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Pflege: Demografischer Wandel erfordert zusätzliche private Vorsorge

Geschrieben am 04-06-2014

Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte über die Pflegereform und zum
Gesetzentwurf der Bundesregierung erklärt Uwe Laue, der Vorsitzende
des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), anlässlich der
Jahrestagung des Verbandes:

"Die Pflege ist das herausragende gesundheitspolitische Thema
dieses Jahres. Es ist gut, dass die Bundesregierung nun die
Herausforderungen der Pflegeversicherung durch den demografischen
Wandel anpackt und dabei auch die Notwendigkeit einer zusätzlichen
privaten Vorsorge ins Bewusstsein der Menschen rückt.

Die staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung ist bereits ein
großer Erfolg. Dieses neue Angebot hat in nur einem Jahr mehr
Menschen zum Einstieg in ihre Pflegevorsorge bewegt als in den ersten
zehn Jahren seit Bestehen der freiwilligen privaten
Pflegeversicherung zusammen. Von 1984 bis 1994 kamen insgesamt
weniger als 320.000 Verträge zustande, im ersten Jahr der
Förder-Pflege wurden 2013 schon mehr als 350.000 Verträge
abgeschlossen. Das zeigt, welche Dynamik das neue Förderangebot
geschaffen hat.

Eine stärkere kapitalgedeckte Vorsorge ist auch in der Pflege
schon deshalb dringend nötig, weil die Umlagefinanzierung der
gesetzlichen Pflegeversicherung zunehmend an ihre Grenzen stößt:
Während derzeit rund 2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig sind,
werden es 2050 fast doppelt so viele sein. Zugleich sinkt die Zahl
der Bürger im Erwerbsalter - die das Umlagesystem im Wesentlichen
finanzieren müssen - um etwa ein Drittel. Aus Sicht der PKV enthält
der Gesetzentwurf der Bundesregierung in dieser Hinsicht Licht und
Schatten.

- Die vorgesehene Dynamisierung der Leistungen ist notwendig.
Zugleich verschärft sie allerdings das demografisch bedingte
Finanzierungsproblem der gesetzlichen Pflegeversicherung: Durch jede
Leistungsausweitung erhöht sich die implizite Verschuldung kommender
Generationen, die die entsprechenden Zusagen einlösen müssen.

- Der vorgesehene Aufbau eines "Pflegevorsorgefonds" spiegelt zwar
die richtige Erkenntnis, dass die Umlagefinanzierung der
Pflegeversicherung nicht zukunftsfest ist. Doch ein solcher Fonds
wird das Finanzproblem nicht lösen. Der Umfang der anzusparenden
Mittel ist unzureichend. Die gesetzliche Pflegeversicherung mit ihren
rund 70 Millionen Versicherten soll jährlich etwa 1,2 Milliarden Euro
zurücklegen. Zum Vergleich: Die Private Pflegepflichtversicherung mit
ihren rund 9 Millionen Versicherten führt ihrer Alterungsrückstellung
im Durchschnitt der letzten Jahre jährlich rund 1,5 Milliarden Euro
zu.

- Zudem halten wir das gewählte Instrument des
"Pflege-Vorsorgefonds" für falsch. Der Konstruktionsfehler besteht
darin, dass eine staatliche Kapitalreserve niemals sicher ist vor der
Gefahr einer politischen Zweckentfremdung. Daran ändert auch die
geplante Verwaltung bei der Bundesbank nichts. Nur privatrechtlich
garantierte Eigentumsansprüche können eine langfristige Vorsorge
sichern. Dies beweist auch der inzwischen auf rund 26 Milliarden Euro
gewachsene Kapitalstock der Privaten Pflegeversicherung. Er hat sich
in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt - zweckgebunden zu
Gunsten der Versicherten. Die PKV plädiert deshalb dafür,
Kapitaldeckung ausschließlich in privater Hand zu organisieren.

Die PKV steht nicht nur für eine nachhaltige Finanzierung der
Pflegekosten. Sie engagiert sich auch konsequent für eine bessere
Qualität in der Pflege selbst:

- mit der privaten Pflegeberatung COMPASS,

- mit dem unabhängigen medizinischen Dienst MEDICPROOF,

- mit dem eigenen Prüfdienst für den "Pflege-TÜV",

- mit der gemeinnützigen Stiftung "Zentrum für Qualität in der
Pflege"

- und mit dem neuen Pflegepräventions-Programm "Altern in Balance"
gemeinsam mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Mit vielen innovativen Ideen trägt die PKV zu einer nachweislich
besseren Pflege bei - zu Gunsten aller Betroffenen, und zwar
unabhängig davon, wie sie versichert sind."



Pressekontakt:
Stefan Reker
Geschäftsführer
Leiter des Bereiches Kommunikation

Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
Friedrichstraße 191
10117 Berlin

Telefon +49 30 204589-44
Telefax +49 30 204589-33
E-Mail stefan.reker@pkv.de


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