat sich das Thema in diesem Jahr vom fünften auf den dritten Rang
geschoben. Die größere Besorgnis hängt vermutlich auch mit der
aktuellen Diskussion um Veränderungen im Rentensystem zusammen. So
werden seit längerem die sogenannte "Mütterrente" und die
abschlagsfreie Rente ab 63 Jahren nach 45 Beitragsjahren kontrovers
diskutiert.

Diese Maßnahmen wirken möglicherweise einem anderen Problem
entgegen, das inzwischen auf Platz vier rangiert: 14 Prozent der
Deutschen machen sich Gedanken über Armut - mit kontinuierlich
steigender Tendenz seit 2010. Gewachsen ist auch die reale
Armutsgefährdungsquote, also der Anteil an Personen im erwerbsfähigen
Alter, denen weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens zur
Verfügung stehen.

Eine größere Herausforderung als noch im vergangenen Jahr sehen
die Deutschen auch in der Zuwanderung bzw. der Integration. Nach 8
Prozent im Vorjahr nennen aktuell 13 Prozent dieses Thema als
dringendes Problem - das damit den fünften Platz des Sorgenrankings
erreicht. Nachdem seit 1. Januar 2014 alle Staaten der
EU-Osterweiterung die volle Arbeitnehmer-freizügigkeit genießen,
wurden in den Medien und der Politik Warnungen vor einer
Armutszuwanderung laut.

Auf Position 6 liegt mit 12 Prozent die Sorge um die
Bildungspolitik. Hier ist im kurz- und mittelfristigen Vergleich eine
Entspannung der Lage erkennbar. Dies liegt wohl hauptsächlich daran,
dass sich die Leistungen deutscher Schüler in der PISA-Studie
verbessert haben, wodurch Deutschland nun im OECD-Vergleich einen
Platz im oberen Mittelfeld einnimmt. Auch hat sich die Diskussion um
das achtjährige Gymnasium (G8) etwas abgeschwächt.

Die Kriminalität ist mit einem Anstieg um 3 Prozentpunkte dagegen
wieder stärker in das Bewusstsein der Deutschen gerückt. 11 Prozent
fordern in diesem Jahr eine verstärkte Verbrechensbekämpfung, das
bedeutet Rang 7. Zwar sind die Kriminalitätsstatistiken insgesamt
rückläufig; stark zugenommen hat allerdings die Internetkriminalität
und seit einigen Jahren auch die Anzahl an Wohnungseinbrüchen. Ein
solches Eindringen in die Privatsphäre scheint ein elementares Gefühl
von Unsicherheit zu erzeugen.

"Arbeitslosigkeit bleibt für die Deutschen das wichtigste Thema",
resümiert Professor Dr. Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK
Vereins. Auf den weiteren Plätzen im Sorgenranking gibt es in diesem
Jahr jedoch einige Verschiebungen "Soziale Themen wie
Altersversorgung, Armut, aber auch Zuwanderung und Integration werden
für die Deutschen immer wichtiger", so Wildner. "Dagegen verlieren
ökonomische Themen wie wirtschaftliche Stabilität, Staatsfinanzen und
Steuerpolitik an Bedeutung."

Zur Studie

Diese Ergebnisse sind ein Auszug aus der GfK-Studie "Challenges of
the Nations 2014" und basieren auf rund 19.700 Interviews, die im
Auftrag des GfK Vereins im Frühjahr 2014 in Europa in Deutschland,
Italien, Frankreich, Polen, Österreich, Großbritannien, Belgien,
Russland, Spanien, den Niederlanden, Schweden und erstmals in diesem
Jahr in der Schweiz und der Türkei durchgeführt wurden. Außerdem zum
ersten Mal vertreten sind Südafrika und Nigeria, die USA sowie
Brasilien. In Deutschland wurde eine repräsentative Stichprobe von
2018 Personen befragt. Die internationalen Ergebnisse werden
voraussichtlich Ende Juli 2014 veröffentlicht. Grundlage der
Untersuchung ist folgende offene Frage, die jedes Jahr unverändert
gestellt wird: "Welches sind Ihrer Meinung nach die dringendsten
Aufgaben, die heute in [jeweiliges Land] zu lösen sind?" Die
Befragten erhalten keinerlei beschränkende Vorgaben für ihre
Antwortmöglichkeiten, Mehrfachnennungen sind möglich.

Zum GfK Verein

Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation
zur Förderung der Marktforschung. Er setzt sich aus rund 600
Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. Zweck des Vereins ist es,
innovative Forschungsmethoden in enger Zusammenarbeit mit
wissenschaftlichen Institutionen zu entwickeln, die Aus- und
Weiterbildung von Marktforschern zu fördern und die für den privaten
Konsum grundlegenden Strukturen und Entwicklungen in Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik zu verfolgen sowie deren Auswirkungen auf die
Verbraucher zu erforschen. Die Studienergebnisse werden den
Mitgliedern des Vereins kostenlos zur Verfügung gestellt. Der GfK
Verein ist Gesellschafter der GfK SE.

Weitere Informationen unter www.gfk-verein.org.

Twitter: GfK_Verein // facebook: GfK Verein // XING: GfK Verein



Pressekontakt:
V.i.S.d.P.
GfK Verein, Presse
Sandra Lades
Nordwestring 101 // 90419 Nürnberg
Tel. +49 911 395-3606 // sandra.lades@gfk-verein.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

531369

weitere Artikel:
  • Sungrow Power Supply präsentiert Weltrekord: Stringwechselrichter mit 99,03 Prozent Wirkungsgrad München (ots) - Der führende chinesische Wechselrichterhersteller Sungrow Power Supply stellt auf der Intersolar Europe 60 kW-Stringwechselrichter mit weltweit höchstem Wirkungsgrad vor. Auf der Intersolar Europe vom 4. bis 6. Juni 2014 stellt Sungrow Power Supply, der führende chinesische Solarwechselrichterhersteller mit Niederlassung in München, seinen neuen Stringwechselrichter SG60KTL mit einem Wirkungsgrad von 99,03 % vor. Dies ist der höchste Wirkungsgrad von auf dem Markt erhältlichen Stringwechselrichtern. Außerdem mehr...

  • SynaptiQ Solar signs on Hazel Capital as new client in the UK and releases new reporting features Brüssel, Belgien (ots) - 3E's SynaptiQ team delivered a full turnkey monitoring solution to renewable energy infrastructure investment firm, Hazel Capital, to monitor the ground-mounted solar assets it manages for the Hazel Renewable Energy Venture Capital Trusts. The solution includes data loggers, sensors, and the monitoring and reporting platform SynaptiQ Solar. "To support Hazel Capital fully, we had to deliver an advanced monitoring and reporting solution in a very short time frame and make sure the platform was operational mehr...

  • 50 Cent Preisspanne bei Sprit im Ausland / Benzin in den Niederlanden am teuersten, Diesel in Luxemburg am günstigsten München (ots) - Vor Beginn der Pfingst- und Sommerferien lohnt ein Blick auf die Spritpreise in Europa, denn die Kosten für Diesel bzw. Benzin differieren zum Teil um rund 50 Cent. So müssen Autofahrer beispielsweise in Polen je Liter Superbenzin nur 1,28 Euro zahlen, in den Niederlanden jedoch 1,82 Euro. Diesel kostet in Luxemburg nur 1,19 je Liter, in Italien jedoch 1,68 Euro. Um die Reisekasse nicht unnötig zu belasten, sollten Urlauber dies bei ihrer Routenplanung berücksichtigen. Die Tabelle gibt einen Überblick: Land mehr...

  • RWE gewinnt 70. Stadtwerkepartner: Deutschlands größtes Ladestationsnetz wächst weiter (FOTO) Dortmund (ots) - Größtes öffentliches Ladestationsnetz für Elektrofahrzeuge in Deutschland - Überregional leichter Zugang zu Ladestationen dank eRoaming - RWE-Kooperationsmodell für Energieversorger überzeugt deutschlandweit Am 11. und 12. Juni 2014 lädt RWE Effizienz Stadtwerkevertreter aus ganz Deutschland nach Essen zum Partnertag Elektromobilität ein. Die Dortmunder RWE-Tochter stellt das landesweit größte Ladestationsnetz, das aktuell über 1.400 öffentlich zugängliche Ladepunkte verfügt. Seit 2009 konnten 70 Stadtwerke mehr...

  • Weleda auf Kurs - Aufwärtstrend gewinnt an Dynamik Schwäbisch Gmünd / Arlesheim (ots) - Die Weleda AG, Marktführerin für ganzheitliche Naturkosmetik und Anthroposophische Arzneimittel, hat am 5. Juni 2014 ihren Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2013 vorgelegt. Das Unternehmen kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Der Aufwärtstrend gewinnt an Dynamik. Ein stabiles Fundament gibt dem Management jetzt die Spielräume für die Realisierung wichtiger strategischer Ziele und Innovationen für die Zukunft. Geschäftsjahr 2013 Der Nettoumsatz ist um mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht